BURMA NACHRICHTEN 4/2004 , 3.März 2004

Meldungen:
UNANGKÜNDIGTER BESUSCH RAZALIS
KNU: ZWEITE VERHANDLUNGSRUNDE
KARENNI AUCH WAFFENSTILLSTANDSVERHANDLUNGEN
SÜDAFRIKA WILL VERMITTLERROLLE
INDIEN UNTERSTÜTZT DAMMBAU
FLÜCHTLINGE IN THAILAND UNTER DRUCK
VERANSTALTUNGEN I: BURMA - NEUE HOFFNUNG AUF VERSÖHNUNG?
VERANSATLTUNGEN II: TOURISMUSBÖRSE BERLIN

 

UNANGEKÜNDIGTER BESUCH RAZALIS

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Der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen Razali Ismail reiste am Montag überraschend nach Rangun. Dort hat er bereits Aung San Suu Kyi und Vertreter der NLD und von Parteien Parteien ethnischer Minderheiten sowie der Militärregierung getroffen. Es wird erwartet, dass Razali erneut auf die Freilassung von Aung San Suu Kyi drängen wird. Warum sein Besuch nicht öffentlich gemacht, wurde kommentierte er nicht. Die zwölfte Reise Razalis war eigentlich schon für den Beginn dieses Jahres geplant, doch sollen seine Annäherungsversuche wiederholt abgeblockt worden sein.
Agence Presse France 1.3.04, Reuters 2.3.04


KNU: ZWEITE VERHANDLUNGSRUNDE

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Am 26. Februar endete eine zweite Runde von dreitägigen Friedensgesprächen zwischen dem State Peace and Development Council (SPDC) und der Karen National Union (KNU). KNU-Sprecher David Taw beschreibt die aktuellen Gespräche als offen, aber ohne nennenswerte Fortschritte. Unter anderem müsse über das Schicksal der über 200.000 intern vertriebenen Karen entschieden werden, des weiteren über die Grenzen des Karen-Gebiets und die Umsiedlung von bewaffneten Truppen. Im Dezember 2003 war es überraschend zu einem informell beschlossenen Waffenstillstand gekommen, im Januar trafen sich Vertreter der KNU mit dem SPDC für eine erste Verhandlungsrunde. Ein weiteres Treffen ist für Ende März, Anfang April geplant.
Zu Beginn der Gespräche in Moulmein kam es unweit davon zu einem Angriff auf die burmesische Armee durch KNU-Truppen. Bo Mya, stellvertretener Vorsitzender der KNU und Verhandlungsführer im Januar, verurteilte den Angriff.
World Market Analysis 26.2.04, AFP 26.2.04, Irrawaddy 24.2.04


KARENNI AUCH WAFFENSTILLSTANDSVERHANDLUNGEN

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Auch die Karenni National Progressive Party (KNPP) strebt neue Waffenstillstandsverhandlungen mit Burmas Militärführung an. Gespräche sind für diesen Monat geplant, ein genauer Termin steht noch nicht fest. Bei den Gesprächen soll auch die Lage der Flüchtlinge Thema sein. Derzeit leben mehr als 21 000 Karenni in Flüchtlingslagern in der thailändischen Region Mae Hong Son. Unterstützt werden sollen die Bemühungen von der Kayah (Karenni) State Peace Organisation, die 1993 gegründet wurde und die ein Treffen vorbereiten soll. Schon im Dezember 2003 trafen die KNPP und Mitglieder der Kayah State Peace Organisation zusammen und sprachen über eine mögliche Teilnahme der KNPP am Nationalkonvent und über Waffenstillstandsverhandlungen. Im März 1995 hatte die KNPP einem Waffenstillstand mit der Militärjunta zugestimmt, dieser hielt jedoch nur drei Monate.
Irrawaddy 16., 23.2.04


SÜDAFRIKA WILL VERMITTLERROLLE

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Südafrika bietet Burma seine Unterstützung als Vermittler in der andauernden politischen Krise an. Bei seinem Amtsantritt forderte Präsident Thabo Mbeki den neu ernannten burmesischen Botschafter auf, sich aktiv bei seiner Regierung für eine politische Lösung einzusetzen. Mbeki möchte Südafrika an der Lösung des politischen Konflikts in Burma beteiligen.
Bua News17.2.04


INDIEN UNTERSTÜTZT DAMMBAU

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Die India National Hydroelectric Corporation (NHPC) zeigt sich interessiert, in ein 800 MW-Kraftwerk zu investieren. Burma hat mehr als ein Dutzend Wasserkraftprojekte in Planung und sucht dafür Unterstützung von seinen Nachbarn in Südostasien, Indien und China. Der Staudamm soll nach seiner Fertigstellung auch Strom in die nordöstlichen Staaten Indiens liefern. Vor fünf Jahren besuchte erstmals eine Delegation aus Indien Burma, um sich über das Projekt zu informieren. Das Bauvorhaben befindet sich nur etwa 80 km von der indisch-burmesischen Grenze entfernt, am Chindwin im Nordwesten Burmas.
World Markets Research 25.2.04, Times News Network 25.2.04


FLÜCHTLINGE IN THAILAND UNTER DRUCK

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Die amerikanische Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch schildert in einem neu veröffentlichten Bericht die Unterdrückung von Flüchtlingen, Asylsuchenden und Arbeitsmigranten aus Burma in Thailand. Danach lässt die thailändische Regierung burmesische Aktivisten in Bangkok und an der Grenze verhaften, Menschenrechtsvertreter und humanitäre Organisationen werden bedroht, und Flüchtlinge und Asylsuchende abgeschoben. Momentan werden bis zu 10 000 burmesische Migranten im Monat durch informelle Abschiebungen ausgewiesen. Human Rights Watch wirft der thailändischen Regierung vor, durch sein hartes Durchgreifen seine politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Rangun festigen zu wollen.
(Der Human Rights Watch Bericht in voller Länge: http://hrw.org/reports/2004/thailand0204/)
Human Rights Watch 2.04, Irrawaddy 26.2.04


VERANSTALTUNGEN I: BURMA - NEUE HOFFNUNG AUF VERSÖHNUNG?

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Zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung in Berlin und Köln über die aktuelle politische Situation in Burma, die Pläne des SPDC zur Wiedereinberufung der Verfassungsgebenden Versammlung und die Perspektiven ethnischer Nationalitäten in diesem Prozess laden die Friedrich-Ebert-Stiftung, das Asienhaus, Burma Büro Köln und das Burma Projekt Berlin ein. Es diskutieren der Premierminister der burmesischen Exilregierung NCGUB, Dr. Sein Win, der Vertreter NCGUB bei den Vereinten Nationen, Dr. Thaung Htun, sowie Saw Daniel Gabaw von der Karen National Union.
In Berlin findet die Veranstaltung am Donnerstag, dem 11. März im Hotel park inn (ehemals Forum Hotel) am Berliner Alexanderplatz statt, In Köln am Freitag, dem 12. März im Hotel Mercure, Severinshof, Severinsstraße 199, Beginn ist jeweils 19.00 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten bei Frau Heidrun Schliebusch, heidrun.schliebusch@fes.de Fax 0228/ 883 575.


VERANSTALTUNGEN II: TOURISMUSBÖRSE BERLIN

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TOURISM WATCH, Informationsdienst Dritte Welt Tourismus des EED, veranstaltet auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin eine Diskussionsveranstaltung über Objektivität und Unabhängigkeit von Tourismuskritikern. Unter dem Titel "Burma - Grenzen überschreiten. Menschenrechte und Tourismus" diskutieren am 12. März von 12.30 bis 13.30 Uhr im „taz forum“ in der Halle 7.2. der Messe Klaus Dietsch, Studiosus Reisen, München; Christian Baumgartner, respect/Wien; Heinz Fuchs von EED Tourism Watch sowie Vertreter von amnesty international und der burmesischen Exilbewegung. Die Diskussion wird von Edith Kresta von der taz, Redaktion Reise und Kultur, moderiert. Weitere Informationen: tourism-watch@eed.de; www.tourism-watch.de, www.eed.de

 

Burma.Initiative Asienhaus
Bullmannaue 11
45327 Essen
Tel. +49 (0) 201 - 830 38 25
Fax +49 (0) 201 - 830 38 30
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