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Corona in Asien: Zivilgesellschaftliche Länderperspektiven

Die schwierige Situation von Arbeiter*innen in Indonesien

In Indonesien werden im Zuge der Pandemie viele Menschen ihre Arbeit und ihre Lebensgrundlage verlieren. Doch auch die Arbeitsbedingungen an sich sind problematisch. Oft birgt der Arbeitsplatz ein Infektionsrisiko mit COVID-19; auf der anderen Seite erhalten Arbeiter*innen keinen Lohn, wenn sie nicht zur Arbeit erscheinen. Außerdem werden viele Arbeiter*innen von keiner Gewerkschaft repräsentiert und haben daher keine Mittel, um sich zur Wehr zu setzen. Indonesia for Global Justice kritisiert, dass die Regierung zu wenig Unterstützung für Arbeiter*innen in dieser Krise anbietet.

Kategorien Indonesien

ASEAN-Gipfel: Eine Antwort auf die Krise in Südostasien?

Mitte April hielt ASEAN (Verband Südostasiatischer Nationen) eine Videokonferenz, bei der Maßnahmen gegen die Pandemie diskutiert wurden. Unter anderem wurde zur Solidarität der Nationen aufgerufen. Von nun an solle zum Beispiel eine stärkere Kooperation bei der Allokation von Medikamenten und Schutzkleidung stattfinden. Kritiker aber finden, dass diese Maßnahmen zu wenig Substanz hätten. Auch das Vorgehen vereinzelter Staaten zu Beginn der Pandemie zeige, dass die Staaten mit zu wenig Transparenz agiert hätten- Vietnam zum Beispiel schloss die Grenzen zu Kambodscha, ohne sich vorher abgesprochen zu haben.

Angriffe auf COVID-19-Erkrankte in Japan

Die Deutsche Welle berichtet über Angriffe auf COVID-19 Erkrankte und medizinisches Personal. Die Diskriminierungen manifestieren sich meist in den sozialen Medien oder am Arbeitsplatz. So wurden zum Beispiel Menschen mit Steinen beworfen oder Rettungssanitäter*innen aus dem Dienst entlassen, da sie mit dem Virus in Kontakt gekommen waren. Expert*innen sagen, dass diese heftigen Reaktionen auf Angst und Unsicherheit zurückgehen. 

Kategorien Menschenrechte | Japan

Philippinen: Bangsamoro zwischen Konflikt und COVID-19

Ein Jahr nach dem Referendum muss sich die Bangsamoro Regierung im Süden der Philippinen nicht nur als funktionierende und glaubwürdige Regierung beweisen, die einen Übergang von Krieg zu Frieden schafft. Die Bangsamoro Transition Authority (BTA) ist gleichermaßen mit der Angst vor der gegenwärtigen Pandemie konfrontiert. Das Ausmaß der Infektionen in der autonomen Region bleibt aufgrund von fehlenden Testmöglichkeiten ungewiss. Georgi Engelbrecht beschreibt die allgemeine Situation der BTA und diskutiert die Gefahren sowie Chancen, die mit der besonderen Herausforderung durch COVID-19 einher gehen könnten.
Engelbrecht argumentiert, dass das örtliche Gesundheitssystem einer Pandemie nicht gewachsen ist, die BTA in der Krise jedoch einmal mehr die Möglichkeit geboten bekäme sich durch eine gute Handhabe gegenüber den Clans sowie der Bevölkerung als fähige Institution zu behaupten.

Coronavirus infiziert auch die Belt & Road Initiative

Mit dem 2013 ausgerufenen Infrastruktur- und Investitionsvorhaben der "Neuen Seidenstraßen" (BRI) versprach China einen weltweiten Entwicklungs- und Globalisierungsschub. Doch die Corona-Pandemie hat alle wirtschaftlichen Prognosen über den Haufen geworfen und die geopolitische Konfrontation verschärft. Ein Beitrag von Uwe Hoering

Kategorien Politische Systeme | China

"Corona"-Rassismus in Indien

In Indien haben Menschen der Nordöstlichen Region mit Diskriminierung zu kämpfen, da sie Chinesen physisch sehr ähnlich sehen. Ein Aktivist berichtet davon, wie Menschen aus ihren Wohnungen vertrieben oder asymptomatische Patienten mit ansteckenden COVID-19-Patienten in Quarantäne gezwungen werden. Die Regierung kündigte an, die Vorfälle polizeilich zu untersuchen und die Täter entsprechend zu bestrafen. Auch soll Unterkunft für die Menschen angeboten werden, die aus ihren Wohnungen vertrieben wurden.

Kategorien Menschenrechte | Indien

Dilemma für Beschäftigte in der Grasberg-Mine in der indonesischen Provinz Papua

Das Bergbauunternehmen Freeport McMoRan setzt den laufenden Betrieb der Grasberg-Mine in der indonesischen Provinz Papua fort, obwohl 56 dort Arbeitende positiv auf COVID-19 getestet wurden, berichtet das Online-Magazin Mongabay. Die Gesundheitsbestimmungen seien gut und Tests wurden verdoppelt, so der Betreiber. Wer aufgrund gesundheitlicher Bedenken geht, riskiert den Verlust seiner Arbeit und wird nicht weiter bezahlt. Beschäftigte, die den Standort verlassen, müssen ein Formular unterzeichnen. Darin unterschreiben sie, dass sie bei einer Rückkehr kein Anrecht auf ihren Arbeitsplatz mehr haben. Der stellvertretende Gouverneur der Provinz erwägt einen Produktionsstopp, wenn die Fälle in den nächsten 3 Wochen zunehmen.

"Erschießt sie" - Parallelen zwischen dem "Anti-Corona-Krieg" und dem "Anti-Drogen-Krieg" in den Philippinen

Rund um den Globus verwenden führende Politiker*innen eine kriegerische Sprache, um ihre Maßnahmen gegen die Pandemie zu beschreiben. Präsident Rodrigo Duterte ist einer von ihnen. Besonders brutal rief er staatliche Sicherheitskräfte dazu auf diejenigen zu erschießen, die gegen die Quarantäne-Maßnahmen verstoßen. Der Artikel analysiert die kriegerische Sprache im Umgang mit der Pandemie, die mögliche Wiedereinführung des Kriegsrechts und die Kompetenzen, die es braucht, um der Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken.