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Corona in Asien: Zivilgesellschaftliche Länderperspektiven

Grenzen der Solidarität

Hunderte Rohingya befinden sich auf zwei Booten in der Bucht von Bengalen in der Hoffnung auf Asyl. Und wieder einmal entziehen sich anliegende Staaten ihrer Verantwortung, Hilfe zu leisten und Asyl zu gewähren. Die Corona-Pandemie und der Schutz der Bürger*innen wird hier wie auch anderswo als zentrales Argument vorgeschoben. Dominique Virgil beleuchtet kritisch in seinem Beitrag in der Bangkok Post, warum COVID-19 keine Rechtfertigung für die Verletzung internationaler Vereinbarungen und daraus abgeleiteter staatlicher Pflichten sein kann.

Bedrohte Informations- und Meinungsfreiheit

Das Recht auf Information ist gerade inmitten einer Pandemie essentiell. Menschen müssen Zugang zu aktuellen Nachrichten und Informationen von unabhängigen und zuverlässigen Quellen haben, um sich selbst und andere schützen zu können. Ebenso der prüfende Blick der Öffentlichkeit auf staatliches Handeln ist grundvoraussetzend in Demokratien. Die Regierung Myanmars übt sich gegenwärtig jedoch in der Repression unabhängiger Medien und Journalist*innen, darunter viele Websites der Minderheiten.

Kategorien Corona | Menschenrechte | Myanmar

Im Blindflug durch die Coronakrise

Myanmar begegnet den wachsenden COVID-19 Infektionszahlen mit einem Lockdown. Es sei gegenwärtig noch nicht abzusehen, ob dem Land eine Eindämmung der Pandemie gelingt, meint der Büroleiter der Heinrich Böll Stiftung in Yangon, Axel Harneit-Sievers. Die Grenzschließungen zeigten inzwischen drastische Auswirkungen auf die Wirtschaft und die gesunkene Nachfrage aus dem Westen trifft insbesondere die Textilwirtschaft. Währenddessen seien weiterhin bewaffnete Konflikte und die Repression von Meinungsfreiheit an der Tagesordnung.

Mögliche Antworten auf Corona

In einem Kurzdossier des International Growth Centre (IGC) werden medizinische, ökonomische, soziale und politische Überlegungen zum Umgang mit Corona diskutiert. Die aktuell noch niedrige COVID-19 Statistik für Myanmar könnte sich als Spitze des Eisberges enttarnen. Es werden Empfehlungen gegeben, wie Myanmars Regierung, die Zivilgesellschaft und religiöse Oberhäupter (gemeinsam) handeln könnten, um der Krise angemessen zu begegnen.

Finanzielle Unterstützung für Textilarbeiter*innen

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise treffen Myanmars Textilarbeiter*innen besonders hart: Rund 250.000 Arbeiter*innen wurden entlassen und ihre Zukunftsperspektiven sind bis auf Weiteres unklar. Die Europäische Union hat nun ihre Unterstützung zugesichert und stellt ab Mai fünf Millionen Euro für die Textilarbeiter*innen bereit. Die EU ist die wichtigste Handelspartnerin für Myanmars Textilsektor, rund 70 Prozent der Exporte gehen in europäische Staaten.

Binnenflüchtlingskrise in Kachin und Shan

Seitdem der Waffenstillstand zwischen der Kachin Independence Army und dem Militär 2011 aufgekündigt wurde, wurden über 100.000 Zivilist*inn innerhalb Myanmars vertrieben. Sie leben in Binnenflüchtlingscamps im Norden, wo sie nur wenig Perspektiven auf eine bessere Zukunft haben. Die bewaffneten Konflikte halten weiterhin an und die Corona-Pandemie verschärft nun zusätzlich ihre Unsicherheit und prekäre Situation. Ein Kommentar und Redeauszüge von Lahpai Seng Raw, Mitbegründerin der Metta Development Foundation and der NGO Airavati.