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BURMA NACHRICHTEN 9/2005, 13. Mai

Meldungen:
DREIFACHER BOMBENANSCHLAG IN RANGUN
EU FORDERT ERNEUT FREILASSUNG POLITISCHER GEFANGENER
RANGUN BEWILLIGT ARBEIT IN KATAR
ILO FORDERT SCHUTZ FÜR GASTARBEITER
WASSERKRAFT IM ARAKAN-STAAT
OFFENER BRIEF DER "SHARED CONCERN INITIATIVE"
POSTKARTENAKTION FÜR AUNG SAN SUU KYI
ASIENHAUS-JUBILÄUM AM 21. MAI

DREIFACHER BOMBENANSCHLAG IN RANGUN

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Am 7. Mai wurde Rangun von den schwersten Bombenanschlägen seit Jahrzehnten getroffen. Fast zeitgleich explodierten am Samstag Nachmittag Bomben in zwei Einkaufszentren und im Kongresszentrum des Yangon Trade Center. Sie verursachten nach offiziellen Angaben des Militärs 11 Tote und 162 Verletzte. Laut informellen Berichten sollen diese Zahlen unter den tatsächlichen Opferzahlen liegen und auch das Yangon General Hospital sprach von mehr als 200 Verletzten. Ein Augenzeuge berichtete, dass den privaten Krankenhäusern verboten wurde Opfer zu behandeln und diese Opfer an die staatlichen Krankenhäuser verwiesen werden sollten. Auch soll der erste Krankenwagen, so ein anderer Zeuge, erst 45 Minuten nach der Explosion im Yangon Trade Center angekommen sein. Die Regierung hat eine sofortige Nachrichtensperre an die Krankenhäuser verordnet, die Sicherheitsmaßnahmen verschärft und die Ladenschlusszeiten auf 18 Uhr angesetzt.
Binnen kürzester Zeit machte die Junta „terroristische Minderheitengruppen“ verantwortlich und sprach von einer gemeinsamen Aktion der Karen National Union, Shan State Army-South, Karenni National Progressive Party und der im Exil agierenden National Coaltition Government of the Union of Burma (NCGUB). Alle diese Gruppen wiesen die Vorwürfe sofort zurück.
Verschiedene Theorien grassieren über die Verantwortlichen der Anschläge. Einige sehen die Regierung selbst als Fadenzieher, um so ihre harte Vorgehensweise im Land zu rechtfertigen. Andere vermuten Angehörige des vor ein paar Monaten aufgelösten Geheimdienstes, dessen Mitglieder harten Strafen ausgesetzt sind. Auch radikale Muslime werden als Tatverdächtige genannt sowie die oben genannten nicht-burmesischen ethnischen Minderheiten- und Oppositionsgruppen.
Agence France Press 08/09.05.05, The Nation 08.05.05, Irrawaddy 09.05.05, Associated Press 09.05.05

EU FORDERT ERNEUT FREILASSUNG POLITISCHER GEFANGENER

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Die EU hat am Rande eines Asien-Eurpoa (ASEM) Außenministertreffens in Kyoto, Japan, Burma erneut aufgefordert, Aung San Suu Kyi und andere politische Gefangene aus der Haft zu entlassen. Benita Ferrero-Waldner, EU-Kommissarin für Außenbeziehungen, und der Luxemburgische Außenminister Asselborn übergaben Burmas Außenminister Nyan Win eine Liste mit den Namen politischer Gefangener. Laut der Sprecherin Ferrero-Waldners, Emma Udwin, habe Nyan Win versprochen, die Liste zu überprüfen. Udwin erklärte weiter, dass dies das erste Treffen der EU-Führung mit der Junta auf Außenministerebene gewesen sei. Es sei als Teil der Versuchs Europas zu verstehen, gleichzeitig Burma durch Hilfe in die Pflicht zu nehmen, aber dennoch durch gezielte Sanktionen Druck auf das Regime auszuüben. Die EU will im Jahr 2005 bis zu 35 Millionen Euro an Mitteln für die Sektoren Gesundheit, Umwelt und Bildung zur Verfügung stellen.
Agence France Presse 06.05.05

RANGUN BEWILLGT ARBEIT IN KATAR

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Zum ersten Mal will die Regierung Burmas für Arbeitssuchende eine Arbeitserlaubnis für Katar ausstellen. Arbeitsvermittlungsagenturen in Übersee schätzen, dass etwa 500 Burmesinnen und Burmesen innerhalb eines Jahres nach Katar, wo eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften herrscht, kommen werden. Diese Öffnung seitens der Regierung folgt dem im Januar eingerichteten Direktflug der Quatar Airways nach Rangun. Hierdurch sollen Arbeitskräfte aus Burma angelockt und gleichzeitig Burma als Reiseziel für die Region gefördert werden. Schon in den letzten Jahrzehnten unterstützte die Regierung die Entsendung von Arbeitskräften ins Ausland Übersee, um den eigenen Arbeitsmarkt zu lockern. Hauptziele waren bisher Malaysia, Südkorea, Singapur und Japan. Auch die Zahl burmesischer Seeleute, die in der Überseeschifffahrt arbeiten, sei in den letzten Jahren gestiegen.
Xinhua General News Service 05.05.05

ILO FORDERT SCHUTZ FÜR GASTARBEITER

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Nach dem Bekanntwerden schwerer Misshandlungen an einer jungen Gastarbeiterin aus Burma durch ihren Arbeitgeber hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) die thailändischen Behörden aufgefordert, die Wanderarbeiter im Land zu schützen, unabhängig davon, ob sie eine legalen Aufenthaltsstatus haben oder nicht. Die ILO forderte auch eine Untersuchung des Falles und eine Bestrafung der Verantwortlichen. Die Geschichte der 17jährigen Karen sei lediglich das jüngste Beispiel in einer Serie von Gewalt gegen Hausarbeiterinnen und unterstreiche die besondere Verletzbarkeit und Notwendigkeit des Schutzes von Gastarbeitern, so Christine Evans-Klock, Direktorin des ILO-Ostasienbüros in Bangkok.
Die junge Frau war von ihrem Arbeitgeber so schwer misshandelt worden, dass sie eine mehrmonatige Krankenhausbehandlung ihrer Schädelfraktur und Rippenbrüche benötigte. Klagen gegen thailändische Arbeitgeber drehen sich meist um nicht ausbezahlte Löhne oder nicht vereinbarte Arbeitsleistungen, so die Burmese Workers’ Associaton in Mae Sot.
Irrawaddy 05.05.05

WASSERKRAFT IM ARAKAN-STAAT

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Trotz des Baus von drei Wasserkraftwerken im Arakan-(Rakhine-)Staat, im westlichen Burma, haben die Bewohner wenig Hoffnung darauf, dass sie von dem erzeugten Strom profitieren können. Mit zwei Stunden täglich verfügbarem Strom an drei Tagen in der Woche sogar in der Hauptstadt Akyab (Sittwe) sind die Arakanesen gänzlich unterversorgt.
Eines der Kraftwerkprojekte liegt in der Ann Gemeinde, wo eine große Militärbasis stationiert ist, während die anderen beiden Projekte in Sandoway und Gwa in der Nähe von touristischen Strandressorts angelegt sind.
Die Bewohner befürchten, dass die Einnahmen und die Stromversorgung dem Militär bzw. dem touristischen Sektor zugute kommen, ohne dass ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden, wie es schon in der Vergangenheit passierte. Bereits zweimal – während der Regierung U Nus und erneut 1989 - scheiterte ein Wasserkraftprojekt am Sai Dunn Wasserfall.
Narinjara News 11.05.05

OFFENER BRIEF DER "SHARED CONCERN INITIATIVE"

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In einem offenen Brief an Aung San Suu Kyi haben führende Religionsgelehrte, Politiker und Philosophen ihre Solidarität für die Oppositionspolitikern zum Ausdruck gebracht. Die Shared Concern Initiative ist ein informeller Zusammenschluss religiöser, politischer und intellektueller Persönlichkeiten im „Interesse von Good Governance, Toleranz und Respekt für die Menschenrechte, die sich den Herausforderungen der globalen Gesellschaft verschrieben haben“. Sie laden Aung San Suu Kyi ein, der Initiative für Toleranz, Transparenz und Wahrheit beizutreten. Zu den Unterzeichnern gehören neben Richard von Weizsäcker, Hans Küng, Desmond Tutu und Václav Havel der Dalai Lama, FW de Klerk, Prinz El Hassan bin Talal, Mary Robinson, George Soros, Vartan Gregorian, Andre Glücksman, Michael Novak, Karel Schwarzenberg.
Shared Concern Initiative 30.04.05, http://www.forum2000.cz/projects/shared-concern-open-letter.php

POSTKARTENKAMPAGNE FÜR AUNG SAN SUU KYI

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Anlässlich des 60. Geburtstages von Aung San Suu Kyi am 19. Juni ist weltweit eine Postkartenaktion ausgerufen worden. Mit dieser weltweiten Kampagne soll an die Situation der in Haft befindlichen Friedensnobelpreisträgerin und der politischen Gefangenen in Burma erinnert werden. Mittelerweile haben wir 200 Grußkarten gesammelt. Unser Ziel ist es, 500 Karten zu übersenden. Sie können sich an der Aktion beteiligen: drucken Sie die Geburtstagskarte aus ( http://www.asienhaus.de/burma/dokumente/60.GeburtstagD.PDF ) und schicken Sie sie bitte an die Burma.Initiative im Asienhaus, Bullmannaue 11, 45327 Essen. Einsendeschluss ist der 1. Juni 2005. Die Geburtstagskarten werden am 17. Juni der burmesischen Botschaft in Berlin übergeben.

ASIENHAUS-FEST AM 21. MAI

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Das Asienhaus feiert am 21. Mai sein 10jähriges Jubiläum. Unter dem Motto "Asien und Europa - gemeinsam für eine gerechte Welt" gibt es 14.00 Uhr in der Zeche Zollverein ein Programm mit Vorträgen und Unterhaltung. Sie sind herzlich eingeladen. Nähere Informationen und Programm unter www.asienhaus.de/10jahre.

 

Bereits erschienene Burma-Nachrichten sind in der Burmalibrary Online unter http://www.burmalibrary.org/show.php?cat=1587&lo=d&sl=0 nachzulesen.

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21. Mai: 10 Jahre Asienhaus - Eine Idee macht ihren Weg!
Mehr: http://www.asienhaus.de/10jahre
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Burma.Initiative Asienhaus
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