Sollte Ihr e-mail-Programm keine html-Mails bearbeiten können, gehen Sie bitte zu folgender Webseite: http://www.asienhaus.de/public/archiv/BN5-2007-04-05.htm

BURMA NACHRICHTEN 5/2007, 5. April

Meldungen:
Zwei Beamte für Ausübung von Zwangsarbeit verurteilt
UN-Menschenrechtsexperten fordern Ende der Diskriminierung von Rohingya-Muslimen
Eröffnung von Staudammbau unter Anwesenheitszwang
ADB: Burma braucht Wirtschaftsreform
Antikorruptionsgesetz
Engere Beziehungen zwischen Iran und Burma
Gewalt gegen Chin-Frauen
Burmas letzter Missionar gestorben

---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Spendenlauf für die Burma.Initiative am 13. Mai 2007!
Informationen 
---------------------------------------------------------------------------------------------------------

Zwei Beamte für Ausübung von Zwangsarbeit verurteilt

nach oben

Ein Gericht in Zentralburma hat zwei Beamte für schuldig befunden, Dorfbewohner zur Zwangsarbeit verpflichtet zu haben, und zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die staatliche Zeitung New Light of Myanmar berichtete darüber ebenso, wie über die Entlassung eines Beamten und zweier Förster durch das Forstministerium. Sie hatten Menschen zum Straßenbau und Schlagen von Feuerholz gezwungen. Das Urteil wurde kurz nach der Übereinkunft zwischen Militärregime und der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über die Beschwerdeführung für Opfer von Zwangsarbeit verhängt.
Der IAO Repräsentant in Rangun, Richard Horsey, erklärte, die Urteile würden hoffentlich ein „bedeutendes Signal“ an diejenigen senden, die weiterhin Zwangsarbeit einsetzten.
Anfang 2005 waren bereits vier Dorfbeamte zu Gefängnisstrafen verurteilt worden, weil sie Zwangsarbeit bei öffentlichen Entwicklungsprojekten eingesetzt hatten.
Associated Press 31.03.07

UN-Menschenrechtserxperten fordern Ende der Diskriminierung von Rohingya-Muslimen

nach oben

Eine Gruppe von UN-Menschenrechtsexperten haben Burmas Militärregierung aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die Diskriminierung gegen die muslimische Minderheit im nördlichen Arakan (Rakhine)-Staat, bekannt als Rohingya, zu beenden. Nach dem Gesetz zur Staatsbürgerschaft von 1982 wird den Rohingya die burmesische Staatsangehörigkeit verweigert. Dieser Umstand hat Auswirkungen auf ihre persönliche Freiheit und setzt sie besonderer Diskriminierung aus, darunter beschränkte Bewegungsfreiheit, erschwerter Zugang zu Gesundheitsversorgung, Nahrung und Unterkunft, Zwangsarbeit, Landkonfiszierung, Vertreibung und Beschränkungen bei der Heirat. Tausende Rohingyas sind in die Nachbarländer geflohen.
Die Erklärung wurde gemeinsam von UN-Sonderberichterstatteter für Menschenrechte in Burma, Sergio Pinheiro, der Unabhängigen Expertin für Minderheiten, Gay McDougall, dem UN-Sonderberichterstatter für Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung, Doudou Diène, dem UN-Sonderberichterstatter über das Recht auf angemessenes Wohnen, Miloon Kothari, dem UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, und von Sonderberichterstatter für das Recht auf Gesundheit, Paul Hunt, abgegeben.
United Nations Commission on Human Rights 02.04.07

Eröffnung von Staudammbau unter Anwesenheitszwang

nach oben

Mindestens 400 Dorfbewohner sind von Burmas Militär gezwungen worden, an den Feierlichkeiten zum offiziellen Baubeginn des Tasang-Staudammes im Shan-Staat teilzunehmen. Gastgeber der Zeremonie war die thailändische Firma MDX, die den Staudamm entwickelt. Die Menschenrechts- und Umweltorganisation Sapawa forderte das Unternehmen auf, sich aus dem kontroversen Staudammprojekt zurückzuziehen. Mindestens 400 Anwohner einschließlich Schulkinder seien mit Trucks zum Bauplatz gefahren worden, wo sie hochrangige burmesische Militärbeamte grüßen mussten. Unter ihnen waren auch solche Dorfbewohner, die bereits unfreiwillig ihre Häuser nördlich des Staudammgebietes räumen mussten. In den vergangenen zehn Jahren sind laut Sapawa bereits 60.000 Anwohner aus dem unmittelbaren Staudammgebiet und der vorgesehenen Überflutungszone durch Burmas Militär umgesiedelt worden. Damit verbunden waren Folter, Mord und Vergewaltigung.
Seit 1998 bereitet die thailändische MDX den Bau des Tasang-Dammes vor. Vor einem Jahr unterzeichneten MDX und Burmas Militärregierung eine Vereinbarung zum Bau des 7.110 Megawat-Projektes mit einer Höhe von mehr als 220m. MDX hat weitere Investoren gefunden. Die chinesische Gezhouba Group hat im März eine Ausschreibung gewonnen für den Bau des ersten Teils des Damms.
Presseerklärung Shan Sapawa Environmental Organization (Sapawa) 29.03.07 www.salweenwatch.org

ADB: Burma braucht Wirtschaftsreform

nach oben

In ihrem “Asien Development Outlook 2007”, einer Analyse der Wirtschaftsentwicklung der Länder Asiens und des Pazifiks, bescheinigt die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) dem Land ein wesentlich geringeres Wirtschaftswachstum als die vom Militärregime erklärten 12,2 Prozent. Schlechte Datenlage mache eine objektive Einschätzung der Wirtschaftslage und der Trends jedoch schwierig. Hohe Preise für den Export von Erdgas und eine gute Ernte hätten für einen leichten Anstieg der Wirtschaftsaktivitäten gesorgt, doch die wirtschaftliche Stabilität sei aufgrund der hohen Inflation unsicher. Strukturelle Reformen seien nötig, einschließlich der Vereinheitlichung der Umtauschraten, der  finanziellen Konsolidierung, der Liberalisierung der Landwirtschaft und der Verwendung öffentlicher Ausgaben für die soziale und physische Infrastruktur.
www.adb.org/Documents/Books/ADO/2007, www.adb.org/Documents/Books/ADO/2007/MYA.pdf, Irrawaddy 27.03.07

Antikorruptionsgesetz

nach oben

Burma entwirft ein neues Gesetz zur Bekämpfung von Korruption. Es soll vor Ende des Jahres herauskommen und das veraltete Gesetz von 1948 ersetzen. Das neue Gesetz soll nicht nur Staatsbeamte, sondern auch Angestellte von Privatfirmen oder andere nichtstaatlich Angestellte betreffen. Seit Ende letzten Jahres nehmen verschiedene Ministerien Beschwerden über Amtsverletzung entgegen. Laut Regierungsangaben sollen in den Jahren 2005 und 2006 1.247 Beamte wegen Amtsmissbrauchs bestraft worden sein. 
Burma steht im Ruf der massiven Korruption auf allen Ebenen des Staatsapparates und in Wirtschaftsbereichen wie dem Handel mit Holz, Edelsteinen und Bereichen der Schattenwirtschaft.
Xinhua General News Service 27.03.07

Engere Beziehungen Iran-Burma

nach oben

Irans Außenminister Manouchehr Mottaki hat seinen burmesischen Amtskollegen nach Teheran eingeladen und die Hoffnung geäußert, die Zusammenarbeit beider Länder zu verbessern. In iranischen Staatsmedien hieß es,  Iran wolle die Zusammenarbeit im Bereich Energie stärken und die wirtschaftlichen Beziehungen fördern. Auch Burma sei an einer Kooperation interessiert und wolle eine Botschaft in Teheran öffnen. Beide Länder pflegen schon lange diplomatische Beziehungen, haben jedoch noch keine Botschaft in den jeweiligen Ländern. 
VOA News 28.03.07

Bericht über Gewalt gegen Chin-Frauen

nach oben

Die Women’s League of Chinland dokumentiert in dem Bericht „Unsafe State“ sexuelle Gewalt gegen Frauen durch Burmas Militär im Chin-Staat in Burma. Der Bericht reiht sich ein in eine Reihe von Dokumentationen über die Gewalt an Frauen ethnischer Minderheiten in Burma.
http://www.chinwomen.org/media/UnsafeState.pdf

Burmas letzter Missionar gestorben

nach oben

Pater Paolo Noè, bekannt als „Patriarch von Burma“, ist im Alter von 89 Jahren nach 59 Jahren Missionsdienst gestorben. Pater Paolo war der letzte Missionar, der vom Pontifical Institute for Foreign Missions (PIME) nach Burma geschickt wurde. Seit 1948 im Land, lebte er in Toungoo, Taunggyi und schließlich Pekhon und arbeitete mit Gemeinden der Shan, Karen und Padaung. Während 1966 die meisten ausländischen Missionare des Landes verwiesen wurde, behielt Pater Noè seine Aufenthaltserlaubnis. Er hat das Land jedoch nie verlassen aus Sorge, nicht wieder zurückkehren zu können. Seine Missionsarbeit beinhaltete die Gründung von sechs Diözesen, den Aufbau christlicher Gemeinden, die Ausbildung einheimischer Priester und Jugendbildung.
AsiaNews.it 30.03.07

Bereits erschienene Burma-Nachrichten sind auf der Asienhaus-Homepage und in der Online Burma Library nachzulesen.

Burma.Initiative Asienhaus
Bullmannaue 11
45327 Essen
Tel. +49 (0) 201 - 830 38 25
Fax +49 (0) 201 - 830 38 30
www.asienhaus.de/burma