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Corona in Asien: Zivilgesellschaftliche Länderperspektiven

Chinesische Wanderarbeiter*innen in Zeiten von Corona

Seit dem Ausbruch von COVID-19 haben Abermillionen chinesische Wanderarbeiter*innen ihre Jobs verloren. Georg Fahrion berichtet von einem "Arbeitermarkt" in Chengdu (Sichuan). Dort bieten Wanderarbeiter*innen regelmäßig ihre Arbeitskraft an. Aktuell ist die Nachfrage sehr gering. Drei von ihnen erzählen von wirtschaftlicher Unsicherheit, Migration, Tagelöhner-Jobs und Zukunftsträumen.

Fremdenfeindlichkeit gegen Arbeitsmigrant*innen in Malaysia

Ausländische Arbeitnehmer*innen in Malaysia sind in ihrem Alltag regelmäßig Diskriminierung ausgesetzt. Durch den wirtschaftlichen Abschwung während der Corona-Pandemie wurden die Arbeitsmigrant*innen vermehrt zur Zielscheibe von Fremdenfeindlichkeit. Angeblich sollen sie die Schaffung von Arbeitsplätzen für Einheimische verhindern. Eine aktuelle Studie der Weltbank widerlegt dies. Ein Migrant, der sich in einem Interview kritisch über die Behandlung von ausländischen Arbeitskräften äußerte, wurde des Landes verwiesen. 

Niedriglohnstrategie als Nachteil in der Krise: Vietnams Arbeitsmarkt unter Druck

Millionen von Arbeitnehmer*innen sehen sich aufgrund der Pandemie mit Massenentlassungen konfrontiert. Dies ist vor allem auf Einbrüche in der instabilen Exportindustrie und Rückgänge bei ausländischen Investitionen zurückzuführen. Vielen Menschen, die zum Arbeiten in die Stadt zogen, fehlt das soziale Netz ihrer Familie, vom Staat kommt wenig Unterstützung. Besonders Wanderarbeiter*innen werden von Hilfsmaßnahmen oft ausgeschlossen. 

Schwere wirtschaftliche und soziale Herausforderungen in der Mongolei

Trotz der Nähe zu China und engen Verbindungen zu Südkorea gelang es die Mongolei mit Hilfe von strikten Maßnahmen schnell und erfolgreich auf das Coronavirus zu reagieren. Die Wirtschaft erlitt jedoch einen starken Einbruch und für viele Menschen bedeutet dies ein Abrutschen in die Armut. Mit Konjunkturpaketen versucht die Regierung die Folgen für Unternehmen und Bürger*innen abzumildern.

Starker Anstieg von häuslicher Gewalt in Indonesien

Die Legal Aid Foundation of the Indonesian Women’s Association for Justice dokumentiert einen deutlichen Anstieg der Berichte über Gewalt gegen Frauen im April 2020. Die Auswirkungen der von der Regierung verhängten Corona -Einschränkungen könnten nicht nur Gewalt in bereits missbräuchlichen Beziehungen verschlimmern, sondern auch zu Fällen von Gewalt in Haushalten führen kann, in denen zuvor keine stattfand. Obwohl häusliche Gewalt strafbar ist, ist sie die am meisten vorkommende genderspezifische Gewalt im Land, auch bereits vor der Corona-Pandemie.

Neben der hohen Anzahl von berichteten Fällen der häuslichen Gewalt, wird auch der Stillstand von Gesetzesinitiativen zur Prävention von sexueller Gewalt und zum Schutz von Hausangestellten beanstandet. Zudem kommt es im Rahmen der COVID-19 Maßnahmen zu einer Benachteiligung von schwangeren Frauen, die sich Schnelltests unterziehen müssen. Im Falle eines positiven Resultats wurden manchen dieser Frauen Arbeits- und Zustellleistungen durch das Krankenhaus verwehrt.

Sozioökonomische Folgen der Corona-Maßnahmen in Timor-Leste

Die Langzeitfolgen der restriktiven Maßnahmen, die Timor-Leste zur Eindämmung des Virus ergriffen hat, stellen das Land vor neue Herausforderungen. Während dem Notstand wurden unter anderem die Schulen geschlossen, das wirtschaftliche Leben wurde zurückgefahren und es kam zur Einschränkung sozialer Kontakte. Dies führte zu einem Anstieg von häuslicher Gewalt, betroffen sind Frauen und Mädchen. Es hat auch Auswirkungen auf die mentale Gesundheit der Bevölkerung. Hierzu sind verschiedene Initiativen entstanden.

Corona-Pandemie erhöht Arbeitslosigkeit und Kriminalität in Indien

Seit einem Monat gelten in Indien neue Corona-Maßnahmen. Durch die Lockerungen kommt es zu mehr Straßenkriminalität. Grund hierfür ist die aus der Coronakrise resultierende Arbeitslosigkeit, da besonders in den großen Städten Firmen ihr Personal entlassen mussten. Betroffen davon sind vor allem Wanderarbeiter*innen, inbesondere Frauen. Doch nicht nur die Straßenkriminalität steigt neben der Infektionsrate, sondern auch die Cyber-Kriminalität. Laut Polizeibeamt*innen und Cybersicherheitsexpert*innen tauchen verstärkt falsche Webseiten auf, die sich als Lieferdienste tarnen oder mit kostenlosen Corona-Tests werben.

COVID-19: Pandemie verstärkt Benachteiligungen in Bildung

Eine Studie der UNESCO hat gezeigt, dass fast 260 Millionen Kinder 2018 keinen Zugang zu Schulbildung hatten. Die meisten von ihnen stammen aus Süd- und Zentralasien sowie Afrika. Gesundheitskrisen verschärfen die Situartion, besonders betroffen sind Mädchen. Deswegen ruft der Bericht dazu auf, in der Bildungspolitik verstärkt zusammenzuarbeiten.

Diesem Ziel widmet sich die NGO ‘Plan International’. Durch ihre verschiedenen Länderbüros in Asien versucht das internationale Kinderhilfswerk Bildungsmöglichkeiten aufrechtzuerhalten. So wurde zum Beispiel in ihrem Länderbüro in Laos ein Programm entwickelt, dass Mädchen bei ihrem Einstieg in den Schulunterricht unterstützt.