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Burma-Nachrichten 14/2007, 11.10.2007 |
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In
Kürze:
1) Burma-Solidarität
- Wir benötigen Ihre Unterstützung!
2) 27.10.,
Demonstration in Berlin
3) Wie Sie aktiv werden können!
4)
Diskussion: Wie mit
Burma umgehen?
5.) Ausgewählte Links zum Thema
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Die Ausgabe dieser Burma-Nachrichten erscheint gleichzeitig
als Asienhaus-Rundbrief 15/2007.
ad 1) Burma-Solidarität
- Wir benötigen Ihre Unterstützung! |
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Die Burma-Initiative im Asienhaus war
in den letzten Wochen eine wichtige Anlaufstelle für die Medien, wie für
Menschen, die aktiv ihre Solidarität zeigen wollten. Und diese Arbeit braucht
Ihre Unterstützung - ideell wie finanziell. So soll für die nächsten Monate
eine Honorarkraft eingestellt werden, die die Organisierung der Solidaritätsarbeit
unterstützt. Dafür wird ein Betrag von 400 Euro monatlich benötigt. Sie können
durch Ihre Spende helfen, diesen Betrag aufzubringen. Machen
Sie mit und klicken Sie hier.
Die Demonstrationen in Burma sind niedergeschlagen Menschen, die gerade von dort zurückgekommen sind, berichten, dass Angst umgeht. Und es wird nicht lange dauern, bis das Thema Burma vollständig aus den Schlagzeilen der Weltpresse verschwindet.
In den vergangenen Wochen sind viele Menschen aktiv geworden. Demonstrationen, Mahnwachen und andere Aktionen haben stattgefunden. Sie haben ein wichtiges Zeichen der Solidarität gesetzt. Auch wenn es in der Berichterstattung stiller wird, dürfen die Aktivitäten zur Unterstützung der Bevölkerung Burmas nicht aufhören. Tragen Sie dazu bei, dass diese Solidarität weitergeht und unterstützen Sie die Solidaritätsarbeit - sei es die des Asienhauses, sei es die anderer Organisationen.
ad 2) 27.10., Berlin:
Demonstration zur Solidarität mit Burma |
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Für den 27. Oktober, 12 Uhr, ist eine Demonstration zur Solidarität mit Burma am Brandenburger Tor in Berlin geplant. Wir rufen Sie zur Teilnahme auf. Nähere Einzelheiten folgen in Kürze.
ad 3) Wie Sie
aktiv werden können! |
Sie wollen aktiv werden? Wir bieten Ihnen dazu folgende Möglichkeiten.
Zeigen
Sie den preisgekrönten Film "Total
Denial" von Milena Kanva in Ihren Orten.
Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte eines bisher einmaligen
Gerichtsverfahrens gegen die Ölgiganten Unocal (heute Chevron) und Total.
Mit der Errichtung einer Ölpipeline von Burma/Myanmar nach Thailand kam es
zu Zwangsarbeit, Vertreibung und Mord an unzähligen Dorfbewohnern. Die
beteiligten Konzerne Total und Unocal weisen jegliche Verantwortung für die
kriminelle Arbeiterausbeutung und Umweltzerstörung von sich. Über einen
Zeitraum von fünf Jahren dokumentiert die Filmemacherin Milena Kaneva das
Geschehen in Burma, Thailand, Europa und den USA. Der Film wurde mit dem
Vaclav-Havel-Menschenrechtspreis ausgezeichnet und war bereits auf
zahlreichen Menschenrechtsfilmfestivals zu sehen.
In Kürze wird der englisch-sprachige Film mit deutschen Untertiteln bei uns
erhältlich sein. Wir stellen Ihnen die DVD zur Verfügung.
Fotoausstellung
"Krise im Paradies - Burma [Myanmar] heute"
Gegenwärtig zeigt das Asienhaus in Kooperation mit der Volkshochschule
Essen diese Fotoausstellung von Christa Freisewinkel und Miriam Kapp, die
das Land Birma/Myanmar in seinen Gegensätzen vorstellt. Sinnlicher Höhepunkt
der Ausstellung ist eine landestypische Teestube. Die Ausstellung ist in
Essen noch bis zum 11. November zu sehen und kann dann an weitere
Ausstellungsorte weitergegeben werden.
Sie können sich an der weltweiten Petition an den Chinesischen Präsidenten Hu Jintao und den UNO-Sicherheitsrat beteiligen. Zur Petition!
Sie können sich an der "Urgent action" von amnesty international für sieben inhaftierte Burmesen beteiligen. Klicken Sie hier für mehr Informationen!
ad 4) Diskussion: Wie mit Burma umgehen? |
Die jüngsten Ereignisse in Burma haben nicht nur Empörung ausgelöst, sondern auch das Gefühl der Hilflosigkeit verstärkt. Es stellt sich die Frage, wie mit einer Militärdiktatur umgegangen werden soll, die sich scheinbar als immun gegen ausländischen Druck erweist. Die von Aung San Suu Kyi und der burmesischen Exilregierung geforderten Sanktionen haben sich als wirkungslos erwiesen - auch deswegen, weil China, Indien und die ASEAN-Staaten diese unterlaufen haben. Aber auch die Ansätze der Engagement-Politik haben keine Wirkung gezeigt bzw. haben ihre Tücken. Diese Fragen sind umso drängender, da ein grundlegender Wandel in Burma nicht kurzfristig zu erwarten ist. Dieser Herausforderung hat sich auch die Burma-Solidaritätsarbeit zu stellen. Auch hier finden Sie keine Antwort, sondern eine Anregung zur Diskussion.
Provokativ für viele in der Solidaritätsbewegung Aktive hat Sven Hansen in einem TAZ-Kommentar am 29.9.2007 folgendes geschrieben und eine grundlegende Änderung der Politik gefordert.
"Angesichts der Wirkungslosigkeit westlicher Sanktionen wird sich von außen nur etwas bewegen lassen, wenn sich der Westen stärker im Land engagiert. Es ist eine Ironie, dass die Bundesregierung im relativ hermetisch verschlossenen Nordkorea versucht, mittels eines Goethe-Instituts überhaupt minimale Veränderungen zu bewirken, es im wesentlich offeneren Birma dagegen aber kein solches Institut gibt. Dabei ist das südostasiatische Land - bei aller diktatorischen Gängelung und Willkürherrschaft - im Vergleich zum stalinistisch-paranoiden Nordkorea geradezu offen. Birmanen können im Unterschied zu Nordkoreanern mit dem Ausland und Ausländern kommunizieren. Auch kommen jedes Jahr mehrere hunderttausend Touristen nach Birma, die etwa die Hälfte des Landes relativ frei bereisen können.
Natürlich dürfen Schüsse auf Demonstranten nicht umgehend mit Aufhebung der Sanktionen "belohnt" werden. Doch so absurd es auf den ersten Blick aussehen mag: Um einen Wandel zu erreichen, scheinen mittelfristig das Ende zumindest eines Teils der Sanktionen und ein stärkeres westliches Engagement in dem gebeutelten Land der einzig halbwegs realistische Weg zu sein.
Ein stärkeres Engagement von zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Entwicklungszusammenarbeit ist dabei nicht nur aus humanitären Gründen nötig. Vielmehr muss die schwache und unerfahrene Opposition wenigstens ansatzweise in die Lage versetzen werden, einmal größere Verantwortung übernehmen zu können. Denn sollte den Militärs tatsächlich einmal eine Machtteilung abgerungen werden, dann braucht es fähige Politiker, die nicht sofort an den hohen Erwartungen scheitern, die dann in dem sozialen Pulverfass voll traditioneller ethnischer Spannungen an sie gestellt werden. Es ist leider keineswegs sicher, dass es nach einem Rückzug der Militärs auch wirklich aufwärtsgeht und nicht bald das große Chaos ausbricht, in dem die Generäle dann wie 1988 erneut nach der Macht greifen.
Ein westliches Engagement in Birma wird sicher eine Gratwanderung voller Zumutungen. Sich nicht zu engagieren hieße aber, die Birmanen mit ihrer Junta allein zu lassen."
Wie groß die von ihm zitierte "Gratwanderung voller Zumutungen" ist, diese Erfahrung musste jüngst die Friedrich-Ebert-Stiftung machen. Während die burmesischen Militärs nächtliche Razzien auf Beteiligte an den Demonstrationen machte, fand in einem Hotel in Rangun eine von der FES organisierte Dialog-Veranstaltung statt. Leiter der Delegation war der ehemalige Asienbeauftragte des Auswärtigen Amtes Christian Hauswedell. Der Bericht über diese Konferenz in "Spiegel Online" ist überschrieben mit "Friedrich-Ebert-Stiftung tappt in die Propagandafalle der Junta". Der Zeitpunkt dieser Konferenz ist zu kritisieren, aber die Ereignisse zeigen die Herausforderungen eines solchen Engagements auch unter anderen Umständen.
ad 5) Ausgewählte Links |
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Mittlerweile gibt es viele Webseiten, die sich mit den Ereignissen in Burma und den internationalen Reaktionen darauf beschäftigen. Die folgenden Links stellen deshalb nur eine subjektive Auswahl dar.
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Bücher im Internet bestellen - Das Asienhaus fördern!
siehe www.asienhaus.de/buchladen
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Burma-Initiative im Asienhaus, Bullmannaue 11, D-45327 Essen,
Tel.: +49-201-8303825, Fax: +49-201-8303830
weitere Kontakte unter www.asienhaus.de/ansprechpartner
verantwortlich: Ulrike Bey
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