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Corona in Asien: Zivilgesellschaftliche Länderperspektiven

Covid-19 und das Recht auf Nahrung und Ernährung

In der aktuellen Publikation der Asien-Abteilung des Global Network for the Right to Food and Nutrition, koordiniert von FIAN International, werden die Auswirkungen von Covid-19 auf die Ernährungssicherheit beschrieben. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen wird die Anzahl hungernder Menschen Weltweit durch die Pandemie zunehmen. Einiger Länder Asiens gehören zu den am stärksten von der Pandemie Betroffenen. Hierbei wurden bestehende Krisen verstärkt und auch die Schwachstellen des Ernährungssystems, sowie die damit einhergehenden Ungleichheiten, offengelegt.

So wurden bereits marginalisierte Gruppen, wie beispielsweise Dalits, Wanderarbeiter*innen und landlose Landwirt*innen besonders hart durch die im Zuge der Pandemiebekämpfung durchgeführten Einschränkungen bzw. Lockdowns getroffen – und auch in ihrem Recht auf Nahrung und Ernährung verletzt.

Der Bericht behandelt, wie die jeweiligen Pandemiemaßnahmen der Länder Bangladesch, Indien, Indonesien, Pakistan, Philippinen und Nepal marginalisierte Gruppen in ihrem Recht auf Nahrung und Ernährung betroffen haben. Zu jedem Land werden einzeln die jeweiligen Maßnahmen und Auswirkungen dargestellt. Der Bericht schließt mit einem Empfehlungskatalog der Mitgliedsorganisationen an die nationalen Regierungen ab.

COVID-19 und die Klagen von Hinterbliebenen in Wuhan

Eine Rentnerin aus Wuhan erlebte den schlimmsten Alptraum einer Mutter, als im Februar 2020 ihr Sohn an den Folgen einer COVID-19-Erkrankung alleine im Krankenbett starb. Das Krankenhaus hatte ihn zuvor zwei Wochen lang abgewiesen. Die trauernde Mutter wollte daraufhin die lokale Regierung verklagen, die sie für seinen Tod verantwortlich macht. Ihre Klage wird jedoch nicht zugelassen. Das Gericht beruft sich dabei auf verfahrenstechnische Gründe.

Das Mittlere Volksgericht von Wuhan wies mindestens fünf weitere Klagen solcher Art ab. Die Familien beschuldigen die Regierungen von Wuhan und Hubei, den Ausbruch des Coronavirus verschleiert zu haben. Die Verantwortlichen hätten die Öffentlichkeit nicht rechtzeitig alarmiert, wodurch die Epidemie erst außer Kontrolle geraten konnte, so der Vorwurf. Die Hinterbliebenen sahen sich dem Druck der Behörden ausgesetzt, keine Klage einzureichen. Anwält*innen wurden nach Angaben der Beteiligten davor gewarnt, ihnen zu helfen.

Ähnliche Vorfälle lassen sich in einer tiefgründigen Reportage der BBC zum Ausbruch in Wuhan nachlesen. Demzufolge brachten lokale Behörden Bürger*innen, Journalist*innen und Mitarbeitende im Gesundheitswesen zum Schweigen. Bisher gab es keine freie und transparente Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus und zu den Geschehnissen im Frühstadium des Ausbruchs in Wuhan.

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Gerechte Arbeitsbedingungen für Gesundheitshelferinnen

In Indien wurden die Gesundheitsbehörden schon vor der Krise von Gesundheitshelferinnen, sogenannten Accredited Social Health Activists (ASHA) unterstützt. Normalerweise klären sie über Gesundheitspraktiken, Ernährung, Hygiene und sanitäre Einrichtungen in Gemeinden auf. Doch sie werden schlecht bezahlt und ein soziales Sicherheitsnetz wird ihnen verweigert. Durch die Corona-Pandemie erhöhte sich die Arbeitsbelastung während sich die finanzielle Situation der ASHAs verschärfte.

Auch die Deutsche Welle berichtete über die Arbeitsbedingungen der Gesundheitshelferinnen. Die ASHAs besitzen keine medizinische Schutzausrüstung und sind nicht versichert, falls sie sich mit COVID-19 infizieren. Viele von ihnen haben Gebiete mit erhöhtem Corona-Risiko bereits ohne Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel besuchen müssen. Einige von ihnen haben sich deshalb geweigert zu arbeiten.

Darüber hinaus haben sich Frauen auch in anderen Berufsfeldern zu Kooperativen zusammengeschlossen, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise gemeinsam zu schultern und damit abmildern zu können. 

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Corona-Warn-App: Notwendiges Mittel gegen Infektionen oder Einfallstor für Überwachung?

Während die Regierungen in den ASEAN-Staaten die Sperrmaßnahmen lockern, werden COVID-19-Smartphone-Anwendungen zur Kontaktverfolgung eingeführt, um eine erneute Ausbreitung des Virus einzudämmen. Dabei werden jedoch mehr Bedenken laut, die Eingriffe in digitale Datenschutzrechte und das Ausspionieren personenbezogener Daten befürchten. Ähnlichen Diskussionen sieht sich die indische Regierung ausgesetzt, die bereits für das umstrittene biometrische ID-System Aadhaar stark kritisiert wurde. 

"Corona"-Rassismus in Indien

In Indien haben Menschen der Nordöstlichen Region mit Diskriminierung zu kämpfen, da sie Chinesen physisch sehr ähnlich sehen. Ein Aktivist berichtet davon, wie Menschen aus ihren Wohnungen vertrieben oder asymptomatische Patienten mit ansteckenden COVID-19-Patienten in Quarantäne gezwungen werden. Die Regierung kündigte an, die Vorfälle polizeilich zu untersuchen und die Täter entsprechend zu bestrafen. Auch soll Unterkunft für die Menschen angeboten werden, die aus ihren Wohnungen vertrieben wurden.

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