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BURMA NACHRICHTEN 8/2005, 29. April

Meldungen:
EU ERNEUERT SANKTIONEN
EINSATZ VON CHEMIEWAFFEN
UNABHÄNGIGKEITSERKLÄRUNG DER SHAN-STATES
BOMBE IN MANDALAY
TOTAL-PROZESS NUN AUCH IN BELGIEN
NEUJAHR EINGELEITET
POSTKARTENAKTION FÜR AUNG SAN SUU KYI
ASIENHAUS-JUBILÄUM AM 21. MAI

 

EU ERNEUERT SANKTIONEN

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Die Europäischen Außenminister haben ohne Debatte ihren Gemeinsamen Standpunkt gegenüber Burma um ein weiteres Jahr verlängert. Die darin festgeschriebenen Sanktionen beinhalten u.a. einen ein Verbot der Einreise in die EU für burmesische Militärangehörige. Darüber hinaus verbietet die EU europäischen Unternehmen, Investitionen in Burma zu tätigen und Joint Ventures mit burmesischen Unternehmen einzugehen. Die lukrativen Geschäfte mit den staatlichen Unternehmen Myanmar Oil and Gas Enterprise (MOGE), Myanmar Timber Enterprise, Myanmar Post and Telecoms bleiben von diesem Verbot ausgeschlossen.
Die EU fordert Burma zur Freilassung von Aung San Suu Kyi und der politischen Gefangenen, zum Dialog zur Versöhnung, der alle politischen Gruppierungen einschließt und zur Beteiligung aller Parteien an der Ausarbeitung der Verfassung auf.
AFP 25.4.05, European Report 27.4.05

EINSATZ VON CHEMIEWAFFEN

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Die britische Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity Worldwide (CSW) wirft der Militärjunta den Gebrauch von Chemiewaffen vor. Wie der Australier Dr. Martin Panter, Direktor der CSW, erklärte, habe er fünf überlebende Karenni Soldaten untersucht, die am 15. Februar in Nya My von dem Militär angegriffen wurden, deren Symptome auf die Folgen eines chemischen Angriffs schließen lassen. Seine Untersuchungen würden sich auch mit den Berichten eines anderen Arztes decken, der die Betroffenen fünf Tage nach dem Angriff behandelt hatte. Die Karenni-Soldaten berichten von Granaten aus denen eine gelbe, ätzende Gaswolke ausströmte. Sie wurden alle von Brechreiz, Durchfall und Lähmungen erfasst und husteten Blut. Verstärkt wurden die Vermutungen auf Einsätze chemischer Waffen durch Zeugenberichte zweier Deserteure der burmesischen Armee. Sie berichteten von Totenkopfaufklebern auf der Munition und die Anweisungen mit Gasmasken zu arbeiten.
Problematisch sei, so Panter, Beweise zu liefern, da die eingesetzten Mittel meistens wasserlöslich seien.
The Guardian 22.04.05, The Cairns Post (Australia) 27.04.05

 

UNABHÄNGIGKEITSERKLÄRUNG DER SHAN-STATES

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Eine im Exil lebende Gruppe von Shan, angeführt von Sao Surkhanpha, dem ältesten Sohn des ersten burmesischen Präsidenten Sao Shwe Thaike, hat am 18. April die Unabhängigkeit des Shan States sowie die Bildung einer Regierung verkündet. Diese Gruppe von älteren Personen beruft sich auf ein Treffen Ende März, bei dem sie von Delegierten aus 48 von 56 Gemeinden der Shan Staaten gewählt wurden. Die beiden bekanntesten Shan-Organisationen, Shan State Army und Shan Nationalities League for Democrarcy gehörten nicht dazu.
Burmas größte Oppositionspartei NLD kündigte am Dienstag an, dass sie diese Erklärung nicht unterstütze und die Bildung einer Parallelregierung nicht akzeptiere.
Auch die Shan State Army distanzierte sich durch ihren Sprecher Nang Kher Seng von dieser Neuigkeit. Laut Ansichten von westlichen Diplomaten und dem Bruder von Sao Surkhanpha, Harn Yawnghwe, Direktor des Euro-Burma Office in Brüssel, könnte diese Aktion die politische Situation in Burma verschärfen und ein härteres Durchgreifen des Militärs aus der Sicht Ranguns legitimieren.
Democratic Voice of Burma 18.04.05 , Shan Herald Agency for News 20.24.25 , Xinhua News Agency 19, 21.04.05

 

BOMBE IN MANDALAY

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Inmitten des vollbesuchten Zay Cho Marktes in Mandalay, Burmas zweitgrößter Stadt, detonierte am Dienstag, dem 26. April, eine Bombe und tötete zwei Frauen. Weitere 16 Personen wurden nach Aussage eines Arztes verletzt. Schon 2001 explodierte auf dem gleichen Markt eine Bombe und verletzte acht Menschen.
Die Militärregierung verurteilte die Anschläge und machte ethnische Rebellengruppen wie die Shan State Army verantwortlich, welche dies sofort dementierte.
Agence France Press 26.04.05, Reuters 27.04.05

 

TOTAL-PROZESS NUN AUCH IN BELGIEN

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Belgien steht kurz vor der Wiederaufnahme der Ermittlungen gegen den französischen Ölgiganten Total, dem Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen werden. Diese Untersuchung ist die erste, die unter einem kontroversen Menschenrechtsgesetz universale Gerichtsbarkeit fordert und sich gegen eine Firma und nicht gegen einzelne Personen richtet und die zu diplomatischen Verstimmungen besonders zwischen Belgien und den USA geführt hat. Die Richter eröffneten die Ermittlungen bereits 2002, nachdem vier politische Flüchtlinge Anklage gegen Total erhoben hatten, das burmesische Militärregime zu unterstützen. Auch der Vorstand von Total, Thierry Desmaret und ein weiterer leitender Angestellter wurden wegen der Beihilfe zur Folter und Zwangsarbeit in Burma angeklagt. Die Ermittlungen wurden jedoch eingestellt, nachdem ein Gericht angezweifelt hatte, ob ein Flüchtling dieselben Rechte genieße wie ein belgischer Staatsbürger, die Gerichte in Anspruch zu nehmen um Täter im Ausland anzuklagen. Ein Schiedsgericht gab nun einem der Kläger, Aung Maw Zin, Recht, da er nun drei Jahre und damit lange genug in Belgien leben würde.
The Epoch Times 14.04.05

NEUJAHR EINGELEITET

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Mit vier Tagen ausgelassenen Feierns läuteten Hunderttausende gläubige Buddhisten in Burma das neue Jahr ein. Um sich Verdienste für ihr nächstes Leben zu erwerben, spendeten viele Menschen Lebensmittel an Mönche und Laien in Klöstern, und luden diese ein, Abendgebete zu halten. Neujahr, welches in Burma, Thailand, Kambodscha und Laos Mitte April gefiert wird, war in den letzten Jahren geprägt von ausgelassenen Parties, Wasserschlachten und Kommerz. Mit bis zu fünf Jahren Haft drohte das Militärregime schwere Strafen für Ungezogenheiten an, wovon sich die jungen und junggebliebenen Menschen jedoch den Spaß nicht verderben ließen.
The Star 17.4.05

 

POSTKARTENKAMPAGNE FÜR AUNG SAN SUU KYI

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Anlässlich des 60. Geburtstages von Aung San Suu Kyi am 19. Juni ist weltweit eine Postkartenaktion ausgerufen worden. Mit dieser weltweiten Kampagne soll an die Situation der in Haft befindlichen Friedensnobelpreisträgerin und der politischen Gefangenen in Burma erinnert werden. Sie können sich an der Aktion beteiligen: drucken Sie die Geburtstagskarte aus ( http://www.asienhaus.de/burma/dokumente/60.GeburtstagD.PDF ) und schicken Sie sie bitte an die Burma.Initiative im Asienhaus, Bullmannaue 11, 45327 Essen. Einsendeschluss ist der 1. Juni 2005. Die Geburtstagskarten werden am 17. Juni der burmesischen Botschaft in Berlin übergeben.

 

ASIENHAUS-FEST AM 21. MAI

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Das Asienhaus feiert am 21. Mai sein 10jähriges Jubiläum. Unter dem Motto "Asien und Europa - gemeinsam für eine gerechte Welt" gibt es 14.00 Uhr in der Zeche Zollverein ein Programm mit Vorträgen und Unterhaltung. Sie sind herzlich eingeladen. Nähere Informationen und Programm unter www.asienhaus.de/10jahre.

 

Bereits erschienene Burma-Nachrichten sind in der Burmalibrary Online unter http://www.burmalibrary.org/show.php?cat=1587&lo=d&sl=0 nachzulesen.

 

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21. Mai: 10 Jahre Asienhaus - Eine Idee macht ihren Weg!
Mehr: http://www.asienhaus.de/10jahre
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Burma.Initiative Asienhaus
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