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BURMA NACHRICHTEN 11/2008, 27. August

Meldungen:
Besuch des UN-Sondergesandten ohne Ergebnis

Aung San Suu Kyi trifft Anwalt, verweigert Nahrungsspenden

UN verliert über 1,5 Mio. US-Dollar

Unterstützung für Opfer der Nahrungskrise im Chin Staat

Erdbeben an der Grenze zwischen China und Burma

Regierung erlaubt Einkauf von Benzin mit FECs

Geschäfte mit dem Mittleren Osten

Bericht über Frauenhandel im Kachin-Staat

Veranstaltungsankündigung: Weltcafé Essen, 28. August

Ankündigung: Tag der offenen Tür im Asienhaus: 28. September, 13 - 18 Uhr

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Besuch des UN-Sondergesandten ohne Ergebnis

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Der Sondergesandte für Burma, Ibrahim Gambari, hat das Land vom 18. bis 23. August besucht. Gambari traf neben dem Premier- und Außenminister Diplomaten, UN-Vertreter und Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen. Eine Einladung nach Naypyidaw zu Seniorgeneral Than Shwe erhielt er nicht.
Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hatte zwei Treffen nicht  wahrgenommen, was das Gerücht nährt, sie sei mit dem mangelnden Fortschritt von Gambaris Vermittlungsversuchen unzufrieden.
Gambari traf auch Vertreter der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) sowie verschiedene Waffenstillstandsgruppen und weitere burmesische Organisationen. Führern von Oppositionsparteien ethnischer Minderheiten, die in der United Nationalities League for Democracy  (UNLD) vereinigt sind, wurde ein Treffen nicht gestattet.
Die US-Campaign for Burma griff Gambari scharf an, weil es in einer UN-Presserklärung geheißen hatte, der Sondergesandte sei mit politischen Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen und Studentenvertretern zusammen getroffen. Stattdessen habe er jedoch vor allem staatsnahe Organisationen wie die Union Solidarity and Development Association (USDA) oder eine Organisation mit dem Namen "88 Generation Students and Youth" getroffen, die als Gegenstück zur 88er Studentengeneration geschaffen wurde. 
Gambaris Auftrag ist es, den Dialog zwischen Militärregierung und Opposition sowie den ethnischen Minderheiten zu fördern. Außerdem wollte er über eine Verbindungsperson der UN mit ständigem Sitz in Burma verhandeln. Konkrete Ergebnisse sind nicht bekannt.
BBC News 23.08.08, Deutsche Welle 19.08.08, AFP 20.0808,  Independent Mon News Agency 21.08.08, U.S. Campaign for Burma 21.08.08

Aung San Suu Kyi trifft Anwalt, verweigert Nahrungsspenden

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Burmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi wurde am 8.August zum ersten Mal seit 2004 ein zweistündiger Besuch von ihrem Anwalt Kyi Win zugestanden. Dem Treffen folgte wenige Tage später ein weiterer Besuch. Während des Treffens sei der weitere Umgang mit der unrechtmäßigen Hausarrest und eine Klage dagegen diskutiert worden, so der NLD-Sprecher Nyan Win. Aung San Suu Kyi hat fast 13 der vergangenen 19 Jahre unter Hausarrest verbracht. Auch der Arzt von Aung San Suu Kyi soll die Oppositionsführerin besucht haben, die letzte Visite hatte im Januar stattgefunden.
Die NLD berichtet darüber hinaus, dass Aung San Sduu Kyi sich seit mehreren Tagen weigert, die Nahrungsspenden ihrer Partei anzunehmen.
AFP 10.08.08, Democratic Voice of Burma 18.10.08, Irrawaddy 11.10.08

UN verliert über 1,5 Mio. US-Dollar

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Nach Angaben der Vereinten Nationen sind mehr als 1,5 Mio. US Dollar der Zyklon-Hilfe durch das Wechselkurssystem verloren gegangen. In einer Sitzung mit UN-Vertretern hat der burmesische Wirtschaftsminister U Soe Tha die Zahlen bestätigt, aber ein Ausnutzen der Situation durch die Regierung bestritten. U Soe Tha schlug vor, dass internationale Hilfsorganisationen, um ihr Geld zu schützen, US Dollar auf die Bankkonten ihrer lokalen Handelspartner übertragen könnten und den vollen Dollarwert erhalten. Bis jetzt hat Burma verlangt, dass Auslandsdevisen zuerst in die 1993 eingeführten Foreign Exchange Certificates, also Devisenzertifikate, umgetauscht werden müssen. Ihr Wert liegt bis zu 25 Prozent unter dem Dollar-Wert. Für die direkte Transaktion, die es in der Vergangenheit auch schon gegeben hatte, war bisher eine Gebühr von 10 Prozent erhoben worden, die nun abgeschafft wurde. 
Außerdem sind die Flughilfstransporte der UN von Thailand nach Burma eingestellt worden. Das World Food Programm der Vereinten Nationen brachte insgesamt 4.000t Lebensmittel, Medizin und andere Materialien in die vom Zyklon Nargis betroffene Region. Damit konnten  700.000 Menschen versorgt werden.
Irrawaddy 15.,22.08.08, Reuters 18.08.08; Associated Press 15.08.08

Unterstützung für Opfer der Nahrungskrise im Chin Staat

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Das Welternährungsprogramm (WFP) und das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) leisten gemeinschaftlich in zwei Gemeinden Unterstützung für die Opfer der Nahrungskrise im Chin-Staat. Jedoch seien die Kapazitäten des WFP laut des Leiters des Landesprogramms, Chris Kaye, begrenzt, da die größte Aufmerksamkeit derzeit auf der Hilfe im Zyklon-Gebiet läge. Mittlerweile seien mehr als 30 Kinder an der Hungersnot gestorben, so der Chin National Council. Die Chin-Menschenrechtsorganisation spricht von rund 100.000 durch die Nahrungskrise betroffenen Menschen, 20 Prozent der Bevölkerung des Chin-Staates.
Democratic Voice of Burma 26.08.08, Irrawaddy 20.08.08

Erdbeben an der Grenze zwischen China und Burma

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Ein Erdbeben der Stärke 5,3 auf der Richterskala an der Grenze zwischen China und dem Kachin-Staat in Burma hat zahlreiche Häuser zerstört. Die staatlichen chinesischen Medien und das US Geological Survey (USGS) berichten von über 1.200 Menschen, die evakuiert werden mussten. Im Kachin-Staat plant die burmesische Regierung sieben neue Staudämme mit einer Kapazität von insgesamt 13.360 MW. Diese Region wird häufig von Erdbeben erschüttert, weshalb Kritiker von Staudammprojekten abraten, da die Region geologisch aufgrund von Plattenbewegungen der eurasischen und der indischen Platte ungünstig liegt. Falls die Staudammprojekte doch realisiert werden sollten und bei einem Erdbeben zerstört werden würden, wären mehr als 140.000 Bewohner der Hauptstadt Myitkyina des Kachin-Staates und weitere Bewohner der umliegenden Städte in Gefahr.
Weiterhin kam es im Karen-Staat, Mon-Staat und entlang des Mekong zu heftigen Monsunregenfällen. Bewohner der Regionen mussten evakuiert werden. Viele Häuser wurden zerstört.
Associated France Press  20.08.08; Irrawaddy 15., 20.08.08

Regierung erlaubt Einkauf von Benzin mit FECs

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Burmas Militäregierung hat den Erwerb von bis zu 50 Gallonen Benzin mit Foreign Exchange Certificates (FEC) an staatlich betriebenen Tankstellen erlaubt. Der Kauf von Benzin oder Diesel mit der lokalen Währung Kyat sei noch immer auf zwei Gallonen begrenzt.
Seit dem sei der Wert der FEC wieder gestiegen. Offiziell seien beide Währungen, FEC und US-Dollar,  gleichwertig, der FEC erzielt auf dem Schwarzmarkt jedoch einen geringeren Wert als der US-Dollar. In Folge des Zyklons hatte der FEC noch mehr an Wert verloren, nachdem die Regierung größere Banküberweisungen aus dem Ausland zugelassen hatte. Irrawaddy 22.08.2008, Irrawaddy 26.08.2008

Geschäfte mit dem Mittleren Osten

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Um die Kooperation mit dem mittleren Osten zu verbessern, wurden Vereinbarungen zu Investitionen, wirtschaftlicher und technischer Zusammenarbeit sowie Handel mit Fischerei- und Seeprodukten noch weiter ausgebaut. Burma exportiert zahlreiche Fischereiprodukte in den Mittleren Osten, unter anderem nach Kuwait, Katar, Jordanien und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Im Geschäftsjahr 2007/2008 wurden 43.640t Fischereiprodukte exportiert und ein Gewinn von 50,99 Mio. US Dollar erwirtschaftet. Nur China exportierte mehr Fischereiprodukte. Burmas Fischereisektor leistete in den vergangenen fünf Jahren den viertgrößten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt und zum Deviseneinkommen.
Xinhua 10.8.08 

Bericht über Frauenhandel im Kachin-Staat

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Der neue Bericht "Eastward Bound" der Kachin Women's Association Thailand (KWAT) beschreibt Frauenhandel von Burma nach China. Burmesische Frauen werden aufgrund der wirtschaftlichen Krise im eigenen Land in Nachbarländer wie China gebracht. Der Zahl der Frauen und Mädchen, die verschleppt werden, steigt jedes Jahr. Zwei Drittel der Frauen und Kinder stammen aus dem Kachin-Staat und ein Drittel aus dem nördlichen Shan-Staat. Mehr als 25 Prozent der betroffenen Frauen sind unter 18 Jahre. Die Mehrzahl der Frauen und Mädchen stammen aus armen Verhältnissen aus den größeren Städten wie Myitkyina, Waingmaw, Bhamo im Kachin Staat und Kutkai in nordöstlichen Shan-Staat. Die Frauen und Mädchen suchen oft nach Arbeit, um ihre Familien zu unterstützen und gelangen dann in die Hände der Menschenhändler. Häufig werden sie als Ehefrauen für chinesische Männer gehandelt. Der Bericht deckt einen Zeitraum zwischen 2004 und 2007 und 163 Fälle von Menschenhandel ab. 
Den vollständige Bericht finden Sie unter: http://www.womenofburma.org/Report/EastwardBound.pdf
Kachin News Group 5.8.08

Veranstaltungsankündigung: Weltcafé Essen, 28. August

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Essen, Hövelstr. 73, Beginn ab 18.30 Uhr.
Die Burma-Initiative informiert in Zusammenarbeit mit ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen über die Protestbewegung von 1988 und die aktuelle Situation in Burma zwanzig Jahre später.
Informationen und Wegbeschreibung: http://www.asienhaus.de/public/Weltcafe-August08.pdf

Ankündigung: Tag der offenen Tür im Asienhaus: 28. September, 13 - 18 Uhr

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Was ist die Burma-Initiative? Wie arbeitet sie? Wie sieht das Asienhaus aus? Wir laden Sie herzlich ein, im Rahmen des Zechenfestes Zollverein zusammen mit dem ganzen Asienhaus zum Tag der offenen Tür zu kommen und uns all Ihre Fragen zu stellen, die Ihnen schon immer unter den Nägeln brannten... Außerdem bieten wir Ihnen ein spannendes Programm rund um Asien und die Möglichkeiten zu Informationen und Gesprächen bei Kaffee und Kuchen. Weiterhin zeigt die Malerin Erika Lomberg ihre Bilder in einer Ausstellung. Die Burma-Initiative stellt sich um 14:45 Uhr mit dem Film "Capturing the Struggle" vor. 
Weitere Informationen und das Programm finden Sie unter http://www.asienhaus.de/public/tagderoffenentuer28092008.pdf

Bereits erschienene Burma-Nachrichten sind auf der Asienhaus-Homepage und in der Online Burma Library nachzulesen.

Burma.Initiative Asienhaus
Bullmannaue 11
45327 Essen
Tel. +49 (0) 201 - 830 38 25
Fax +49 (0) 201 - 830 38 30
www.asienhaus.de/burma