Der Inhalt in Kürze |
Nr. 7/2013 - 10.12.2013
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- EU-Delegationsreise nach Myanmar - Hintergrundinformationen 4/2013 von Uwe Höring
- Ausweitung von Plantagen bringen Waldbestände in Gefahr
- Friedensgespräche vertagt - Zweifel an Fortschritten im Friedensprozess
- Weltbank gibt Wirtschaftsstudie in Auftrag
- Fernstraße zwischen Indien, Myanmar und Thailand
- Vereinbarungen für vereinte Unionsarmee
- Aktuelles zu Staudämmen in der Region
1.) EU-Delegationsreise nach Myanmar- Hintergrundinformationen 4/2013 von Uwe Höring |
Mitte
November 2013 reiste eine Delegation aus hochrangigen
EU-Kommissionsmitgliedern, einigen Europaparlamentariern und über 100
Wirtschaftsvertretern zum Treffen der „EU-Myanmar Task Force“ nach
Myanmar. Diese „Mission for Growth“ war nach den Worten der
EU-Kommission „ein starkes Signal für das neue Engagement Europas in
diesem Land, das von großen wechselseitigen Nutzen sein wird“.
2.) Ausweitung von Plantagen bringen Waldbestände in Gefahr |
Laut
eines neuen Berichts des US-Instituts Forest Trends ist die verstärkte
Ausweitung von Plantagen Hauptgrund für die zunehmende Abholzung
natürlicher Waldflächen in Myanmar. Die Regierung vergibt Lizenzen zur
Abholzung an Firmen, die aus den Flächen Plantagen für Gummi oder
Ölpalmen machen sollen. 60 Prozent dieser Flächen liegen im
Kachin-Staat und in der Tanintharyi Division. Zwei Drittel der Flächen
bleiben nach Abholzung Brachland. Die Wissenschaftler_innen warnen vor
fragwürdiger Legalität der Lizenzen, Umweltproblemen sowie ungeklärten
Landbesitzrechten.
Irrawaddy 29.11.13; Forest Trends Nov. 2013
3.) Friedensgespräche vertagt - Zweifel an Fortschritten im Friedensprozess
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Die
zweite Runde der Friedensgespräche zwischen Myanmars Regierung (Central
Peace-Making Work Committee) und dem Zusammenschluss 17 ethnischer
Gruppen (Ethnic Armed Groups Nationwide Ceasefire Coordination Team)
ist auf Januar 2014 verschoben worden. Ursprünglich war das Treffen für
den 19. - 20. Dezember diesen Jahres angesetzt. Derweil äußern
Expert_innen Zweifel daran, ob die Gespräche zum Friedensprozess des
Landes beitragen. Der schwedische Journalist und Experte für ethnische
Konflikte in Burma Bertil Lintner meint, die Forderungen von Regierung
und den ethnischen Gruppen seien bisher unvereinbar.
Global Post 2.12.13; Irrawaddy 29.11.13
Weitere Hintergrundinformationen zum Friedensprozess finden Sie hier.
4.) Weltbank gibt Wirtschaftsstudie in Auftrag |
Nach
Veröffentlichung des ersten "Myanmar Economic Monitor" (MEM) Anfang
November 2013 gibt die Weltbank nun eine weitere Studie in Auftrag.
Anfang des Monats hatte sie in Myanmar ein Wirtschaftswachstum von 6,5
Prozent festgestellt und vor steigender Inflation gewarnt. Die neue
Studie ist Teil des "Investment Climate Assessment" der Weltbank, einem
Programm, welches vergleichbare Studien in über 120 Ländern vorsieht.
Die Studie soll zwischen November 2013 und Juni 2014 von dem
Forschungsinstitut Myanmar Marketing Research and Development (MMRD)
durchgeführt werden. Rund 1.400 Firmen sollen in Yangon, Mandalay,
Monywa, Taunggyi und Bago befragt werden. Ziele der Studie sind die
Identifikation von Wirtschaftshemmnissen für kleine Unternehmen und
Export sowie der Zusammenhänge zwischen Produktivität und
Arbeitskosten.
Democratic Voice of Burma 7.11.13; Mizzima 26.11.13; 4-traders 27.11.13
5.) Fernstraße zwischen Indien, Myanmar und Thailand |
Das
Fernstraßen-Projekt zwischen Indien, Myanmar und Thailand erlebt
Fortschritte. Wissenschaftler_innen aus Myanmar und Indien diskutierten
kürzlich Details zu den Plänen in der Hauptstadt Naypiydaw. Die
geplante Fernverkehrsstraße, die 2016 fertiggestellt werden soll, wird
wichtige Handelstore der drei Länder miteinander verbinden. Darunter
Mandalay, Myawadddy und Tamu in Myanmar, Mae Sot in Thailand sowie
Moreh in Indien. Mit ihrer Fertigstellung werden insbesondere auch
verstärkte Handels- und Investitionsbeziehungen zwischen Myanmar und
Indien erwartet.
Global Post 1.12.13; Mizzima 29.11.13
6.) Vereinbarungen für vereinte Unionsarmee |
Die
Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi (National League for Democracy)
und Verteter_innen des United Nationalities Federal Council haben sich
auf darauf verständigt, sich gemeinsam für eine verinte Unionsarmee
(Federal Union Army) einzusetzen. Darüber hinaus kamen beide zu dem
Konsens, dass ein demokratischer föderaler Staat nicht auf Basis der
derzeitigen Verfassung aufgebaut werden kann. Laut Suu Kyi, müsse in
einem föderalen Staat auch das Militär föderal aufgebaut sein.
Vertreter_innen von 17 ethnischen Gruppen hatten Ende November in
Chiang Mai, Thailand ein Dokument finalisiert, in dem sie einen
föderalen Staat sowie ein föderales Militär fordern. Sie sehen dies als
einzige Lösung, um die militärischen Konflikte zugunsten
des Friedensprozesses im Land zu beseitigen.
Irrawaddy 29.11.13; Myanmar Times 1.12.13
7.) Aktuelles zu Staudämmen in der Region |
- Talsperren am Mekong in Laos bedrohen Ernährungssicherung Tausender in Myanmar: Link zum Irrawaddy 20.11.13
- Hintergrundinformationen zur Myitsone Talsperre: Link zum Irrawaddy 6.11.13
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Burma-Initiative
Neu
Südostasien 4/2013 -
Südostasien auf der Leinwand
Termine
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