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Corona in Asien: Zivilgesellschaftliche Länderperspektiven

Textil- und Tagelohnarbeit in Sri Lanka: Angestellte sind dem Virus schutzlos ausgeliefert

Trotz einer zweiten Infektionswelle arbeiten viele Angestellte der Textilindustrie in Sri Lankas Westprovinz noch immer ohne angemessene Schutz- und Hygienemaßnahmen. Da sie kein Krankengeld oder Ausfallzahlungen erhalten, müssen sie auch arbeiten, wenn sie sich krank fühlen. Im Distrikt Gampaha etwa wurden allein 1.000 der 1.400 Beschäftigten der Brandix Fabrik in Minuwangoda, Gampaha positiv auf COVID-19 getestet. Brandix soll Vorsichtsmaßnahmen, etwa Temperaturkontrollen oder das Tragen von Masken vernachlässigt haben. Textilarbeiter*innen mit Anzeichen einer Corona-Erkrankung wurden mit Medikamenten versorgt und wieder an die Produktionslinie zurückgeschickt. Da Textilfabriken auf Auftragsbasis für internationale Bekleidungsunternehmen arbeiten, müssen sie den vereinbarten Lieferzeitrahmen einhalten; oder hohe Vertragsstrafen zahlen. Darüber hinaus befinden sich aktuell 20.000 Tagelöhner*innen aus Freihandelszonen in Selbstisolation in Wohnheimen und Pensionen. Sie sind besonders vulnerabel, da sie als Angestellte von Leiharbeitsfirmen nicht formal bei den Unternehmen angestellt sind, für die sie arbeiten. Laut Berichten wurden tausende Menschen mit vermuteter oder bestätigter COVID-19 Infektion gewaltsam mit Bussen in Quarantänecenter gebracht. Den Quarantänecentern, die unter haftähnlichen Umständen durch das Militär geführt werden, fehlt es an grundlegender Gesundheits-, Hygiene- und Nahrungsmittelversorgung.