Der Inhalt in Kürze |
Nr. 7/2014 - 4. Dezember
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- Regierungstruppen verantwortlich für Tod von Journalist
- Statement des Myanmar Civil Society Organizations Forum zum Transitionsprozess
- Kritik am Entwurf zur Landnutzungspolitik
- Ethnische Gruppen planen föderale Streitkraft
- taz-Beilage zum Myanmar-Workshop
- Publikation zu Arbeitsbedingungen in Industriezonen
1.) Regierungstruppen verantwortlich für Tod von Journalist | Laut Myanmars Interims-Presserat war der Journalist Aung Kyaw Naing,
auch Par Gyi genannt, in Gewahrsam von Regierungssoldaten, als er
ermordet wurde. Der Presserat wurde Mitte Oktober durch ein Statement
der Armee über den Tod des Journalisten informiert, sagte Kyaw Min
Swe, Generalsekretär des Presserats und Chefredakteur der Zeitung The Voice. Laut dem schriftlichen Statement der Armee, wurde Par Gyi erschossen, als er versuchte einem Soldaten das Gewehr zu klauen und damit zu fliehen. Die Truppen vor Ort seien in der Annahme gewesen, der Journalist gehöre der Democratic Karen Benevolent Army (DKBA-5) an.
Par Gyi arbeitete als freiberuflicher Journalist und berichtete regelmäßig in
diversen Zeitungen zu ethnischen Angelegenheiten in den Grenzgebieten.
Im September reiste er in den Mon-Staat um zu den jüngsten
Gewaltausbrüchen zwischen der staatlichen Armee und der DKBA-5 zu
recherchieren. Am 30. September wurde er von der staatlichen Armee im
östlichen Mon festgenommen und war seitdem von der Bildfläche verschwunden.
Hier geht es zum Aufruf von fidh!
The Irrawaddy 24.10.14; Burma News International 7.11.14
2.) Statement des Myanmar Civil Society Organizations Forum zum Transitionsprozess | Über
650 VertreterInnen von 257 zivilgesellschaftlichen Organisationen und
Netzwerken in Myanmar kamen für drei Tage zusammen um über die
Entwicklungen in Myanmar zu debattieren. Ziel des Forums war
insbesondere die Bewertung des Transitionsprozesses. Das Forum
verfasste abschließend ein Statement mit Empfehlungen an Myanmars
Regierung und die internationale Gemeinschaft.
3.) Kritik am Entwurf zur Landnutzungspolitik | Am
18. Oktober legte Myanmars Regierung den lange erwarteten Entwurf zur
nationalen Landnutzungspolitik vor und bekommt inzwische heftige lokale
und internationale Gegenreaktionen. Über 30 NGOs und
Bauernnetzwerke kamen Anfang November in einem Workshop zusammen, um den
Entwurf zu analysieren. In einem Statement beklagen sie die zahlreichen
mangelhaften und undemokratischen Aspekte in dem Regelwerk und
appellieren an die Regierung, eine Neufassung des Entwurfs zu
beauftragen. Ferner fordern sie die Regierung dazu auf, Inputs von insbesondere KleinbauerInnen,
ethnischen Gruppen, Frauen, aber auch ParlamentarierInnen und
unabhängigen ExpertInnen im Entwurf einzubeziehen.
Burma News International 7.11.14; TNI Report Pro-Business or Pro Poor?
4.) Ethnische Gruppen planen föderale Streitkraft | Zwölf
ethnische Gruppen der Minderheiten im Land haben verkündet, dass sie
eine föderale Armee aufbauen werden, berichtete die Voice of America. Die neue Federal Union Army (FUA)
soll unter der Kontrolle der United Nationalities Federal Council (UNFC),
einer bewaffneten ethnischen Allianz, die in die
Friedensverhandlungen mit der Regierung involviert ist, stehen. Regierung und Militär haben ihren
Standpunkt schon vor einiger Zeit klar gemacht: Die Gründung einer föderalen
Armee schließen sie generell aus und
beabsichtigen ferner, alle ethnischen Gruppen im Zuge der
Unterzeichnung eines landesweiten Waffenstillstandabkommens zu
entwaffnen.
Voice of America 2.12.14; Radio Free Asia 23.9.14; Mizzima 1.12.14
5.) taz-Beilage zum Myanmar-Workshop |
Vom 24. Oktober bis 2. November 2014 fand zum zweiten Mal der von der taz Panterstiftung, der Heinrich-Böll-Stiftung und vom Auswärtigen Amt gemeinsam organisierte Myanmar-Workshop
für burmesische JournalistInnen statt. Mit den einmal jährlich
in Berlin stattfindenden Workshops soll ReporterInnen aus Myanmar die
Möglichkeit zur Weiterbildung und zum Einblick in die Arbeitswelten von
JournalistInnen aus Deutschland gegeben werden. Themenschwerpunkt des
Workshops war u.a. die Wahlkampfberichterstattung.
6.) Publikation zu Arbeitsbedingungen in Industriezon
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Im November ist ein Bericht zu Arbeitsbedingungen in Yangons
Industriezonen von der Labour Rights Clinic und weiteren
gewerkschaftlichen Dachverbänden und Gruppen veröffentlicht worden.
Laut Bericht hat sich in den 13 untersuchten Instriezonen in Yangon
eine ausgeprägte Kultur moderner Sklaverei herausgebildet, unter der
die Handlungsräume von ArbeiterInnen und Gewerkschaften radikal
eingeschränkt sind.
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Burma-Initiative
südostasien 3/2014:Die (Un)Freiheit des Glaubens: Religionen und ihre Instrumentralisierung in Südostasien
Termine
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05.03.2015 Köln, Rautenstrauch-Joest-
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"Myanmar im Fokus:
Hoffnung auf Demokratisierung und Frieden"
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