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BURMA NACHRICHTEN 18/2004 , 8. November 2004

Meldungen:
VERANSTALTUNGSANKÜNDIGUNG: SOZIALE SICHERHEIT IN BURMA
MINISTERABSETZUNGEN, GEHEIMDIENSTBÜRO GESCHLOSSEN
PRESSEFREIHEIT
WAFFENBSTILLSTANDSGESPRÄCHE ABGEBROCHEN
MALAYSIA GEWÄHRT FLÜCHTLINGSSTATUS FÜR ROHINGYA-FLÜCHTLINGE
MEHR TOURISMUS

 

VERANSTALTUNGSHINWEIS: SOZIALE SICHERHEIT IN BURMA

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Am 4. Dezember 2004 veranstaltet das Asienhaus ein Tagesseminar zu „Sozialer Sicherheit in Burma/Myanmar“ im Bonner Haus der Kirche, Konrad-Adenauer-Allee 37.
Ziel des Seminars ist es, einen Überblick über ausgewählte Bereiche des Sozialsystems in Burma/Myanmar zu geben. Die Bestandsaufnahme wird ergänzt durch Erfahrungen der in verschiedenen Bereichen tätigen Akteure der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Sie stellen Lösungspotentiale und -kapazitäten zur Diskussion. Ein Vortrag über Vorstellungen vom buddhistischen Wohlfahrtsstaat rundet das Programm ab. Anmeldung und Programm unter
http://www.asienhaus.de/angebote/burmaworkshop041204.pdf

MINISTERABSETZUNGEN, GEHEIMDIENSTBÜRO GESCHLOSSEN

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In Burma sind mit dem Innenminister Oberst Tin Hlaing und dem Arbeitsminister Tin Win zwei weitere Minister entlassen worden. Die stellvertretenen Minister für Landwirtschaft, Industrie, Tierzucht- und Fischerei sowie Wissenschaft und Technologie mussten ebenfalls ihre Posten räumen.
Außerdem ist das Büro zur Koordinierung des Geheimdienstes, das National Intelligence Bureau (NIB), in Folge der Absetzung von Premierminister Khin Nyunt gesetzlich abgeschafft worden.
Das NIB beinhaltete Unterorganisationen wie das Büro für Sonderermittlungen und die Spezialabteilung, die sich mit politischen, wirtschaftlichen und kriminellen Angelegenheiten befasste und stand unter der Leitung des Ex-Premierministers und Geheimdienstchefs Khin Nyunt.
Obwohl das NIB nicht mehr existiert, arbeitet der Militärgeheimdienst unter dem Verteidigungsministerium noch immer. Dennoch ist die Macht der Geheimdienstorganisation viel geringer geworden. Das NIB wird nicht wieder hergestellt werden.
Associated Press 24.10.04, Xinhua News Agency 22.10.2004; Reuters 5.11.04

PRESSEFREIHEIT

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Im Zusammenhang mit der Absetzung des Premierministers General Khin Nyunt am 19. Oktober sind laut Reporters Sans Frontieres (RSF) 14 Zeitungen eingestellt und drei zeitweise suspendiert worden. Bei den Zeitschriften handelt es sich u.a. um Living Color, New Gazette, First Eleven Journal, Interview Journal, Reader's Journal, Idea Magazine, The Voice Journal, Naing Ngan Da-Kar Journal und Kumudra. Die Lizenz zur Veröffentlichung des Magazins Living Color besaß Khin Nyunts Sohn Ye Naing Win. In anderen Fällen waren die Zeitschriften mit dem Geheimdienst verknüpft. Die Myanmar Times und das Office of Strategic Studies wurden zeitweise geschlossen.
Im aktuellen Index der Pressefreiheit hat RSF Burma auf Rang 165 gestellt, gefolgt nur noch von Cuba und Nordkorea. Die größte Pressefreiheit herrscht in Nordeuropa mit Dänemark, Finnland, Irland, Island, den Niederlanden und Norwegen.
RSF 21., 26. 10.2004 

WAFFENSTILLSTANDSGESPRÄCHE ABGEBROCHEN

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Die Delegation der Karen National Union (KNU), die zu Waffenstillstandsverhandlungen nach Rangun gereist war, ist früher wieder abgereist. Die Junta hatte die neue Runde der Gespräche aufgrund der Amtsenthebung Khin Nyunts abgebrochen. Die 16köpfige KNU-Delegation habe informelle Gespräche geführt, doch wurde ihnen gesagt, die Gespräche müssten verschoben werden. Dieses Treffen sollte die vierte Runde von Friedensgesprächen zwischen beiden Parteien, die seit Dezember 2003 eine Waffenruhe vereinbart haben.
KNU-Repräsentanten befürchten nun, dass die Friedensgespräche nun festgefahren sind, da die Gespräche unter der leitung Khin Nyunts erfolgten und alle Kontaktpersonen dem Ex-Premier nahe standen und nun inhaftiert sind.
Associated Press 21.10.04, Reuters 20.10.04

MALAYSIA GEWÄHRT FLÜCHTLINGSSTATUS FÜR ROHINGYA

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Malaysias Regierung plant die Vergabe von Identifikationskarten und des Flüchtlingsstatus für die etwa 10 000 muslimischen Rohingya-Flüchtlinge in Malaysia. Der Schritt wurde lange von der Flüchtlingsgemeinde und dem Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) erwartet. Der UNHCR gewährt den Status für politische Flüchtlinge, doch da sie formal von der malaysischen Regierung nicht anerkannt wurden, drohte Inhaftierung und Abschiebung. Für die Rohingya bedeutet die Anerkennung, dass sie keine Deportation befürchten müssen, legaler Arbeit nachgehen können, Anspruch auf Hilfe vom UNHCR haben und ihre Kinder zur Schule senden können.
Gleichzeitig wurde bekannt, dass in den vergangenen zwei Wochen mehr als 15 000 Rohingya nach Bangaldesh geflohen sind. Sie fliehen vor der Verfolgung durch das burmesische Militär. In den 90er Jahren waren mehr als 250 000 Rohingya nach Bangladesh geflohen, die meisten von ihnen wurden unter Aufsicht des UNHCR repatriiert. Behörden in Bangaldesh befürchten weitere Flüchtlingsströme in Cox’s Bazar und Teknaf.
New Straits Times 30.10.04, 2.11.04, Reuters News 4.11.04

MEHR TOURISMUS

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Nach Angaben des burmesischen Ministeriums für Hotel und Tourismus sind die Touristenankünfte in der ersten Hälfte des Fiskaljahres (April- September) 2004-05 verglichen mit der Vorjahresperiode um 20 Prozent auf 315 823 gestiegen.
Individualreisende machten 48 Prozent der Touristen aus, „Packagetouristen“ 11,7 Prozent, Geschäftsreisende 27 Prozent (Rest andere Kategorien). Der Anstieg wird der wachsenden Zahl von Touristen aus dem benachbarten Thailand zugeschrieben.
Burma hat Tourismuswerbekampagnen in verschiedenen asiatischen Ländern, wie Japan, Singapur, Malaysia und Indien gestartet. Mehr Touristen werden ab November erwartet, wenn die Saison beginnt.
Xinhua News Agency 28.10.04

 

 

Bereits erschienene Burma-Nachrichten sind in der Burmalibrary Online unter http://www.burmalibrary.org/show.php?cat=1587&lo=d&sl=0 nachzulesen.

 

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