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Corona in Asien: Zivilgesellschaftliche Länderperspektiven

Pandemie und Klimanotstand bekämpfen

Seit der Corona-Pandemie gibt es einen allgemeinen Konsens darüber, dass ein Aufschwung nach der Krise umweltfreundlich und nachhaltig sein muss. Schließlich steht Gesundheit im direkten Zusammenhang mit Wirtschaft und Umwelt. Dem stimmen auch Vertreter verschiedener multinationaler Organisationen zu. Doch vor der Krise hatten die meisten südostasiatischen Länder gravierende Probleme im Gesundheitssektor und beim Klimaschutz. Ein langer Weg steht noch bevor.

Südostasien: Corona führt zu mehr Plastikmüll

Durch die Corona-Pandemie erleidet Thailand Rückschläge im Kampf gegen sein Plastikmüllproblem. 2020 sollten die Plastikabfälle um 30% reduziert werden, Einwegplastik wurde verboten. Seit den Einschränkungen haben Plastikabfälle wieder drastisch zugenommen. Staaten wie die Philippinen, Indonesien oder Malaysia sehen sich vor ähnliche Probleme gestellt. Einen großen Anteil daran haben Lebensmittellieferungen, z.B. beim Bestellen von Essen, aber auch Online-Shopping im Allgemeinen. 

COVID-19 und Waldbrände in Indonesien

Jedes Jahr fürchtet Indonesien Waldbrände, deren 'Haze' und Smog sich über ganz Südostasien ausbreiten können. Nun könnte sich die Lage wegen der Pandemie noch viel drastischer entwickeln. Auf Grund der angespannten wirtschaftlichen Lage fehlt es an finanziellen und personellen Ressourcen, die zur Bekämpfung möglicher Waldbrände benötigt würden. So wurden Teile des Budgets für Brandbekämpfung zu COVID-19-Maßnahmen umgeleitet. Ebenfalls könnte sich die Ansteckungsgefahr erhöhen; die schlechte Luftqualität führt bei vielen Menschen zu Atembeschwerden, welche sie anfälliger für das Virus machen.

Kategorien Umwelt | Corona | Indonesien

Neues Bergbau-Gesetz lockert Umweltauflagen

Am 12. Mai wurde in Jakarta ein Gesetz verabschiedet, das den indonesischen Bergbau stark deregulierte. Fortan entfällt die bisherige Obergrenze von 15.000 Hektar pro Schürfgenehmigung, was eine ungehemmte Ausdehnung der Minen und weitere Abholzung begünstigt. Eine automatische Verlängerung der Schürfrechte wurde ebenfalls eingeführt, wodurch eine effektive Kontrolle der Umweltauflagen erschwert wird.

Ähnliche Gesetze zur Deregulierung wurden bereits früher entworfen und in das indonesische Parlament eingebracht. Angesichts massiver Straßenproteste mussten diese Pläne allerdings eingestellt werden. Wegen der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Ausgangsbeschränkungen durften sich die Menschen nun nicht mehr versammeln. In der Folge konnte auch kein öffentlicher Druck auf die Regierung aufgebaut werden, was die Verabschiedung des Gesetzes erleichterte. Erst die Corona-Pandemie ermöglichte demnach eine zunehmende Ausbeutung der natürlichen Lebensgrundlagen.

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