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BURMA NACHRICHTEN 16/2005, 1.September

Meldungen:
Global Fund stellt Hilfe gegen AIDS, Malaria, Tuberkulose ein
Neue Putschgerüchte
Besuch Alatas, Nationalkonvent ab Dezember
Überflutungen
Verbesserung der Situation von Migranten in Thailand gefordert

Global Fund stellt Hilfe gegen AIDS, Tuberkulose, Malaria ein

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Der Global Fund zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria hat erklärt, seine Hilfszahlungen zur Bekämpfung dieser Krankheiten in Burma einzustellen. Grund dafür seien u.a. Reisebeschränkungen für die Mitarbeiter der vom Global Fund finanzierten Hilfsorganisationen und bürokratische Hürden für die Beschaffung medizinischer Lieferungen. Von der Erschwerung der Arbeitsbedingungen und Behinderungen der Reisefreiheit hatten in den letzten Wochen verschiedene Hilfsorganisationen berichtet. Ursprünglich hatte der Global Fund eine Zahlung von 98 Mio. US-Dollar ab August 2004 für 5 Jahre vorgesehen. 11,8 Millionen US-Dollar sind bereits geflossen. Das Programm des Global Fund stellte die größte Gesundheitsinitiative für Burma dar, die über UN- und Nichtregierungsorganisationen durchgeführt wurde. Das UN Development Programme (UNDP) ist der Hauptempfänger. Bis zu 610.000 Menschen sollen mit HIV infiziert sein, das Land hat außerdem eine der höchsten Tuberkulose-Raten der Welt. Jährlich infizieren sich 600.000 Menschen an Malaria.
Burmas Regierung hatte die Wiederaufnahme der Zahlungen gefordert und will die Projekte nun selbständig weiterführen. UN-Agenturen, europäische Regierungen und internationale Hilfsorganisationen haben ihren Willen, HIV/AIDS zu bekämpfen ausgedrückt und suchen Wege, die entstandene finanzielle Lücke, zu schließen.
Der Global Fund ist eine unabhängige Organisation von Regierungen, Unternehmen und privaten Gruppen hat bisher 3,5 Milliarden Dollar in 300 Programmen in 127 Ländern verteilt.
The Global Fund 19.08.05, Reuters 19.08.05, Associated Press 23.08.05, Financial Times 23.8.2005, Agence France Press 28.08.05

Neue Putschgerüchte

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Am 23. August meldete der britische Nachrichtensender BBC, dass General Than Shwe bei einem Putsch von Armeechef und Nummer 2 im Staat, General Maung Aye, entmachtet worden sei. Diese Meldung war jedoch schnell wieder entkräftet worden. Dennoch bleiben Gerüchte, dass der 73jährige Than Shwe bei schlechter Gesundheit und in ständiger medizinischer Behandlung im Krankenhaus sei.
Doch durch das Putschgerücht fiel der Kyat von 1.120 auf 1.178 je US-Dollar auf dem Schwarzmarkt, auch die Preise für Gold nahmen kurzzeitig zu.
Auf einer seltenen Pressekonferenz warf der Informationsminister des State Peace and Development Council (SPDC) der BBC vor, absichtlich falsche Nachrichten zu verbreiten, um das Land zu destabilisieren.
BBC 23.08.05, Reuters 25.08.05, Mizzima News 30.08.05

Besuch Alatas, Nationalkonvent ab Dezember

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Indonesiens früherer Außenminister Ali Alatas ist am 18. August überraschend nach Burma gereist. Offiziell als UN-Abgesandter für UN-Reformen und die Millenium Entwicklungsziele traf er bei seinem dreitägigen Besuch mit Burmas Staatschef General Than Shwe und weiteren Top-Führern des Regimes zusammen, um über Reformen der Vereinten Nationen zu sprechen. Alatas soll auch eine Botschaft von UNO-Generalsekretär Kofi Annan über einen geplanten Besuch nach Burma übermittelt haben. Der Zeitpunkt für einen solchen Besuch steht noch nicht fest. Innenpolitik und die Freilassung von Aung San Suu Kyi waren nicht Thema der Gespräche.
Darüber hinaus sprach Alatas auch mit den Organisatoren der Verfassungsgebenden Nationalversammlung. Er berichtete, dass diese im Dezember wieder tagen soll. Die Nationalversammlung zur Ausarbeitung einer Verfassung ist der erste Schritt in der vom Regime formulierten „Roadmap zur Demokratisierung“ und wurde Ende März zum wiederholten Mal vertagt.
AFP 19., 21.08.05, Bangkok Post 20.08.05

Überflutungen

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Die Democratioc Voice of Burma und Kaowao News berichten von Überflutungen infolge heftiger Monsunregen im südlichen Mon- und Karen-Staat. Hunderte Dörfer seien evakuiert worden, nachdem die Flüsse Zami und Alatas über die Ufer getreten waren. Wegen schlechter Abwassersysteme und schwerer Regenfälle seien nicht nur Häuser, sondern auch Straßen und Felder beschädigt. Nun herrscht nicht nur Sorge über den materiellen Schaden, sondern auch über die Ausbreitung von Krankheiten wie Dengue Fieber und Durchfallerkrankungen nach Rückgang des Wassers.
DVB 14.08.05, Kaowao News 17.08.05

Verbesserung der Situation von Migranten in Thailand gefordert

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Eine Gruppe führender internationaler Organisationen, die sich mit Migrationsfragen beschäftigen, haben einen Bericht veröffentlicht, in dem sie die thailändische Regierung auffordern, die Verfahren und Niederlassung von Immigranten besonders aus Burma in Thailand zu erleichtern. Der Bericht unter dem Titel „International Migration in Thailand” schlägt eine Erleichterung der Formalitäten für die Arbeitserlaubnis in Thailand vor und fordert billigere und einfachere Methoden, die Arbeitserlaubnis auszustellen, eine Verbesserung der Informationen über die Rechte von Migrantinnen und Migranten und deren Familien und bessere Kontrollen über die Einhaltung von Arbeitsstandards.
Der Bericht war von der Internationalen Organisation für Migration, Internationalen Arbeitsorganisation, der Weltgesundheitsorganisation, UNICEF und United Nations Development Program in Auftrag gegeben worden.
Irrawaddy 23.08.05
 

Bereits erschienene Burma-Nachrichten sind auf der Asheinaus-Homepage unter http://www.asienhaus.de/index.php?LINK=8&ULINK=5&UULINK=2 und in der Burmalibrary Online unter http://www.burmalibrary.org/show.php?cat=1587&lo=d&sl=0 nachzulesen.

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