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Corona in Asien: Zivilgesellschaftliche Länderperspektiven

Unternehmen nutzt Pandemie für Landnahme in Kambodscha

Das große vietnamesische Kautschuk-Unternehmen Hoang Anh Gia Lai (HAGL) nutzte die Einschränkungen während der Corona-Pandemie und planierte umstrittene Landflächen von indigenen Gemeinschaften in der nordöstlichen kambodschanischen Provinz Ratanakiri. Der Konflikt des Unternehmens mit mehreren lokalen Gemeinschaften ist seit Jahren ungelöst. Die Firma erhielt 2011 eine Landkonzession, 12 Gemeinden fechten dies an, da es ihr Land sei.

Nepal: Lockdown bedroht Menschenrechte

Nepal befindet sich im Lockdown. Dieser ist für Menschen in informellen Siedlungen jedoch schwer einzuhalten, da sie unter miserablen Lebensbedingungen wohnen müssen. Mehrere Zivilisten wurden bei Verlassen ihrer Häuser von der Polizei angegriffen und brutal verprügelt. Gegen die Polizeigewalt gehen Menschenrechtsorganisationen nun rechtlich vor. "Für viele wirtschaftlich und gesellschaftlich Benachteiligte bedeutet das Leben im Lockdown eine elementare Bedrohung ihrer Menschenrechte und ihrer Existenz."

Auch Wanderarbeiter*innen leiden unter den Bedingungen. Obdachlos und arbeitslos harren viele von ihnen an den Grenzen aus oder versuchen über illegale Wege nach Nepal zu kommen. Der Lockdown schränkt den zivilgesellschaftlichen Handlungsspielraum sowie die Menschenrechte stark ein.

Kategorien Menschenrechte | Nepal

Japan: Corona stürzt ältere Menschen in finanzielle Not

In Japan leben ein Fünftel der älteren Menschen in Armut. Viele von diesen müssen arbeiten gehen, da ihre Rente nicht ausreicht. Etwa 13% der Arbeitskräfte sind Menschen über 65 Jahren. Viele von ihnen arbeiten als Leiharbeiter oder in Aushilfen-Positionen. Die Schließung von Geschäften wegen der Corona-Pandemie führte zu besonders vielen Entlassungen in diesen Positionen. Ältere Menschen befinden sich nun in einer finanziellen Notlage.

Kampf gegen anti-asiatischen Rassismus in Deutschland

Kommentare wie "Ching Chang Chong" sind für Menschen asiatischer Herkunft in Deutschland nichts Neues. Mit der Corona-Pandemie haben sich die Diskriminierungen jedoch verschärft; oft werden Asiat*innen für den Ausbruch der Pandemie verantwortlich gemacht. Der Artikel stellt drei Aktivist*innen vor, die sich seit der Pandemie verstärkt gegen Anti-Asiatischen Rassismus einsetzen.

Harte Maßnahmen, aber was sind die Folgen? Indiens Regierung in der Corona-Krise

In einem detaillierten Podcast geben zwei Experten Einblicke in die Politik der indischen Regierung seit Beginn der Corona-Pandemie. Dabei legen sie sowohl ein Augenmerk auf schnelle Gegenmaßnahmen, als auch auf die Situation benachteiligter Menschen im Land und die Aussichten auf einen wirtschaftlichen Wiederaufschwung.

Nepal: Risiken der Corona-Pandemie nicht genderneutral

"Frauen insgesamt, vor allem aber alleinerziehende und alleinstehende Frauen sind besonders gefährdet", betont ily Thapa, Gründerin der ZFD-Partnerorganisation WHR „Women for Human Rights“. Als alleinige Ernährer ihrer Familie sind sie nun mit Hunger, Arbeitslosigkeit und Gewalt konfrontiert. Die Organisation WHR verteilt Lebensmittel und engagiert sich für mehr Sicherheit für nepalesische Frauen während der Ausgangssperre. WHR befürchtet, dass auch nach der Krise langfristige soziale Nachteile für Frauen in Nepal bestehen werden.

Das Leben mit den wirtschaftlichen Corona-Folgen in Indonesien

Indonesien kann seit vielen Jahren ein vielversprechendes Wirtschaftswachstum aufweisen. Aber durch die Krise wird das Land zurückgeworfen und wird - so die Prognose - hoch verschuldet aus dieser hervorgehen wird. Insbesondere Jugendliche sind mit großer Arbeitslosigkeit konfrontiert.

Sehr stark betroffen sind auch Arbeiter*innen des informellen Sektors, da diese vom sozialen Sicherungssystem nicht erfasst werden. Die Solidarität der Menschen untereinander ist jedoch hoch. Zivilgesellschaftliche Initiativen springen dort ein, wo auf Hilfe von der Regierung noch gewartet wird, und verteilen Nahrungsmittel und Hygieneartikel.

Neues Bergbau-Gesetz lockert Umweltauflagen

Am 12. Mai wurde in Jakarta ein Gesetz verabschiedet, das den indonesischen Bergbau stark deregulierte. Fortan entfällt die bisherige Obergrenze von 15.000 Hektar pro Schürfgenehmigung, was eine ungehemmte Ausdehnung der Minen und weitere Abholzung begünstigt. Eine automatische Verlängerung der Schürfrechte wurde ebenfalls eingeführt, wodurch eine effektive Kontrolle der Umweltauflagen erschwert wird.

Ähnliche Gesetze zur Deregulierung wurden bereits früher entworfen und in das indonesische Parlament eingebracht. Angesichts massiver Straßenproteste mussten diese Pläne allerdings eingestellt werden. Wegen der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Ausgangsbeschränkungen durften sich die Menschen nun nicht mehr versammeln. In der Folge konnte auch kein öffentlicher Druck auf die Regierung aufgebaut werden, was die Verabschiedung des Gesetzes erleichterte. Erst die Corona-Pandemie ermöglichte demnach eine zunehmende Ausbeutung der natürlichen Lebensgrundlagen.

Kategorien Umwelt | Indonesien