Asienstiftung,
Bullmannaue 11, D-45327 Essen
|
||
Burma-Nachrichten 2/10, 23.02.2010 |
Inhalt in Kürze1. Veranstaltung:
Menschenrechtslage und Situation ethnischer Minderheiten in Burma/Laos
Vorträge und Diskussion zum Thema Menschenrechtslage und Situation ethnischer Minderheiten in Burma und Laos: am Sonntag, den 28.02.2010, von 16:00-20:30 Uhr in der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin. PROGRAMM:16:00-17:00 Vorträge zu Laos: * Geschichte und Kultur von Laos, aktuelle politische Situation und Menschenrechtsverletzungen in Laos * Verfolgung ethnischer Gruppen in Laos * Tourismus in Laos: Unterstützung des Regimes oder der Menschen? 17:15-18:15 Einführung und Filmvortrag zu Burma * ethnische Nationalitäten und Flüchtlinge in Burma 18:30-19:30 Diskussion: * Ist eine Demokratisierung dieser Region möglich? Die Rolle von Hilfsprojekten, Zivilgesellschaft und Opposition in Burma und Laos. 19:30-20:30 Ausklang und Austausch bei laotischem Essen & Musik. Begleitet wird die Veranstaltung durch eine Ausstellung über Menschenrechtsverletzungen in Laos. Der Eintritt ist frei. Infos und Kontakt: http://www.burma-projekt.de/
Die Ethnic Migrant Families Society (EMFS) wurde im Jahre 2002 von burmesischen Flüchtlingen in Mae Hongson, Nordthailand gegründet. Mittlerweile gibt es 280 Mitglieder, die sich um die Belange der Flüchtlinge aus Burma kümmern. Die Kinder der Flüchtlinge können wegen ihres rechtlosen Status nicht auf eine Thai-Schule gehen. Ein Hauptfokus liegt bei der Arbeit mit Kindern. Entstandene Projekte sind zwei Kindergärten, ein Internat, ein Projekt zur Versorgung älterer Menschen und Programme zur Gesundheitsvorsorge. Die NGO wird vom IRC (International Rescue Committee) und individuellen Sponsoren unterstützt, es herrscht aber ein permanenter Mangel an Geld, welches benötigt wird, um die selbstverwalteten Projekte durchführen zu können. Aktuell fehlen seit Wochen warme Decken für die Kinder in der noch währenden kühlen Jahreszeit. Spenden sind deshalb willkommen auf folgendes Konto: 379-0-28386-9 Auf Grund der hohen Kosten von
Auslandsüberweisungen hat
sich ein Unterstützer des Projekts und der Asienstiftung
bereit
erklärt die Spenden zu sammeln und auf seine Kosten
nach
Thailand zu überweisen. Dazu können Spenden mit
eindeutigem
Verwendungszweck auf folgendes Konto überwiesen werden:
Das EU-Parlament hat in einer am 11.02.2010
verabschiedeten
Resolution den Standpunkt der EU gegenüber dem burmesischen
Regime
dargelegt.
Die Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi
ließ durch
ihren Sprecher Anfang Februar noch einmal betonen, dass, solange die
Informations- und Meinungsfreiheit in Burma nicht gewährt
würde, die Wahlen weder frei noch gerecht noch glaubhaft sein
werden. Ihr Sprecher sagte auch, dass Aung San Suu Kyi keine
Entscheidung treffen könne darüber, ob ihre Partei an
den
Wahlen teilnehmen werde oder nicht, solange sie unter Hausarrest stehe. Irrawaddy 12.02; AP 10.02; Chinland Guardian 12.02; New Light of Myanmar 12.02.
„Selbst wenn ich auf beiden Augen erblindete,
würde ich in der Politik weiterarbeiten, AFP 14.02; Irrawaddy 12.02, 15.02, 17.02; DVB 14.02.
Während seines Aufenthaltes in Burma vom 15.02 bis zum 19.02 besuchteTomas Ojea Quintana, UN-Sonderbeauftragte für Menschenrechte, das Insein-Gefängnis in der Nähe von Yangon sowie zwei weitere Gefängnisse im Nordwesten Burmas. Er nutzte die Gelegenheit zu Gesprächen mit politischen Gefangenen. Unter den Gesprächspartnern war unter anderem Htay Kywe, ein Aktivist der Studentenbewegung von 1988. Des weiteren führte er Gespräche mit dem kürzlich aus dem Hausarrest freigelassenen NLD-Vizevorsitzenden Tin Oo und mit Anwälten der Oppositionsführerin Aung San Suu Kyis, für deren fortwährenden Hausarrest er die Militärjunta verurteilte. Auch die vorsitzenden Richter der letzten Gerichtsverhandlungen über Aung San Suu Kyi traf er zu einem Gespräch. Ein Gespräch mit der Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi selbst wurde ihm, trotz wiederholter Anfrage, nicht gestattet. Am letzten Tag seiner Rundreise hatte er die Gelegenheit verschiedene hochrangige Minister und Regierungsmitglieder zu sprechen. Ein Treffen mit Juntachef General Than Shwe hat nicht stattgefunden. Mit Blick auf die für dieses Jahr angekündigten Wahlen äußerte Quintana seinen Unmut. Er sähe keine Anzeichen dafür, dass die über 2200 politischen Gefangenen entlassen würden. Ohne die Möglichkeit für gleichberechtigte Beteiligung aller Bürger – auch der politischen Gefangenen – könnten die Wahlen nicht als frei und fair anerkannt werden. Dass während des fünftägigen Aufenthaltes des UN-Sondergesandten fünf weitere Menschen in politische Gefangenschaft genommen worden, unter ihnen ein angesehener buddhistischer Abt, sei wie ein „Schlag ins Gesicht“ für den UN-Gesandten gewesen. Irrawaddy 19.02; Deutsche Welle 15.02; Agence France Presse 19.02.
Die thailändische Regierung ist national und international heftig unter Kritik geraten, da sie burmesische Flüchtlinge zurück nach Burma schickt. Mehr als 900 ethnische Karen aus Flüchtlingslagern an der Thai/Burmesischen Grenze mussten seit Anfang Februar nach Burma zurückkehren. Am 15 Februar sollten weitere 3000 Flüchtlinge zurück geschickt werden, dies konnte jedoch unter anderem durch Bemühungen von Menschenrechtsgruppen und dem Druck der internationalen Gemeinschaft verhindert werden. Die Menschen sind im Juni letzten Jahres auf Grund einer gemeinsamen militärischen Offensive der burmesischen Regierung und der regierungstreuen Democratic Karen Buddhist Army (DKBA), nach Thailand geflohen. Die offizielle Politik der thailändischen Regierung lautet, Flüchtlinge nur dann zurückzuschicken, wenn ihnen in ihrer Heimat keine Gefahr, wie z.B. Landminen, mehr droht. In letzter Zeit aber haben Flüchtlinge und burmesische Dissidenten von einer steigenden militärischen Aktivität des burmesischen Militär in Ostburma berichtet, was die Rückkehr äußerst gefährlich werden lässt. Irrawady 11.02; Mizzima 16.02; Voice of America 10.02.
Nachdem der US-Staatsbürger Nyi Nyi Aung von der burmesischen Junta festgenommen und zu drei Jahren Gefängnisstrafe verurteilt worden war, forderte US-Senator Jim Webb die Obama-Regierung dazu auf, sich vermehrt in die Angelegenheiten Burmas einzumischen. US-Senator Jim Webb ist Vorsitzender des Subkomitees für außenpolitische Fragen zu Südostasien im US-Senat, bewirkte auf seiner Burma-Reise im vergangenen Jahr die Freilassung des Amerikaners, der sich Zugang zu dem Grundstück Aung San Suu Kyis verschafft hatte. Der Fall des erst kürzlich festgenommenen US-Staatsbürger Nyi Nyi Aung (Geburtsname Kyaw Zaw Lwin) erregte internationales Aufsehen. Der gebürtige Burmese und Aktivist reiste eigenen Angaben zufolge nach Burma, um dort seine schwer kranke Mutter zu besuchen. Nach seiner Festnahme ist er mit einer dreijährigen Gefängnisstrafe belegt worden, unter anderem unter der Anschuldigung der Fälschung von Ausweisdokumenten. Menschenrechtsorganisationen haben den Fall Nyi Nyi Aungs nun in Form einer Petition der UN zugetragen. Die in den USA lebende Verlobte des Gefangenen, Wa Wa Kyaw, sagte: „ Ich hoffe, dass die Vereinten Nationen die Junta zur Erkenntnis bringen kann, dass sie nicht damit fortfahren können Menschen aufgrund ihrer politischen Aktionen ins Gefängnis zu werfen.“ Außerdem versucht Wa Wa Kyaw durch Veröffentlichungen in der US-amerikanischen Presse die gebotene Aufmerksamkeit bei der US-Regierung für die unrechtmäßige Festnahme ihres Verlobten zu bewirken, bisher jedoch vergeblich. AFP 12.02; DVB/AFP 11.02; Irrawaddy, 17.02.; Wall Street Journal 22.02.
In Burma gibt es nach Einschätzung internationaler Menschenrechts- und Kinderschutzorganisationen die meisten Kindersoldaten weltweit. Das Kinderhilfswerk Terre des Hommes geht davon aus, dass fast 80.000 Minderjährige als Soldaten im Einsatz sind, sowohl bei den offiziellen Streitkräften als auch bei den verschiedenen Rebellen-Armeen. Jeder fünfte Soldat der Armee in Burma sei unter 18 Jahre alt, heißt es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. In den meisten Fällen würden Kinder auf der Straße aufgegriffen und mit Drohungen oder Gewalt dazu gebracht, mitzukommen. Bereits Zwölfjährige Kinder werden zu Kampfhandlungen eingesetzt und zu Menschenrechtsverletzungen gezwungen, heißt es in einem Bericht der ARD. Die International Labour Organisation (ILO) hat eine Kampagne gestartet, mit der sie in Burma über Zwangsarbeit und die Rekrutierung von Kindersoldaten aufklären wollen. Sie werden mit der Verteilung von Flugblättern beginnen, doch müssten diese zuvor die Zensur des Regimes passieren.
Der Wiederaufbau in
den von dem
Zyklon Nargis zerstörten Regionen kann fast zwei Jahre nach
der
Naturkatastrophe noch lange nicht als abgeschlossen bezeichnet werden.
Wie die International Organisation for Migration (IOM) berichtete,
seien noch immer um die 500.000 Menschen in den betroffenen Gebiete
ohne Unterkunft seit der Zyklon den Südwesten des Land
überflutet hatte. |
Unterstützen Sie die Burma-ArbeitFür eine
bessere Vernetzung aller Asien-Interressierten und
Unterstützer unserer Arbeit hat das Asienhaus eine Facebook-Gruppe
gegründet und freut sich über jedes
Mitglied!
Finanziell können Sie die Burma-Arbeit gerne durch Spenden auf
folgendes Konto unterstützen:
Asienstiftung, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00, Kto.-Nr. 820 41 00 Online-spenden können Sie hier! TermineACHTUNG: 23.02.2010 (Essen):
"Wahlen
in den Phillipinen und in Burma/Myanmar"
muss leider AUSFALLEN! 02.03.2010: Asienhaus Stammtisch ab 19 Uhr im Le Chat Noir, Brigittastr.22, 45130Essen 25./26.9.2010:
"15 Jahre Asienhaus" Im Mai 2010 ist es 15 Jahre her, dass das Asienhaus seine Arbeit im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Zeche Zollverein aufnahm. Wir laden Sie dazu ein, dieses Ereignis mit uns am 25./26. Sepember gemeinsam zu feiern. 2.-5.10.2010 Asia-Europe-Peoples'- Forum (AEPF), Brüssel Weitere Projekte der AsienstiftungArchiv/BestellenIm Archiv finden Sie die bisher erschienenen Ausgaben des China- Informationen und eine Bestellmöglichkeit. |
||||||||||||||||||||