"Omelette oder Spiegelei?" - Konfliktarmer interethnischer Umgang in Süd-Sulawesi

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Christoph Antweiler
Professor für Ethnologie an der Universität Trier, der zu Südostasien forscht und im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Entwicklungsethnologie (AGEE) e.V. ist.

In Süd-Sulawesi leben seit Jahrhunderten Menschen vieler Ethnien zusammen. Warum kommt es in der Hauptstadt Ujung Pandang selten zu Konflikten? Worin unterscheidet sich die Lage von anderen Teilen Indonesiens, in denen auch viele verschiedene Gruppen zusammen leben und Religion eine große Rolle spielt? In Ujung Pandang gibt es scharf abgegrenzte ethnische Kategorien, klare Stereotypen und rassistische Vorstellungen. Aber wir finden auch Tendenzen ethnischer Verschmelzung und dazu ein aufkeimendes ethnienübergreifendes Regionalbewußtsein. Worin sind die Gruppen voneinander getrennt (»Spiegelei«), was verbindet sie (»Omelette«) und inwiefern sind Konflikte tatsächlich »ethnisch«?

Ujung Pandang ist die Hauptstadt der Provinz Sulawesi Selatan auf der »Außeninsel« Sulawesi. Ujung Pandang wird von Bugis, Makassar, Toraja und Mandar dominiert. Daneben leben hier Angehörige von gut zwanzig weiteren Gruppen. Viele Bewohner sind Migranten aus dem östlichen Teil Indonesiens, etliche davon Studenten, zum Beispiel aus Flores und Timor. Gegenüber Jakarta ist die Stadt peripher, für Ostindonesien aber die Metropole. Sie bildet das dynamische Zentrum einer Region, die relativ dünn besiedelt ist, vom Reisbau lebt und vom Tourismus profitiert. In Indonesien ist die Region wegen ihrer Seefahrer bekannt. Außerdem hat Süd-Sulawesi wegen früherer Versuche, politisch autonom zu werden, ein markantes Image. In Indonesien gilt Süd-Sulawesi politisch und von der Mentalität der Bewohner her als »heiße« Region.

Ich habe in dieser Stadt 1991/1992 ein Jahr gelebt und sie seitdem fast jedes Jahr wieder besucht, zuletzt 1999. Ich führte dort eine ethnologische Feldforschung zum Thema der innerstädtischen Umzüge durch. Zusammen mit meiner Frau und unserem damals sieben Monate alten Sohn, wohnte ich dort je ein halbes Jahr bei zwei indonesischen Familien am Stadtrand. So konnte ich interkulturellen Umgang auf verschiedenen Ebenen beobachten und miterleben. Beide Gastfamilien waren selbst ethnisch gemischt. Das Wirtschaftsleben in der Nachbarschaft ist interethnisch geprägt und auch das lokale politische Leben ergab viele Situationen interethnischen Kontaktes und Konfliktes, beispielsweise bei Wahlen oder in den Schulen. Schließlich verfolgte ich, wie interethnische Fragen in den lokalen Zeitungen diskutiert wurden. In Ujung Pandang hat der intensive Umgang zwischen verschiedenen Gruppen Geschichte.

Plurale Kolonialstadt Makassar: interethnische Beziehungen, aber segregiertes Wohnen

In kolonialer Zeit bildete die Gesellschaft der Stadt Makassar, des heutigen Ujung Pandangs, eine »plurale Gesellschaft«. Die Bewohner waren in eine Vielfalt von jeweils klar abgegrenzten Kategorien eingeteilt. Kriterien waren dabei vor allem Freiheit (gegenüber den Sklaven), ethnische Zugehörigkeit und Glaube. Es gab zum Beispiel Vrije (Freie), (europäische) Christen, Mardijkers (asiatische Christen), Mixtiesen, Moors, Burgher, Kodjas, Araber, »reinrassige« Chinesen, Peranakan-Chinesen, Malaien, Bugis und Makassar. Die größeren dieser Gruppen wohnten voneinander getrennt in Vierteln der Stadt, die mit Mauern und Toren versehen waren und teils eigene Vorsteher hatten. Die Menschen begegneten sich aber als Käufer und Händler, in Arbeitsverhältnissen und in den kolonialen Behörden. Trotz der scharfen sozialen Kategorien war der interethnische Umgang in Makassar damals intensiver als in Batavia. Die Kontakte bestanden aber nicht zwischen den Gruppen als ganzen, sondern liefen über einzelne Personen, die durch Handelsbeziehungen oder die Arbeit für die Kolonialherren miteinander verquickt waren. Schon damals waren verwandtschaftliche und interethnische Verbindungen wichtig als »soziales Kapital«.

Ujung Pandang — Umgang in einer Stadtnachbarschaft

Wie leben die Menschen verschiedener kultureller Herkunft, unterschiedlicher Bildung und verschiedener Berufe heute zusammen? Dies zeige ich jetzt anhand der städtischen Nachbarschaft namens Rappocini. Das Gebiet liegt außerhalb des dicht bebauten Stadtkerns, und noch vor 25 Jahren gab es hier fast nur Naßreisfelder und darin einzelne kleine kampungs. Heute leben hier über 70.000 Menschen verschiedener Herkunft. Auch die wirtschaftliche Lage ist sehr gemischt. Einige bewohnen große Häuser mit verzierten Zäunen und Vorgärten, andere leben dicht daneben in armseligen Hütten. Außer der Hauptstraße, die das Viertel an die Innenstadt anbindet, gibt es fast nur schmale Wege. Sie waren früher in jedem Monsun überflutet, aber in den 80er Jahren wurden viele Wege durch ein von der Weltbank finanziertes Projekt höher gelegt und asphaltiert.

Rappocini ist damit typisch für viele Stadtteile Ujung Pandangs, in denen die Menschen nicht mehr räumlich getrennt in ethnisch geprägten kampungs leben. Hier in Rappocini sind sogar gut ein Viertel der Ehen ethnisch gemischt. Nur die Chinesen leben (noch) nicht unter den anderen Gruppen, sondern nebeneinander in ihren Wohn- und Geschäftshäusern, die in der ersten Zeile an der Hauptstraße aneinandergereiht sind. Sie siedeln erst seit etwa zehn Jahren hier. Bis dahin wohnten sie ausschließlich in einem Viertel der Innenstadt, wo sie seit Jahrhunderten ansässig sind. Sie sagen, sie hätten bis vor kurzem »Angst« gehabt, weil das Leben in Rappocini früher gefährlich war, besonders, wenn man keine Verbündeten in der Gegend hatte, die noch heute »Texas-Gegend« (daerah Texas) genannt wird. Die Menschen verschiedener Kultur begegnen sich täglich auf den Wegen, in den kleinen Kindergärten und Schulen, bei Stadtteilfesten und bei Veranstaltungen der lokalen Nachbarschaftsgremien (Organisasi Rukun Tetangga). Ein Hauptmotor der Begegnung zwischen den Ethnien sind auch die arisan, die »rotierenden Sparclubs« der Frauen.

Vordergründig geht es um gemeinsames Sparen, aber das Gespräch über gemeinsame Probleme ist mindestens genauso wichtig. Enge Kontakte zwischen Menschen verschiedener Kultur ergeben sich in der Stadt auch durch Arbeitsverhältnisse. Dazu ein Beispiel: Ein alter Makassar will seinen Sohn gut verheiraten. Er benötigt Geld für die große Hochzeit und den Brautpreis. Also verkauft er das Grundstück, auf dem sein jetziges Haus an der Straße in guter Lage steht, an einen chinesischen Geschäftsmann. Der will mit seinem Geschäft aus der dichten Innenstadt hierher ziehen, wo er auf Kunden hofft, die auf dem Weg von der Innenstadt von oder ins Umland hier vorbeifahren.

Der Makassar selbst kauft ein Stück Land ganz in der Nähe, das aber etwas zurückgesetzt von der Straße liegt und deshalb viel billiger ist. Dort baut er mit befreundeten Arbeitern verschiedener Ethnien ein Haus für seinen Sohn, in dem er auch selbst bis zum Tod leben wird. Noch während das alte Holzhaus nach und nach abgebaut wird, weil einige Teile wieder verwendet werden, beginnt der Chinese, die Gräben für das Fundament seines ruko (kombiniertes Geschäfts- und Wohnhaus) auszuheben. Als Bauarbeiter heuert er Tagelöhner an, Bugis und Makassar, die täglich mit dem Fahrrad von zum Teil weit entfernten Ortschaften aus dem Umland der Stadt kommen.

Ethnische Grenzen versus Interkulturalität

Dieses Beispiel zeigt die Verknüpfung von Menschen verschiedener kultureller Herkunft im Alltag. Aber trotz des intensiven interethnischen Umgangs unterscheiden die Menschen in Rappocini strikt zwischen den einzelnen sozialen und auch den ethnischen Kategorien.

Außerdem wird sehr genau beobachtet, welchen Ethnien wirtschaftlich erfolgreiche Menschen angehören, und es wird oft darüber geredet, wie wohl die ethnischen Mehrheitsverhältnisse in der Stadt derzeit sind und wer wen »verdrängt«. Verbreitet sind stereotype Bilder über die einzelnen Ethnien; die deutlichsten treffen die Chinesen und die Makassar. Dies ist kein Zufall. Makassar gelten als emotional, aufbrausend und gefährlich. Die Vorurteile gegenüber den Makasar haben Tradition und werden gelegentlich von Handlungen einzelner Makassar genährt. Weiterhin sind Makassar tendenziell ärmer als andere Gruppen, insbesondere als die ihnen sonst ähnlichen Bugis. Toraja gelten als friedlich und gebildet und man nimmt allgemein an, daß sie nur auf Zeit in der Stadt leben. Chinesen gelten als »reich«, obwohl viele de facto arm sind; sie leben sozial am deutlichsten abgegrenzt und sind äußerlich erkennbar, was sie verwundbar macht.

Die Kulturen der Makassar und Bugis sind ähnlich, was Mythologie, Verwandtschaftssystem, Patron-Klient-Systeme, Statusorientierung, Prestigedenken und Ehrvorstellungen angeht. Wenn sie sich mit Dritten vergleichen, sehen sie zunächst diese Gemeinsamkeiten gegenüber den Unterschieden zu anderen, zum Beispiel zu den meist christlichen Toraja. Vor allem bei Konkurrenz oder Konflikten sehen sie sich aber als zwei klar getrennte Ethnien an. Es gilt quasi das »sizilianische« Prinzip: »Ich gegen meinen Bruder, wir beide zusammen gegen die Eltern, unsere Familie gegen die Nachbarn usw.«

Das zeigte sich auch in der öffentlichen Diskussion, die während unseres Aufenthaltes 1991 bis 1992 besonders intensiv war. Anlaß war die Fahrt eines in tradierter Weise gebauten Holzschiffes namens »Amannagappa« von Süd-Sulawesi zur Insel Madagaskar. Das ganze Jahr waren die lokalen Zeitungen voll von dieser Diskussion. Vordergründig drehte sie sich um Details des »authentischen Schiffsbaus, des »richtigen« Kurses des Boots und der »passenden« Zusammensetzung der Mannschaft. Aber es ging auch um wirklich »heiße Fragen«, die Ruhm und Ehre ganzer ethnischer Gruppen betreffen: vor wieviel Hundert Jahren segelte das erste Schiff nach Madagaskar; waren die ersten Segler Makassar, Bugis oder Mandar? An dieser hitzigen Debatte nahmen indonesische Journalisten, ausländische Segelfans, aber auch lokale politische Größen sowie Historiker und Ethnologen aus der Stadt teil. Diese Debatte wurde landesweit wahrgenommen und hält in Ujung Pandang bis heute an. Die Frage, wer »Herr im Haus« ist, interessiert die Menschen.

Wer hat das »Heimrecht«? — Ethnisches und transethnisches Bewußtsein

Wenn Menschen unterschiedlicher Kultur eng zusammen leben, stellt sich die Frage, welche Normen und Werte für das Handeln und den Umgang untereinander maßgeblich sind. Gelten die traditionellen Werte des adat jeder einzelnen ethnischen Gruppe oder gibt es eine einheitliche ethnienübergreifende städtische Kultur oder ist eine indonesische nationale Einheitskultur (kebudayaan Indonesia) entscheidend? Die Antwort ist kompliziert, weil in verschiedenen Lebensbereichen verschiedene Normen gelten. In den Haushalten wird fast nur Bahasa Indonesia gesprochen und die Kinder können die Muttersprache ihrer Eltern oft nur noch teilweise verstehen. Innerhalb der Haushalte sind familiäre Werte entscheidend, die von der ethnischen Orientierung der beiden Eltern und durch staatlich vermittelte Ideale geprägt sind. Ethnische Traditionen im engeren Sinne gelten bei Festen, vor allem bei Hochzeiten. Im öffentlichen Raum der Stadt gelten urbane Umgangsformen, wie man sie als »metropolitane Kultur« auch aus anderen indonesischen Städten kennt. In Ujung Pandang leben zwar viele Ethnien, aber die Makassar und die Bugis bilden die überwiegende Mehrheit. Deshalb ist die hiesige Stadtkultur von der regional seit Generationen dominanten Kultur der Bugis und Makassar geprägt.

Das ist anders in Städten Indonesiens, die ohne eine dominante Gruppe nur aus vielen Minderheiten bestehen, bzw. in denen eine fremde (javanische) Mehrheit und viele Minderheiten leben. In Süd-Sulawesi und in der Stadt spielen aber auch die Mandar und Toraja eine wichtige Rolle. Ihre Eliten hatten immer enge Handels- und Heiratsbeziehungen mit den beiden großen Gruppen und ihre Lebensform ist heute in vielem ähnlich der der Bugis und Makassar. Damit bilden Bugis und Makassar zusammen mit den Mandar und Toraja den Kern einer regionalen, also über einzelne Ethnien hinausgreifenden Kultur (kebudayaan daerah). Bugis und Makassar haben eine überregionale Bedeutung, da sie zu den offiziell als »Gipfel der regionalen Kultur« (puncak-puncak di kebudayaan di daerah) geführten Gruppen zählen.

Staatliche Kulturpolitik und Tourismus

Nach wie vor ist in vielen Lebenssituationen das Wir-Bewußtsein der einzelnen Gruppe entscheidend. Sehr häufig wird aber auch gesagt, man sei »ein Mensch von Süd-Sulawesi« (orang Sulsel) oder es ist von einer »typischen Hausform Süd-Sulawesis« (Holzstelzenhaus) die Rede. Tatsächlich sieht man in der Stadt viele Holzhäuser, die eine Mischung verschiedener tradierter Hausformen darstellen. Auch die Regierung versucht, ein regionales Bewußtsein zu fördern. Es gibt viel Propaganda für die »Kultur Süd-Sulawesis« (Kebudayaan Sulawesi Selatan) und einen Kulturpark ähnlich dem Taman Mini in Jakarta, aber mit einem selbstbewußten regionalen Konzept. Dies hängt mit der nationalen Ethnopolitik und Kulturpolitik zusammen. Sie will kulturelle Vielfalt zulassen, aber nur in sehr engem Rahmen. Folklore, Musik, Tänze und Handwerk sind erwünscht, darüber hinausgehende ethnische Besonderheiten nicht.

Das von indonesischen Politikern vertretene »Archipelkonzept« (wawasan nusantara) geht quasi von der Vorstellung aus, daß jeweils eine Insel bzw. eine Provinz von einer Kultur gebildet wird. Hier in Süd-Sulawesi wird das noch durch den auf die Toraja konzentrierten Tourismus gefördert. Der Tourismus führt allerdings auch zu Konflikten zwischen den Eliten der Volksgruppen. Während nämlich die Bugis und sekundär Makassar kulturell dominieren, bestimmen — trotz Gegenbewegungen — nach wie vor die Toraja das Bild der »Kultur Süd-Sulawesis«. Aus ethnologischer Sicht ist das falsch, aber solche Konzepte wirken nicht nur bei Touristen, sondern auch bei den Bewohnern. In Rappocini sah ich öfters selbst in den Häusern von Makassar, Bugis oder Mandar Schnitzwerke der Toraja. Ursprünglich sind sie für Touristen gemacht, jetzt sind sie Zeichen eines aufkeimenden ethnienübergreifenden Regionalbewußtseins.

Können wir etwas lernen? — konfliktrelevante Faktoren

Friede-Freude-Eierkuchen in Ujung Pandang? Nein, auch wenn größere Konflikte selten sind, kommen sie vor. Anlässe sind Streitigkeiten zwischen Jugendgruppen, zwischen Vierteln, Diebstähle, Ehrverletzungen und wirtschaftliche Verdrängung , zum Beispiel im Zentralmarkt der Stadt. Die Menschen neigen auch hier dazu, Konflikte jedweder Ursache schnell »ethnisch« zu deuten. Antichinesische Gefühle haben in den letzen zwanzig Jahren öfters zu Ausschreitungen geführt, immer aus spezifischen Anlässen und nur für kurze Zeit. Aber die Chinesen sind auf der Hut; ihre Geschäfte kann man in der Innenstadt an der Vergitterung einfach erkennen. Der Innenteil eines chinesischen Tempels wurde 1997 in Schutt und Asche gelegt und ist bis heute nicht renoviert.

Warum treten in manchen Regionen Indonesiens immer wieder Konflikte auf und in anderen nicht? Dahinter liegt immer mehr als eine Ursache. Auslösend sind oft kleine Anlässe und die zeitweilige de facto-Aufgabe des Gewaltmonopols. Hinter vielen ethnisch oder religiös eingefärbten Konflikten stehen statt kultureller Unterschiede andere Ursachen, wobei nicht sämtliche der Merkmale für jede der Regionen zu treffen:

Spezielle Faktoren versuche ich mit der folgenden, vergleichenden Tabelle (natürlich sehr schematisch) darzustellen, in der Süd-Sulawesi mit Regionen verglichen wird, die in den letzten Jahren besonders konfliktreich waren.

Merkmale der regionalen Situation

Süd-Sulawesi

Konfliktregionen (z.B. Aceh, Timor, Irian Jaya, Süd-Kalimantan)

konfliktfördernd in Süd-Sulawesi und anderen Regionen

Relation zu Java

periphere Lage, »Außeninsel«, Disparität

wirtschaftliche Ungleichheiten

hoch

Anzahl der Ethnien

hoch

Stereotype

interethnische Stereotype vorhanden

konfliktmindernd in Süd-Sulawesi

konfliktfördernd in and. Regionen

Bevölkerungsdichte gering, geringer Landdruck teils hoch, Landkonflikte
Bevölkerungszunahme geringste auf Außeninseln teilweise hoch
Zuwanderer kaum Transmigranten Transmigranten und unorganisierte Immigranten
Rohstoffextraktion wenige Rohstoffe (Nickel) rohstoffreich, Abschöpfung stark durch Nichteinheimische
Tourismus wichtig (aber sehr konzentriert) zumeist gering
ethienübergreifendes Regionalbewußtsein stark (Geschichte, Ehre, Stolz) unterschiedlich
Rolle der regionalen Ethnien in Nation Bugis und Makassar geachtete Ethnien (puncak puncak di kebudayaan) teils national wenig bedeutsame Ethnien (suku terasing)
Javanisierung gering, Autonomietradition und starke regionale politische Kultur stark
Religion Trennung: 88 % Islam, besonders im Tiefland, 10 % Christen im Bergland unterschiedlich
besondere (post-) koloniale Geschichte früh integriert, aber geringe koloniale Durchdringung spät einbezogen in Kolonie oder Nationalstaat
kolonial entstandene ethnische Arbeitsteilung vorhanden z.T. strikt
Erfahrung mit interethnischem Umgang Handel, Emigration, Binnenwanderung, Mischheiraten, Bilingualität z.T. erst seit kurzer Zeit
Wohnsegregation nach Ethnien gering bis fehlend z.T. vorhanden (z.B. Ambon)
Machtverhältnisse zwischen Ethnien klare Dominanz der Bugis und Makasar uneindeutig oder keine Ethnie außer Javanern dominant

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Stand: 20. Dezember 1999, © Asienhaus Essen / Asia House Essen
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