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Corona in Asien: Zivilgesellschaftliche Länderperspektiven

Im "Kampf" gegen Corona

Seit dem Ausbruch von COVID-19 haben hunderte Regierungschefs ihre Macht über Wissenschaft, Forschung und öffentliche Gesundheit gestellt. In vielen Fällen wird die Eindämmung des Virus mit Krieg gleichgesetzt. Dies legitimiert die tiefen Einschnitte in die Rechte der Bürger und lenkt vom Versagen der Regierungen im Gesundheitssektor ab. Auch in Südostasien und Indien wird diese Methode genutzt um Stärke zu demonstrieren und Kontrolle auszuüben.

Politische Unsicherheiten und COVID-19 beeinträchtigen Timor-Lestes Entwicklung

Über die letzten drei Jahre haben Spitzenpolitiker um die Macht kämpfen. Damit haben sie Bemühungen untergraben, drängende Herausforderungen in der Entwicklung des Landes anzugehen. Noch immer ist ein  Haushaltsplan nicht verabschiedet. Die fehlenden Staatsausgaben wirken sich negativ auf die Wirtschaft und den Gesundheitssektor aus. In Anbetracht der Pandemie, handelte die Regierung effizient und rief den Notstand aus. Doch weitreichenden sozialen und ökonomischen Probleme des Landes haben sich mit der Pandemie verschlimmert. Die staatlichen Maßnahmen sind deshalb bedeutend für die weitere Entwicklung des Landes.

Vietnam: Forderung nach mehr Transparenz?

Vietnams  Erfolg bei der Eindämmung von COVID-19 basiert auf einer guten Informationspolitik und einer engen Koordinierung zwischen den Regierungsbehörden. Diese Errungenschaft bedeutet jedoch, dass der Staat mit steigenden Erwartungen seitens der Bevölkerung nach mehr Transparenz auch in anderen politischen Bereichen konfrontiert sein könnte. Wenn die Regierung nicht entsprechend handelt, kann das Vertrauen, das die Partei durch ihre COVID-19-Erfolge gewonnen hat, verfliegen.

Auswirkungen von COVID-19 auf die Demokratie in Timor-Leste

In Timor-Leste hat die Regierung durch ihr schnelles Handeln in der Pandemie ihre Souveränität unter Beweis gestellt. Doch die wirtschaftlichen Schäden, die dadurch entstanden sind, kann der Staat in naher Zukunft nicht auffangen. In den Bemühungen der Mittelschicht wie auch von NGOs sieht die Betroffenen zu unterstützen, sieht der Autor viel Aktivismus. Durch den Ausnahmezustand hat sich der Gegensatz zwischen machtloser Bevölkerung auf der einen und machtvoller Staat auf der anderen Seite, verstärkt.

Hat Timor-Leste die Coronakrise überstanden?

Die frühe Intervention der Regierung in Timor-Leste hat einen Corona-Ausbruch weitestgehend verhindert. Nachdem Ende März die ersten Infektionen festgestellt wurden, ordnete die Regierung einen Lockdown an und überwachte vor allem Rückkehr*innen aus dem Ausland. Diese Maßnahmen waren notwendig, da das aktuelle Gesundheitssystem einen Gesundheitsnotstand nicht stemmen könnte. Auf der anderen Seite treffen die einschneidenen Maßnahmen die Wirtschaft des Landes hart. Viele Menschen haben ihre Lebensgrundlage verloren. Mit Geldhilfen möchte die Regierung  besonders bedürftige Familien unterstützen, die die Hilfe lässt auf sich warten. Die Aussichten bleiben ungewiss; es wird weiterhin befürchtet, dass eine zweite Welle des Virus das Land treffen könnte.

COVID-19-Krise in Nepal

Die Pandemie bringt die seit langer Zeit bestehende Schwächen des nepalesischen Regierungssystems ans Licht. Die hohe Arbeitslosigkeit treibt Millionen Menschen in die Arbeitsmigration. Viele von diesen können aufgrund des Lockdowns nicht zurückkehren und stranden an den Grenzen. Eine schlechte Krankenversorgung insbesondere in ländlichen Regionen und schlecht organisierte Quarantänemaßnahmen sorgen außerdem für Kritik. Allerdings werden Proteste gegen die Regierung stetig unterdrückt.

Kategorien Politische Systeme | Nepal

Südasien: Unterschiedliche Ansätze, um mit der Pandemie fertig zu werden

Fünf Expert*innen aus Politik und Wissenschaft widmen sich in einem Webinar der London School of Economics dem Umgang mit der Corona-Krise in Südasien. Dabei werden digitale Lösungen, die Auswirkungen auf schwächer gestellte Gruppen wie Wanderarbeiter*innen und eine wirtschaftliche Erholung ohne erneut hohe Ansteckungszahlen diskutiert. Beispiele werden vor allem anhand der Länder Bangladesch, Indien und Pakistan gegeben. 

Malaysia: Coronakrise bietet Möglichkeit für neues Sozialsystem

Malaysia kämpft seit Jahren mit wachsender sozialer Ungleichheit. 2012 hat die Regierung ein neues System (BSH) etabliert, bei dem besonders bedürftige Familien finanzielle Unterstützung bekommen. Dabei wurden lokale Unterschiede in den Lebenserhaltungskosten jedoch nicht berücksichtigt; Menschen in urbanen Gegenden erhalten die gleiche Unterstützung, obwohl die Kosten in den Städten viel höher sind. Das Leben in urbanen Zentren bleibt daher von Armut geprägt.

Die Coronakrise hat ins öffentliche Blickfeld gerückt, wie wichtig robuste Sozialschutzsysteme sind. Wie auch in anderen Ländern wurden viele Menschen in Arbeitslosigkeit und finanzielle Not gestürzt. Der Autor ruft dazu auf, diese Chance zu nutzen und neue politische Strukturen zu implementieren. Dazu skizziert er, wie ein soziales Sicherungssystem in Malaysia aussehen könnte.