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Corona in Asien: Zivilgesellschaftliche Länderperspektiven

Philippinen: Frauenrechte vor, während und nach der Pandemie

Wie in anderen Ländern auch, hat die Pandemie in den Philippinen vor allem vulnerable Gruppen schwer getroffen. Bereits vor der Pandemie zehrten Klimawandel, Finanzkrise, wirtschaftliche Unsicherheit und gewalttätige Konflikte sowie zunehmend schrumpfende demokratische Spielräume an Stabilität und Sicherheitsgefühl der Menschen. All diese Krisen betreffen Frauen besonders und werden durch die Pandemie erheblich verschärft.  Zum internationalen Frauentag am 08. März 2022 werfen Bianca Martinez und Galileo de Guzman Castillo einen eingehenden Blick auf Gender – (Un-)gerechtigkeit im Rahmen der Pandemie. Darin beleuchten die Autorinnen u.a. die Bereiche Beschäftigung, Bezahlung, reproduktiver Gesundheit und reproduktiver Arbeit im philippinischen Kontext. Die Antworten der Regierung auf die pandemische Situation selbst haben bereits erhebliche negative Folgen für die Frauen und ihr wirtschaftliches und gesellschaftliches Überleben, obwohl sie selbst einen großen Beitrag zur Überwindung der Krise(n) leisten. Aber es gibt auch Konzepte aus der Zivilgesellschaft heraus, um die Folgen der Pandemie für Frauen überwindbar zu machen.

Philippinen: Letztes Land bei der Rückkehr zum Präsenzunterricht

Als letztes Land der Welt haben die Philippinen vor kurzem begonnen, den Präsenzunterricht in den Schulen im Rahmen von Politprojekten wieder aufzunehmen. Diese waren seit Beginn der Pandemie im März 2020 geschlossen, was sich laut Bildungs-und Kinderexpert:innen sehr negativ auf die Entwicklung und mentale Gesundheit der Kinder ausgewirkt hat. Kinder aus armen und/oder bildungsfernen Familien spüren die Konsequenzen besonders hart, da sie außerhalb der Schule kaum eine Chancen zum unterstützten Lernen haben. Über eine Millionen Schüler:innen wurden außerdem zum letzten Schuljahr nicht neu angemeldet, was befürchten lässt, dass viele die Schule abgebrochen haben. Neben den Schulschließungen mussten die Kinder auf den Philippinen auch strenge Ausgangsbeschränkungen ertragen. In einem Pilotprojekt hat die Regierung im November begonnen, einige Schulen unter strengen Bedingungen wieder zu öffnen.

Philippinen: COVID-19 Pandemie hat vielschichtige Auswirkungen für Frauen

Frauen sind mit am stärksten von den sich überschneidenden und überlappenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Philippinen betroffen. Dort sind Millionen von Frauen aus dem Erwerbsleben ausgeschieden, um die Rolle der Familienbetreuerin zu übernehmen. Daryl Leyesa und Carmina Flores-Obanil berichten für die Heinrich-Böll-Stiftung in zwei Artikeln über die Lage der Frauen und wie diese durch Mobilisierungsaktionen und Solidarität Lösungen finden.

südostasien 1/2021: Corona – Ein Jahr später, und immer noch mittendrin

Die Ausgabe 1/2021 unseres Online-Magazins südostasien beleuchtet die aktuelleren und vielschichtigen Erfahrungen von Menschen in Südostasien mit der Pandemie. Die Autor*innen berichten aus den Ländern der Region und geben Aufschluss über die Auswirkungen der Pandemie auf Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Umwelt. Die Artikel decken auch tiefergehende Strukturen von Ungerechtigkeiten und Missstände auf, die durch die Pandemie erneut hervorgetreten sind.

Steigende Risiken für die Ernährungssicherheit in der Pandemie

Trotz vergleichsweise niedriger Infektionsraten hat die Pandemie zu massiven wirtschaftlichen Ausfällen in vielen Staaten Asiens geführt. Dies erhöht die Risiken für die Ernährungssicherheit erheblich. In Kambodscha wurden Verbraucher*innen durch den Preisanstieg bei Grundnahrungsmitteln und den krisenbedingten Einkommensstillstand hart getroffen. Auch Naturereignisse und Wettereinflüsse, zum Beispiel im Mekongdelta, beeinflussen die Lage negativ. Die Landwirtschaft, die in den meisten asiatischen Ländern ein wichtiger Arbeitgeber ist, hat aufgrund von Einschränkungen der Freizügigkeit einen erheblichen Rückgang der Arbeitskräfte erlebt. Dies führte zu einer geringeren landwirtschaftlichen Produktivität und niedrigeren Einkommen. Viele informelle Arbeiter*innen aus betroffenen Sektoren, wie dem Tourismus, wurden mittellos. Nur sehr wenige dieser Gruppen haben Zugang zu Sozialsystemen. Infolgedessen ist der Nahrungsmittelkonsum in vielen Haushalten zurückgegangen, eine beträchtliche Zahl von Menschen berichtet, dass sie sich nicht genügend Nahrungsmittel leisten können. Länder wie Afghanistan, Nepal oder Timor-Leste gehören laut World Food Programme zu den am gefährdetsten Staaten aufgrund ihrer Abhängigkeit von Nahrungsmittelimporten und Rücküberweisungen.

Prekäre Zustände für philippinische Arbeiter*innen und ihre Familien

Weltweit machen sich arbeitslos gewordene Oversea Filipino/a Workers (OFW) auf den Weg zurück in ihre Heimat oder stranden unterwegs an Flughäfen, da ihnen das Geld oder die Transportmöglichkeit in die Provinzen aufgrund von Reisebeschränkungen fehlen. Durch den Einbruch des Geldstromes der OFWs in die Philippinen werden massive wirtschaftliche Folgen prognostiziert, da die Migration mitsamt ihren Rücküberweisungen ein entscheidender Wirtschaftsfaktor ist. Der Blickwechsel des philippinenbüros beleuchtet die aktuelle Situation von philippinischen Seeleuten, Kreuzschifffahrtsangestellten, LKW-Fahrern und Krankenpfleger*innen in Deutschland und Europa.

Philippinen: Digitales Lernen nicht für alle zugänglich

Schulschließungen und das Lernen auf Distanz mittels digitaler Räume sind Teil des philippinischen Maßnahmenpakets zur Eindämmung der Pandemie. Dabei treten soziale Ungleichheiten zwischen Schüler*innen und Studierenden offen zutage. Viele von ihnen sind, mangels finanzieller Mittel, nicht in der Lage, das nötige technische Equipment für den Unterricht zu stellen. Hinzu kommen Stromausfälle oder schlechte Internetverbindungen in Teilen des Landes. 

Philippinen: Tausende Überseearbeiter*innen verlieren ihre Arbeit

Seit Jahrzehnten verlässt sich der philippinische Staat auf seine Überseearbeiter*innen (OFWs). Sie treiben die philippinische Ökonomie an und bilden das ökonomische Rückrat zahlreicher Familien. Im letzten Jahr schickten rund 10 Millionen OFWs ca. 30 Milliarden US-Dollar (ca. 27 Mrd. EUR) nach Hause, knapp 8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Expert*innen gehen davon aus, dass sich dieser Betrag aufgrund der Corona Pandemie um 24 Milliarden US-Dollar verringern könnte. Tausende Überseearbeiter*innen haben ihre Arbeit verloren oder werden nicht mehr bezahlt, sitzen in Übersee oder in der Hauptstadt Manila fest. Sie fordern mehr staatliche Unterstützung.