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Corona in Asien: Zivilgesellschaftliche Länderperspektiven

Das Leben mit den wirtschaftlichen Corona-Folgen in Indonesien

Indonesien kann seit vielen Jahren ein vielversprechendes Wirtschaftswachstum aufweisen. Aber durch die Krise wird das Land zurückgeworfen und wird - so die Prognose - hoch verschuldet aus dieser hervorgehen wird. Insbesondere Jugendliche sind mit großer Arbeitslosigkeit konfrontiert.

Sehr stark betroffen sind auch Arbeiter*innen des informellen Sektors, da diese vom sozialen Sicherungssystem nicht erfasst werden. Die Solidarität der Menschen untereinander ist jedoch hoch. Zivilgesellschaftliche Initiativen springen dort ein, wo auf Hilfe von der Regierung noch gewartet wird, und verteilen Nahrungsmittel und Hygieneartikel.

Neues Bergbau-Gesetz lockert Umweltauflagen

Am 12. Mai wurde in Jakarta ein Gesetz verabschiedet, das den indonesischen Bergbau stark deregulierte. Fortan entfällt die bisherige Obergrenze von 15.000 Hektar pro Schürfgenehmigung, was eine ungehemmte Ausdehnung der Minen und weitere Abholzung begünstigt. Eine automatische Verlängerung der Schürfrechte wurde ebenfalls eingeführt, wodurch eine effektive Kontrolle der Umweltauflagen erschwert wird.

Ähnliche Gesetze zur Deregulierung wurden bereits früher entworfen und in das indonesische Parlament eingebracht. Angesichts massiver Straßenproteste mussten diese Pläne allerdings eingestellt werden. Wegen der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Ausgangsbeschränkungen durften sich die Menschen nun nicht mehr versammeln. In der Folge konnte auch kein öffentlicher Druck auf die Regierung aufgebaut werden, was die Verabschiedung des Gesetzes erleichterte. Erst die Corona-Pandemie ermöglichte demnach eine zunehmende Ausbeutung der natürlichen Lebensgrundlagen.

Kategorien Umwelt | Indonesien

Die schwierige Situation von Arbeiter*innen in Indonesien

In Indonesien werden im Zuge der Pandemie viele Menschen ihre Arbeit und ihre Lebensgrundlage verlieren. Doch auch die Arbeitsbedingungen an sich sind problematisch. Oft birgt der Arbeitsplatz ein Infektionsrisiko mit COVID-19; auf der anderen Seite erhalten Arbeiter*innen keinen Lohn, wenn sie nicht zur Arbeit erscheinen. Außerdem werden viele Arbeiter*innen von keiner Gewerkschaft repräsentiert und haben daher keine Mittel, um sich zur Wehr zu setzen. Indonesia for Global Justice kritisiert, dass die Regierung zu wenig Unterstützung für Arbeiter*innen in dieser Krise anbietet.

Kategorien Indonesien

Dilemma für Beschäftigte in der Grasberg-Mine in der indonesischen Provinz Papua

Das Bergbauunternehmen Freeport McMoRan setzt den laufenden Betrieb der Grasberg-Mine in der indonesischen Provinz Papua fort, obwohl 56 dort Arbeitende positiv auf COVID-19 getestet wurden, berichtet das Online-Magazin Mongabay. Die Gesundheitsbestimmungen seien gut und Tests wurden verdoppelt, so der Betreiber. Wer aufgrund gesundheitlicher Bedenken geht, riskiert den Verlust seiner Arbeit und wird nicht weiter bezahlt. Beschäftigte, die den Standort verlassen, müssen ein Formular unterzeichnen. Darin unterschreiben sie, dass sie bei einer Rückkehr kein Anrecht auf ihren Arbeitsplatz mehr haben. Der stellvertretende Gouverneur der Provinz erwägt einen Produktionsstopp, wenn die Fälle in den nächsten 3 Wochen zunehmen.