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BURMA NACHRICHTEN 20/2004 , 8. Dezember 2004

Meldungen:
ASEAN-GIPFEL IN LAOS
VERLÄNGERUNG DES HAUSARRESTS VON AUNG SAN SUU KYI
MEHR ALS 9000 GEFANGENE FREI
INITIATIVE VON ASEAN-PARLAMENTARIERN
NATIONALKONVENT ERST IM FEBRUAR
HIV/AIDS

 

ASEAN-GIPFEL IN LAOS

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Der ASEAN-Gipfel in Vientiane, Laos, ist zu Ende gegangen, ohne dass Burmas Führung zur Rechenschaft über die jüngsten politischen Entwicklungen gezogen und eine transparentere Politik gefordert wurde. Es gab keine formale Resolution zu Burma.
Die Nachricht von der Verlängerung des Hausarrests von Aung San Suu Kyi sorgte kurzzeitig für Spannungen, nachdem einige Länder zuvor die Freilassung der mehr als 9000 Gefangenen gelobt hatten. Thailands Premier und auch die philippinische Präsidentin Arroyo forderten Burmas Generäle auf, ernsthafte Schritte zu einer Demokratisierung zu unternehmen und Suu Kyis Hausarrest aufzuheben.
Am Ende des Treffens haben die ASEAN-Staaten mit China ein ehrgeiziges Abkommen getroffen, das bis zum Jahr 2010 zur Schaffung der weltweit größten Freihandelszone für etwa zwei Milliarden Menschen führen soll. Das Abkommen sieht vor allem den Abbau von Handelsschranken und die Schaffung von Mechanismen zur Beilegung von Handelsdisputen vor. Die zehn ASEAN-Mitglieder haben auch einen Pakt geschlossen zur Weiterführung der Idee, eine ASEAN-Gemeinschaft in Anlehnung an die Europäische Union zu schaffen mit einem gemeinsamen Markt und gemeinsamen Sicherheitszielen.
Neben den ASEAN-Ländern Brunei, Burma, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, den Philippinen, Thailand und Vietnam nahmen China, Südkorea, Japan und Indien am Treffen teil. Auch Neuseeland und Australien waren diesmal eingeladen.
Irrawaddy 1., 2.12.04, Associated Press 29.11.04

VERLÄNGERUNG DES HAUSARRESTS VON AUNG SAN SUU KYI

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Der Hausarrest von Aung San Suu Kyi ist bis auf weiteres verlängert worden. Nach Angaben von U Lwin, dem Sprecher der Nationalen Liga für Demokratie (NLD), ist die NLD-Generalsekretärin von der Polizei über den rechtlichen Hintergrund ihres Hausarrests aufgeklärt worden. Demnach würde ein strenges Sicherheitsgesetz ihren Hausarrest für ein weiteres Jahr legitimieren. Die Regierung gab keine Stellungnahme ab. Aung San Suu Kyi hat in den vergangenen 14 Jahren insgesamt mehr als neun unter Hausarrest verbracht.
Zahlreiche Regierungen, darunter auch die Bundesregierung sowie Thailand, Malaysia und Indonesien, die USA, Italien und Norwegen haben die Freilassung der Oppositionspolitikerin gefordert.
The Guardian 30.11.04, AFP 30.11.04, Asia News 3.12.04, Reuters 29.11.04

MEHR ALS 9000 GEFANGENE FREI

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Im Zuge der Amnestie durch die burmesische Militärführung sollen staatlichen Medienberichten zufolge 9248 Gefangene aus den Gefängnissen entlassen worden sein. Die Begründung für die Aufhebungen der Haftstrafen sind „Unregelmäßigkeiten“ des Geheimdienstes. Das Geheimdienstbüro ist im Oktober aufgelöst worden. Unter den Freigelassenen befinden sich jedoch nur etwa 40 politische Gefangene.
Associated Press 29.11.04, amnesty international Presseerklärung 7.12.04

INITIATIVE VON ASEAN-PARLAMENTARIERN

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Eine Gruppe von Parlamentariern der ASEAN-Staaten hat gefordert, Burma den ASEAN-Vorsitz zu verweigern, der turnusmäßig im Jahr 2006 an den Staat gehen wird. Außerdem forderten sie, Burmas Mitgliedschaft im Staatenbund bis auf weiteres aufzuheben aufgrund des Mangels an Fortschritt hinsichtlich einer Demokratisierung im Land. Ihre Erklärung verabschiedeten die Parlamentarier aus Kambodscha, Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Singapur, Thailand sowie Burma (Exil) am Ende eines zweitägigen Workshops in Kuala Lumpur, Malaysia. Gleichzeitig formten sie einen Interparlamentarischen Ausschuss der ASEAN zu Burma. Die Parlamentarier wollen außerdem nach Burma reisen und Gespräche mit den regierenden Generälen führen.
Reuters 28.11.04, Presseerklärung 26.11.04, 28.11.04

NATIONALKONVENT ERST IM FEBRUAR

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Die Militärregierung hat bekannt gegeben, dass der Nationalkonvent erst im Februar, und damit später als geplant, wieder einberufen werde. Außerdem teilte sie mit, dass alle 17 Waffenstillstandsgruppen an der Verfassungsgebenden Nationalversammlung teilnehmen werden. Über den Zeitpunkt der Wiederaufnahme des Nationalkonvents und über die Teilnahme der Waffenstillstandsgruppen war viel spekuliert worden, seit Premierminister Khin Nyunt im letzten Monat seines Amtes enthoben wurde. Er hatte im August 2003 den Sieben-Stufen-Plan zu einer Demokratisierung des Landes vorgestellt, deren erster Schritt der Nationalkonvent zur Ausarbeitung einer Verfassung ist. Ursprünglich sollte die Versammlung bereits im Oktober wieder einberufen werden.
Agence France Presse 24.11.04
 

HIV/AIDS

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Das Gesundheitsministerium hat zusammen mit Behörden der Vereinten Nationen (VN) und Nichtregierungsorganisationen ein Gutachten über die Zahl der mit dem HI-Virus infizierten Menschen in Burma erstellt. Demnach seien bisher 338,911 Menschen infiziert.
Seit 2003 hat Burma unter Mitwirkung der VN und NROs ein Drei-Jahresprogramm zur Bekämpfung der Epidemie begonnen, welches die Bedingungen für Prävention und Heilung verbessern soll. HIV/AIDS ist neben der Malaria und Tuberkulose die meistverbreitete übertragbare Krankheit in Burma. Andere Schätzungen gehen von mindestens 500.000 HIV-Infizierten aus.
Xinhua News Service 1.12.04

 

Bereits erschienene Burma-Nachrichten sind in der Burmalibrary Online unter http://www.burmalibrary.org/show.php?cat=1587&lo=d&sl=0 nachzulesen.

 

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