BURMA-NACHRICHTEN 5/2004 , 19.März 2004

Meldungen:
SUU KYI ERWÄGT TEILNAHME AM NATIONALKONVENT
EU-PARLAMENT FORDERT HÄRTERES VORGEHEN
HILFSZAHLUNGEN DER EU
ASEAN MÖCHTE BURMA BEI ASEM
VERMITTLER FÜR ZWANGSARBEITER
KEIN VISUM FÜR PINHEIRO
WAFFENLIEFERUNG AUS DER UKRAINE
WANDERARBEITER FLIEHEN AUS THAILAND
UNRUHEN IN MYITKYINA

 

 

SUU KYI ERWÄGT TEILNAHME AM NATIONALKONVENT

nach oben

Aung San Suu Kyi sei bereit mit Burmas Premierminister zusammenzuarbeiten und in einen politische Dialog zu treten, berichtete der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen, Razali Ismail, nach seinem Besuch in Burma. Sie sei entschlossen am politischen Prozess teilzunehmen und hoffe auf ihre baldige Freilassung. Auch Khin Nyunt wolle laut Razali den Dialog wieder in Gang bringen. Der Sondergesandte schätzte seinen Burmaaufenthalt als Erfolg ein, betonte aber, dass die Freilassung von Aung San Suu Kyi und den NLD-Mitgliedern nötig sei. Ein Führer der Exilvertretung der NLD (NLD-LA) sagte, Aung San Suu Kyi sei bereit, eine Teilnahme am Nationalkonvent in Erwägung zu ziehen, sollten folgende vier Forderungen erfüllt werden: Freilassung aller politischen Gefangenen, Wiedereröffnung der NLD-Büros im ganzen Land, die Nichtigerklärung der 104 Grundprinzipien des Nationalkonvents und eine Untersuchung des Massakers von Depayin.
AFP 04.03.04, Network Media Group 05.03.04

 

EU-PARLAMENT FORDERT HÄRTERES VORGEHEN

nach oben

Das europäische Parlament hat in einer Resolution die EU aufgefordert, die Maßnahmen gegen das burmesische Regime zu verschärfen. Am 29. April wird er Gemeinsame Standpunkt der Europäischen Union erneuert. Das Parlament fordert eine Stärkung des gemeinsamen Standpunkts der EU, „falls das Regime keine konkreten Schritte im Hinblick auf die Wiederherstellung der Demokratie in Birma unternimmt“. Zu diesen Maßnahmen gehören: „Verhinderung von Investitionen von Seiten der Unternehmen und Bürger aus der Europäischen Union in Birma, Importverbot für Güter und Dienstleistungen von Unternehmen im Besitz des Militärs, militärischen Personals und ihrer Verbündeten, Einfuhrverbot für strategisch wichtige Güter aus einem Monopol unterliegenden Wirtschaftssektoren, darunter Edelsteine und Holz“.
Der gesamte Text der Entschließung findet sich unter: http://www3.europarl.eu.int/omk/omnsapir.so/pv2?PRG=DOCPV&APP=PV2&LANGUE=DE&SDOCTA=19&TXTLST=1&POS=1&Type_Doc=RESOL&TPV=PROV&DATE=110304&PrgPrev=TYPEF@SOMMAIRE|PRG@QUERYDATE|APP@PV2|FILE@BIBLIO|DAYD@11|DAYF@12|MONTHD@03|MONTHF@03|YEARD@2004|YEARF@2004|PLAGE@2&TYPEF=SOMMAIRE&NUMB=19&DATEF=040311
Eupolitix.com 11.3.04
 

HILFSZAHLUNGEN DER EU

nach oben

Die Europäische Union hat 9.5 Millionen Euro für fünf Hilfsprojekte für nicht-burmesische ethnische Gruppen und Flüchtlinge aus Burma in Thailand bereitgestellt. Die Projekte werden von internationalen Organisationen und Nichtregierungsorganisationen geleitet, die größten Empfänger sind das Burmese Border Consortium und das Flüchtlingshochkomissariat der Vereinten Nationen (UNHCR). Die Gelder sollen in den Bereichen Bildung, Lebensmittel, Baustoffe sowie Gesundheitsversorgung für Flüchtlingslager in Thailand eingesetzt werden. Zwei weitere Hilfsprogramme sind in Burma geplant: Das UNHCR und das Welternährungsprogramm sollen Wiedereingliederungshilfe für die Rückkehr von Flüchtlingen aus Thailand und Bangladesh nach Burma leisten.
EUbusiness.com 03.03.04, Irrawaddy 04.03.04

 

ASEAN MÖCHTE BURMA BEI ASEM

nach oben

Die ASEAN-Außenminister haben auf ihrem Treffen in Vietnam vergangene Woche betont, dass sie die Teilnahme Burmas beim Asia Europe Meeting (ASEM) wünschen. Beim ASEM-Gipfel im Oktober diesen Jahres sollen die drei Länder Laos, Kambodscha und Burma im Gegenzug zu den zehn neuen EU-Mitgliedern aufgenommen werden. Die EU ist gegen die Mitgliedschaft Burmas, es sei denn das Regime unternähme deutliche Schritte zu politischen Reformen und einer Verbesserung der Menschenrechtslage. Die ASEAN-Staaten wollen die Mitgliedschaft nicht an politische Forderungen koppeln und halten sich so an ihre Nichteinmischungspolitik.
AFP 04.03.04, The Nation 05.03.04

 

VERMITTLER FÜR ZWANGSARBEITER

nach oben

Burma hat einem unabhängigen Mediator zugestimmt, der Opfern von Zwangsarbeit helfen soll. Dieser Durchbruch in den Verhandlungen mit der International Labor Organisation (ILO) kam nach einem viertägigen Besuch des ILO-Sonderberaters Francis Maupin zustande. Sollte die Initiative von der ILO-Generalversammlung angenommen werden, wird der Vermittler für Beschwerden von mutmaßlichen Opfern von Zwangsarbeit bereitstehen und mit der burmesischen Justiz zusammenarbeiten, um die nach wie vor verbreitete Praxis der Zwangsarbeit zu beenden.
AFP 09.03.04

 

KEIN VISUM FÜR PINHEIRO

nach oben

Der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte, Sergio Pinheiro, soll nächste Woche einen Bericht über die Menschenrechtslage in Burma vor der UN-Menschenrechtskommission in Genf abgeben. Dazu wollte er seinen Bericht von Januar noch aktualisieren, in dem er von einer Verschlechterung der Menschenrechtssituation gesprochen hatte. Die burmesische Regierung verweigerte ihm ein Visum mit der Begründung, der Zeitpunkt für einen Besuch sei nicht günstig, so ein UN-Mitarbeiter in Bangkok.
Irrawaddy 17.03.04

 

WAFFENLIEFERUNG AUS DER UKRAINE

nach oben

Nach Angaben der Democratic Voice of Burma (DVB) traf am 25. Februar in Rangun ein ukrainisches Schiff ein, das Waffen für die burmesische Armee geliefert haben soll. Die DVB beruft sich auf einen Hafenangestellten, der anonym bleiben möchte. Das Schiff wurde von einer Gruppe von Beamten empfangen, angeführt von Verteidigungsminister General Aung Hlaing und Direktor der Luftabwehr Colonel Aye Myint des State Peace and Development Council (SPDC). Laut U Htay Aung, einem burmesischen Armeeexperten im Exil, seien die meisten der jüngst gelieferten Waffen Luftwaffen. Burma kaufe Waffen von China, Indien und der Ukraine, kürzlich auch ein Fliegerabwehsystem aus Schweden.
Democratic Voice of Burma 07.03.04

 

WANDERARBEITER FLIEHEN AUS THAILAND

nach oben

Nachdem illegale Wanderarbeiter aus Burma auf Postern in Mae Sot und Umgebung unter Androhung einer Gefängnisstrafe aufgefordert wurden, Thailand bis zum 15. März zu verlassen, überquerten Tausende von ihnen die Grenze nach Burma oder sind untergetaucht. Allein am Montag sollen 6000 Burmesen Thailand verlassen haben. Die sonst sehr belebte Grenzstadt Mae Sot war Anfang der Woche wie leer gefegt. Geschäftsleute befürchten einen Mangel an Niedriglohnarbeitern. Für viele Wanderarbeiter ist die Beantragung einer Arbeitserlaubnis zu teuer.
Irrawaddy 12., 16. 03.04, The Nation 16.03.04

 

UNRUHEN IN MYITKYINA

nach oben

Am 11. März kam es zu Zusammenstößen zwischen etwa 300 Studenten und der Polizei an der Myitkyina Universität im Kachin-Staat, bei denen die Armee eingreifen musste. Es gibt bisher keine Angaben über die Zahl der Inhaftierten, inzwischen soll sich die Situation wieder beruhigt haben.
Democratic Voice of Burma 13.03.04,14.03.04

 

Burma.Initiative Asienhaus
Bullmannaue 11
45327 Essen
Tel. +49 (0) 201 - 830 38 25
Fax +49 (0) 201 - 830 38 30
www.asienhaus.de/burma