BURMA
NACHRICHTEN 13/2004 , 23.Juli
2004
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Meldungen:
IN EIGENER SACHE:
SPENDENAUFRUF
EU ERNENNT VERMITTLER
SCHNELLE AUSBREITUNG VON HIV/AIDS IN BURMA
NATIONALKONVENT PAUSIERT
TEILNAHME AN GEDENKVERANSTALTUNG BEHINDERT
INDONESISCHE BOTSCHAFT ABGEHÖRT?
EU: EXPORTMARKT FÜR BEKLEIDUNG
CHINA UNTERZEICHNET NEUE ABKOMMEN MIT BURMA
BURMA SENDET ZWEI SPORTLERINNEN ZUR OLYMPIADE
NACH ATHEN
FILM "IM SCHATTEN DER PAGODEN" ERHÄLTLICH IM
ASIENHAUS
Helfen Sie uns, die Burma-Arbeit auch im nächsten
Jahr fortsetzen zu können!
Liebe Leserinnen und Leser der Burma-Nachrichten,
die Burma.Initiative wendet
sich heute in eigener Sache an Sie. Seit mehr
als einem
Jahr bieten wir die zweiwöchentlich erscheinenden Burma-Nachrichten
an. Sie informieren über politische, soziale und ökologische Entwicklungen in Burma
sowie über dessen Beziehungen zur internationalen Gemeinschaft. Dieser Service wird von mehr
und mehr Interessierten genutzt – mittlerweile gibt es 260 Abonnentinnen
und Abonnenten des Newsletters. Die Nachrichten werden von anderen Stellen aufgegriffen, weiterverbreitet
und finden so einen breiteren Kreis an Leserinnen und Lesern.
Wir freuen uns über
dieses Interesse. Die positive Resonanz zeigt uns, dass aktuelle
Nachrichten über Burma
gefragt sind.
Der Nachrichtendienst bildet jedoch nur einen
Teil der Aktivitäten der Burma.Initiative. Darüber hinaus
organisieren wir Informationsveranstaltungen, mischen
uns mit Lobby-Aktivitäten in politische Entscheidungen bezüglich Burma ein und können durch unserer Netzwerk
Kontakte vermitteln.
Dass diese Arbeit nötig ist, zeigen nicht zuletzt die jüngsten Debatten um eine Teilnahme Burmas am ASEM-Prozess. Im Jahr 2006 wird
Burma den ASEAN-Vorsitz übernehmen
- für uns ein Grund, weiterhin
für die Durchsetzung grundlegender demokratischer Rechte und die Verbesserung der Situation in Burma
einzutreten.
Leider ist
die Arbeit nicht dauerhaft gesichert, für das kommende
Jahr ist die Finanzierung der halben Stelle noch
nicht geklärt. Um in Zukunft die Aktivitäten fortsetzen zu können,
sind wir
auf finanzielle Unterstützung
angewiesen.
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dazu beitragen, die im deutschsprachigen Raum nötige Öffentlichkeitsarbeit
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von 25 Arbeitsstunden finanzieren,
die monatlich für die Erstellung des Burma-Newsletters benötigt
werden. Neben Einmal-Spenden freuen wir uns natürlich
auch über regelmäßige Unterstützung, durch die eine Planungssicherheit gewährleistet werden kann.
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Sie eine Spendenbescheinigung, da Sie Ihre Zuwendung
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Für Nachfragen stehen wir gerne zur
Verfügung.
Vielen Dank und mit solidarischen Grüßen
Ulrike Bey
PS: Zur Überweisung Ihrer Spende können
Sie das Konto
der Asienstiftung mit dem Vermerk
„Burma“ (Kto. 8204102, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205
00) oder die online-Spendenmöglichkeit nutzen.
Die EU hat einen Sonderbeauftragten
ernannt, der in der Pattsituation zwischen EU und Asien über die Frage, ob Burma
zum ASEM-Prozess zugelassen werden solle oder
nicht, vermitteln soll. Der frühere niederländische
Außenminister Hans van den Broek
wird mögliche Kompromisse suchen, damit der ASEM-Gipfel in Hanoi im Oktober stattfinden kann. Dazu wird er
Gespräche mit den Außenministerien in Bangkok,
Hanoi, Beijing
und Tokio führen. Ein Kompromiss könnte darin bestehen,
Burma den Status einer „beigeordneten
Mitgliedschaft“ zu geben oder lediglich
seinen Außenminister (und nicht den Staatschef) zu dem zweijährlich
stattfindenden Gipfel zu entsenden.
Die ungeklärte Burma-Frage
hat bereits zur Absage von zwei Treffen auf Ministerebene in diesem Monat und im September geführt. Momentan soll lediglich
die britische Regierung eine Hardliner-Position verfolgen
und jeglichen Kompromiss ablehnen.
Der UNO-Generalsekretär
Annan und der Sondergesandte für Burma, Razali,
haben die südostasiatischen
Staaten aufgefordert, stärker auf Reformen in Burma zu drängen, da
die Probleme einen immer stärkeren Einfluss auf die Beziehungen zwischen EU und ASEAN hätten.
Thailand
hat geäußert, den „Bangkok Prozess“ wieder aufnehmen
zu wollen. An diesen multilateralen
Gesprächen über eine Lösung für
Burmas
politische Sackgasse sollen 17 Nationen teilnehmen. Das erste Treffen fand im Dezember
statt, eine weiteres für April war abgesagt worden. Die Durchführung des Forums macht Thailand
abhängig davon, ob Burma
teilnimmt oder
nicht.
Reuters 18.7.04, Agence France
Presse 15., 20.7.04, Irrawaddy
21.7.04
SCHNELLE AUSBREITUNG VON HIV/AIDS IN BURMA
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Auf der 15. Internationalen AIDS-Konferenz in
Bangkok vom
11. bis 16. Juli haben die Vereinten Nationen davor gewarnt, dass HIV/AIDS in Burma
außer Kontrolle geraten könnte. Der Grund hierfür sei
der Mangel an einer adäquaten Gesundheitsinfrastruktur, um mit der Epidemie umzugehen.
Burma ist eines
der drei am meisten gefährdeten Länder Südostasiens hinsichtlich der Ausbreitung von HIV/AIDS. Laut UNAIDS sollen
330 000, möglicherweise bis zu
620 000 Menschen zwischen
15 und 49 Jahren HIV-infiziert
sein.
Verglichen mit Thailand,
wo die Situation vor zehn Jahren
ähnlich brisant war, jedoch der Trend durch massive Aufklärungskampagnen
und Vorsorge umgekehrt wurde, kommt eine
Reaktion auf die Epidemie
in Burma spät. Bisher hieß
es, die „tadellose Moral“ und die Isolation des Landes würden vor der
Ausbreitung des Virus schützen.
Mittlerweile hat das Regime
das Problem anerkannt und gibt laut UNAIDS relativ viel Geld für die AIDS-Bekämpfung aus und erhält finanzielle Unterstützung. Dennoch behindern die Infrastrukturprobleme und der Mangel an gesundheitlichen
Versorgungseinrichtungen eine
Eindämmung. Viele Menschen bleiben nach wie vor
ahnungslos über die Krankheit und wie sie sich davor
schützen können.
In Burma gilt es noch immer
als kriminelle
Handlung für Frauen, Kondome zu kaufen
oder zu verkaufen,
so EMPOWER, eine Organisation, die in Thailand Aufklärung für Sexarbeiterinnen durchführt.
Frauen, die Kondomen bei sich haben, können
beschuldigt werden, der verbotenen Prostitution nachzugehen, und eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren
erhalten. Seit zwei Jahren ist der Gebrauch
von Kondomen legal.
Darüber hinaus sind burmesische
Wanderarbeiter in Thailand
und die Bergbevölkerung in Nordthailand
besonders gefährdet. Hilfe bei Behandlung
und Vorsorge seitens der thailändischen Regierung wird ihnen nicht zuteil,
so ein Bericht der Organisation „Ärzte für Menschenrechte“ (Physicians for Human Rights).
Der Bericht 'No Status:
Migration, Trafficking and Exploitation of Women in Thailand
' Health and HIV/Aids Risks for Burmese and Hill Tribe Women and Girls' ist online: http://www.phrusa.org/campaigns/aids/bangkok/nostatus.html
. Weitere Dokumentationen
von UNAIDS http://www.unaids.org/en/default.asp
Agence France
Presse 6., 15.7.04 ;
Financial Times 2.7.04; The Nation 18.7.04; Network Media Group 15.7.04
Die Verfassungsgebende Nationalversammlung
zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung
für Burma
macht Pause. Ein Delegierter berichtete, dass die Unterbrechung wahrscheinlich drei Monate dauern werde.
Ein Termin für die Wiederaufnahme der Sitzungen, mit denen am 17. Mai begonnen wurde, ist nicht
bekannt.
Agence France
Presse 9.7.04
TEILNAHME AN GEDENKVERANSTALTUNG BEHINDERT
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Die Militärjunta hat oppositionelle
Aktivisten am Betreten das Mausoleums des Unabhängigkeitshelden
Aung San gehindert, die des 57. Jahrestages
der Ermordung des Generals
am 19. Juli 1947 gedenken wollten.
Aung San Suu Kyi, Tochter des Nationalhelden,
konnte aufgrund ihres Hausarrests an der Zeremonie nicht
teilnehmen. Nachdem Regierungsbeamte das Mausoleum verlassen hatten, waren etwa 100 Mitglieder der oppositionellen National League for Democracy (NLD) in
Uniform und mit dem Parteiabzeichen zum Mausoleum marschiert. Ihnen wurde der Zugang
verwehrt, nur 20 von ihnen ohne Uniform oder Abzeichen
wurden ins Mausoleum gelassen.
Die restlichen NLD-Mitglieder
zollten dem Unabhängigkeitsführer draußen ihren Respekt.
International Herald Tribune 19.7.04
Die Telefonleitungen des indonesischen
Botschafters und des Verteidigungsattachés
in Rangun sollen abgehört worden sein. Dies erklärte
der indonesische Botschafter Wyoso Projowarsito gegenüber der Zeitschrift Tempo. Der Verdacht war aufgekommen, nachdem Techniker die Telefonleitungen mit einer Leistung
von nur 29 anstelle von gewöhnlich 50 Watt in Betrieb gefunden hatten. Das indonesische Außenministerium forderte Aufklärung und „korrektive Schritte“ und brachte Sorge zum Ausdruck
darüber, dass ein Partner der Association of
Southeast Asian Nations (ASEAN) gegen die Wiener Konvention über diplomatische Beziehungen verstoßen habe. Es wird vermutet, dass Burma
über die Position Indonesiens
oder der
ASEAN hinsichtlich der Inhaftierung der Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi Bescheid
wissen wollte.
Die burmesische Regierung wies die Vorwürfe von sich, in Burma
sei es nicht
ungewöhnlich, dass Telefonleitungen bei einer solch niedrigen
elektrischen Leistung arbeiteten.
Tempo Interactive 13.7.04; Agence France
Presse 14.7.04
Nachdem die USA
ihre Wirtschaftssanktionen
um ein weiteres Jahr verlängert haben, zielt die Textilindustrie laut Myanmar
Times auf den Export nach Europa.
Derzeit produzieren etwa 160 von ehemals 400 Textilfabriken mit 100 000 (vorher 350 000) Beschäftigten. Nach Inkrafttreten der US-Sanktionen im letzten
Jahr sank die Produktion in
den unterschiedlichen Unternehmen
um 20 bis 50 Prozent, da
die meisten Käufer aus den USA
kamen. Die Unternehmen suchen nun neue Absatzmärkte in der EU, insbesondere Deutschland, Spanien
und Frankreich.
Xinhua News Service 19.7.04, Myanmar
Times 19.7.04
CHINA
UNTERZEICHNET ELF NEUE ABKOMMEN MIT BURMA
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China und Burma haben 11 Wirtschafts-
und Technologieabkommen unterzeichnet.
Die Abkommen folgten einem Besuch von Premierminister Khin Nyunt in China.
Sie betreffen die Bereiche Handel, Energie, Mineralerforschung, Telekommunikation
und weitere Industriebranchen.
United Press International 13.7.04
BURMA
SENDET ZWEI ATHLETINNEN ZUR OLYMPIADE NACH ATHEN
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Burma wird ein Zwei-Frauen-Team zu den Olympischen Spielen nach Athen senden.
Thin Thin Khine wird am Bogenschießen teilnehmen, während Nan Aye Khine im Gewichtheben
antritt. Beide wollen versuchen,
Medaillen zu gewinnen. Burma
hat noch nie eine Medaille bei
einer Olympiade errungen außer der Fair Play Trophäe bei der Olympiade
1972 in München. In Sydney 2000 waren 7 Sportlerinnen und Sportler dabei, wobei Kathy Win am erfolgreichsten
war. Sie erreichte Platz vier im Gewichtheben.
Associated Press 22.7.04
FILM "IM SCHATTEN DER PAGODEN" IM ASIENHAUS ERHÄLTLICH
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Der Film „Im Schatten der Pagoden
– Das andere Burma“ der Schweizerin
Irene Marty (2003) zeigt ein
Burma jenseits der touristischen
Pfade. Das Filmteam hat über vier Jahre in Burma,
Thailand und im Kriegsgebiet an der Grenze
zu Thailand
recherchiert und gedreht. Im Mittelpunkt des Films steht der Überlebenskampf der ethnischen und religiösen Minderheiten Burmas. Der Film kann im Asienhaus
zum Preis von 17 Euro zzgl. Versandkosten bestellt werden
(burma@asienhaus.de).
Dokumentarfilm, 52 Min.; Drehbuch
und Regie: Irene Marty; Eine
Produktion der KAIROS-Film
GmbH, Zürich; www.burma.ch
Bereits erschienene Burma-Nachrichten sind
in der Burmalibrary Online unter http://www.burmalibrary.org/show.php?cat=1587&lo=d&sl=0
nachzulesen.
Burma.Initiative Asienhaus
Bullmannaue 11
45327 Essen
Tel. +49 (0) 201 - 830 38 25
Fax +49 (0) 201 - 830 38 30
www.asienhaus.de/burma