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BURMA NACHRICHTEN 13/2005, 14. Juli |
Meldungen:
Mehr als 300
politische Gefangene entlassen
Verurteilungen wegen Aung San Suu
Kyi-Video
Frauenorganisation verlangt Fortsetzung
des Hausarrests für "die Lady"
Treffen der Mekong-Länder
Indisch-burmesische Gaspipeline
Handelsabkommen zwischen China und Burma
Vier Frauen aus Burma für
Friedensnobelpreis vorgeschlagen
Journalistentraining
Mehr als 300 politische Gefangene entlassen |
Eigenen Angaben zufolge hat die burmesische
Regierung am 6. Juli 400 Gefangene aus der Haft entlassen,
darunter auch prominente Mitglieder der Opposition sowie
Journalisten. Die oppositionelle National League for Democracy
(NLD) bestätigte die Entlassung von 240 politischen Gefangenen.
NLD-Politiker Hla Shwe, der sich seit acht Jahren in Haft
befunden hatte, teilte Reportern nach seiner Entlassung mit, die
Aktion sei plötzlich und ohne jegliche Vorankündigung
vonstatten gegangen. Der Journalist und Oppositionspolitiker Win
Tin befindet sich entgegen erster Meldungen allerdings nicht
unter den Freigelassenen. Win Tin, der sich seit 16 Jahren in
Haft befindet, hatte im Jahre 2001 mehrere internationale
Journalisten-Preise erhalten.
Vertreter der Vereinten Nationen und der ASEAN äußerten sich
positiv über die Freilassungen. Ebenso begrüßte die
Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) den Schritt
der Regierung in Rangun, forderte jedoch gleichzeitig die
Entlassung sämtlicher 1100 Gefangener, die sich AI zufolge
derzeit noch aus politischen Gründen in burmesischen
Gefängnissen oder unter Hausarrest befinden, darunter auch die
Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi. Die
Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen hat zur
Unterzeichnung einer Petition zur Freilassung von Win Tin
aufgefordert. http://www.rsf.org/article.php3?id_article=2059
.
The Irrawaddy 06.07.05, 07.07.05, Amnesty International (ai)
06.07.05, Reporter ohne Grenzen, ai, International PEN Myanmar
04.07.05
Verurteilungen wegen Aung San Suu Kyi-Video |
Am gleichen Tag, an dem Hunderte politische
Gefangene aus der Haft entlassen wurden, sind ein Mitglied der
National League for Democrarcy und zwei Sympathisanten
festgenommen und wenig später zu langen Haftstrafen von zehn und
drei Jahren verurteilt worden. Sie wurden am 6. Juli inhaftiert
als sie ein Video mit Aufzeichnungen von Aung San Suu Kyis Tour
nach Mogok und Monywa sahen. Laut Angaben eines Sprechers der NLD
wurden sie angeklagt, das Video verbreitet zu haben und unter dem
Video- und Druckgesetz verurteilt.
Irrawaddy 11.07.05
Frauenorganisation verlangt Fortsetzung des Hausarrests für "die Lady" |
Nach Angaben der staatlichen burmesischen
Medien verlangt die offizielle Frauenorganisation Burmas die
Fortsetzung des Hausarrests der Anführerin der demokratischen
Oppositionspartei NLD, Aung San Suu Kyi. Suu Kyi befindet sich
seit Mai 2003 unter Hausarrest, nachdem ihr Konvoi auf einer
politischen Reise von einer Gruppe regierungsfreundlicher
Demonstranten attackiert worden war.
Thanda Hpone, eine Sprecherin der Myanmar Women´s Affairs
Federation begründete die Haltung ihrer Organisation mit
der angeblichen Gefahr, die Aung San Suu Kyi für die Stabilität
des Landes und den Wohlstand des burmesischen Volkes bedeute.
Laut Thanda Hpone, verursache "die Lady" überall, wo
sie auftaucht, zahlreiche Probleme und würde die Menschen in
Furcht versetzen. Daher schlage sie die Beibehaltung des
Status-Quo durch die Regierung vor. Ein Vorwurf der
Frauenorganisation ist auch, dass Suu Kyi die vielen Preisgelder
für internationale Ehrungen nicht für die Bevölkerung in ihrem
Land eingesetzt habe.
Der Aufruf, in dem Suu Kyis Name nicht ausdrücklich erwähnt
wurde, wurde anlässlich einer Feier zum offiziellen Frauentag in
Mandalay verbreitet. Da Medien und Massenorganisationen in Burma
strikter staatlicher Kontrolle ausgesetzt sind, spiegeln deren
Äußerungen meist die offizielle Regierungslinie wider.
AP 05.07.05, Irrawaddy 12.07.05
Treffen der Mekong-Länder |
Die Führer der sechs Staaten der Greater
Mekong Subregion (GMS) (China, Burma, Laos, Thailand, Kambodscha,
Vietnam) sind vom 5. - 6. Juli 2005 in Kunming, der Hauptstadt
der südchinesischen Provinz Yunnan, zusammengetroffen. Während
des Treffens konnten einige regionale Kooperationsabkommen
abgeschlossen werden. So einigten sich die Staaten der Region
darauf, gemeinsame Richtlinien für den Aufbau eines
integrierten, regionalen Stromnetzes umzusetzen, ein gemeinsames
System zur Prävention und Kontrolle von Tierkrankheiten wie etwa
der Vogelgrippe zu errichten, die Zusammenarbeit im Bereich der
IT-Infrastruktur zu verstärken und eine Reihe von
Naturschutzzonen einzurichten.
Parallel zu dem offiziellen Treffen der Staatsmänner trafen sich
in Thailand Wissenschaftler und Vertreter von
Nichtregierungsorganisationen, um über die negativen Effekte der
regionalen Entwicklung, wie etwa die Auswirkungen chinesischer
Dammbauprojekte auf den Unterlauf des Mekong, zu diskutieren.
Die regelmäßigen Treffen der Länder der Region wurden im Jahre
1992 von der Asiatischen Entwicklungsbank ins Leben gerufen, die
den Prozess in der Folge mit mehr als 1,2 Milliarden Dollar
unterstützt hat.
Burma spielt eine zentrale Rolle bei den zahlreichen gemeinsamen
Projekten der GMS-Staaten. So hat das Land in den vergangenen
Jahren den Bau von Straßen vorangetrieben und mit anderen
Staaten der Region Verkehrsabkommen abgeschlossen, die einen
intensiveren Personen- und Warenverkehr zwischen den Ländern
ermöglichen sollen. Derzeit sind zudem verschiedene
Hafenbauprojekte sowie die Errichtung einer Brücke über den
Mekong zur Verbesserung der Verbindung mit Laos geplant.
Gleichzeitig sollen im Rahmen regionaler Kooperationsprojekte
Lösungen gefunden werden, um den Menschenschmuggel in der Region
zu unterbinden.
AFP 05.07.05, Xinhua 03.07.05
Indisch-burmesische Gaspipeline |
Indien will weiter versuchen, Dhakar davon
zu überzeugen, der Verlegung einer Gaspipeline von Indien nach
Burma über das Gebiet Bangladeshs zuzustimmen. Dies war Thema
auf dem Indisch-Burmesischen Ministertreffen in Neu Delhi am 6.
Juli 2005. Durch die geplante Pipeline soll Erdgas vom
burmesischen Staat Rakhine (Arakan) bis nach Kalkutta in Indien
transportiert werden. Die Kosten des Projektes werden auf über
eine Milliarde US-Dollar geschätzt.
Bangladesh macht eine Kooperation jedoch von einer indischen
Zusage bezüglich der Bereitstellung eines Transportkorridors
für nepalesische Güter und Energie aus Bhutan abhängig.
Neben der Route über Bangladesh befinden sich derzeit auch
Ausweichstrecken in der Diskussion, die komplett über indisches
Territorium verlaufen würden. Gleichzeitig wird auch der
Transport von Flüssiggas auf dem Seeweg erwogen.
Kaladan News 08.07.05, Asia Times 12.04.05
Handelsabkommen zwischen China und Burma |
Handelsvertreter aus China und Burma haben
Handelsverträge mit einem Gesamtvolumen von ca. 290 Millionen
US-Dollar abgeschlossen. Während der Unterzeichnungszeremonie,
die am 4. Juli in Kunming, der Hauptstadt der chinesischen
Yunnan-Provinz, stattfand, waren unter anderen die burmesischen
Minister für Fischerei und Handel anwesend. Durch die Verträge
soll vor allem der Handel mit landwirtschaftlichen und
Fischereiprodukten verstärkt werden. Gleichzeitig gaben die
beiden Länder bekannt, das bilaterale Handelsvolumen von derzeit
1.15 Milliarden US-Dollar bis zum Ende des Jahres auf 1,5
Milliarden US-Dollar steigern zu wollen.
Kyodo News Service 09.07.05
Vier Frauen aus Burma für Friedensnobelpreis nominiert |
Unter den 1000 für den Friedensnobelpreis
vorgeschlagenen Frauen der Kampgane 1000 Peace Women
sind auch vier Frauen aus Burma, die im Exil leben. Neben der
Karen Dr. Cynthia Maung, die eine Klinik für Flüchtlinge in Mae
Sot aufgebaut hat und leitet, sind Charm Tong, bekannt für ihren
Kampf für Frauenrechte in ihrer Heimat, dem Shan-Staat, Naw
Zipporah Sein, Sekretärin der Karen Womens Organisation,
und Naw Paw Lu Lu, die eine Heimstätte für burmesische
Flüchtlinge im Sanghklaburi-Bezirk in Südthailand führt,
nominiert.
Irrawaddy 30.06.05
Training für Journalisten |
Vierundzwanzig burmesische Journalisten
haben ein zweiwöchiges Trainingsprogramm der UNICEF in Rangun
absolviert. Die Veranstaltung fand damit bereits zum zweiten Mal
statt, seit sie im Jahre 2004 ins Leben gerufen worden war. Ziel
des Programms war es, den jungen Journalisten grundlegende Fragen
journalistischer Ethik nahe zu bringen und vor dem Hintergrund
der immer noch bestehenden Einschränkungen der Pressefreiheit in
Burma Möglichkeiten einer ausgewogenen Berichterstattung über
drängende Fragen wie Kinderrechte und AIDS zu erörtern. Die
Veranstaltung fand unabhängig von der Regierung in Rangun statt,
die jedoch im Vorfeld darüber informiert wurde.
Mizzima 01.07.05
Bereits erschienene
Burma-Nachrichten sind in der Burmalibrary Online unter http://www.burmalibrary.org/show.php?cat=1587&lo=d&sl=0
nachzulesen.
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