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BURMA NACHRICHTEN 6/2006, 5. April |
Meldungen:
Militärjunta betrachtet Suu Kyi als unbedeutend
Mord an Studentenaktivisten
Junta will Kompromissvorschlag der NLD nicht akzeptieren
Russlandbesuch Maung Ayes angekündigt
Restriktionen verstärken Verbreitung von Krankheiten
Kyat auf absolutem Tiefstand
Angriffe auf Karen verursachen Flüchtlingsbewegungen nach
Thailand
Migranten verklagen Fabriken in Mae Sot
Militärjunta betrachtet Suu Kyi als unbedeutend |
Bei seinem
Besuch in Rangoon wurde dem malaysischen Außenminister Syed Hamid Albar das erhoffte
Treffen mit der Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi seitens der Miltärregierung mit der
Begründung verweigert, weder sie noch ihre Partei NLD habe Einfluss auf den
Demokratisierungsprozess. Gleichzeitig gab die burmesische Führung bekannt, wegen des
Regierungsumzugs in die neue Hauptstadt Pyinmana noch nicht für die Übernahme der
ASEAN-Präsidentschaft bereit zu sein. Trotz seiner Aussage, die Mission sei
unvollständig gewesen, da ihm die Zusammenkunft mit der demokratischen Opposition nicht
genehmigt worden war, dementierte Syed Hamid Presseberichte, denen zufolge er seinen
Besuch vorzeitig abgebrochen habe.
AP 27.03.06, Agence France Presse 24.03.06, Irrawaddy 23.03.06, Reuters 28.03.06, The
Nations 29.03.06
Mord an Studentenaktivisten |
Die
burmesischen Behörden haben ihre Einschüchterungsmaßnahmen laut Angaben der
Organisation für politische Gefangene (AAPP) dramatisch verschärft. Ein
Studentenaktivist und ehemaliger politischer Gefangener, Thet Naing Oo, war im Krankenhaus
gestorben, nachdem er von Beamten in Zivil und örtlichen Schlägertruppen brutal
zusammengeschlagen worden war. Ein NLD-Anwalt bezeichnete die Angriffe getarnter Beamter,
die offenbar dazu dienen sollen, Verwirrung unter den Dissidentengruppen zu stiften, als
behördlichen Machtmissbrauch und vorsätzlichen Mord. Sowohl der interparlamentarische
Ausschuss für Myanmar der ASEAN als auch die USA haben Besorgnis über die zunehmende
staatliche Gewalt gegenüber der Opposition geäußert und das Vorgehen der
Militärregierung scharf kritisiert.
Mizzima News
21.03.06, Democratic Voice of Burma 20.03.06, Bernama 22.03.06, Irrawaddy 22.03.06
Junta will Kompromissvorschlag der NLD nicht akzeptieren |
Der
Vorschlag der NLD vom 12. Februar, den SPDC als Interimsregierung vor der Bildung eines
demokratischen Parlaments anzuerkennen, scheint von der Junta abgelehnt zu werden. Der
Kompromiss sollte die Freilassung Aung San Suu Kyis beinhalten und ihre Teilnahme an
Verhandlungen mit der Regierung ermöglichen. Laut New Light of Myanmar fordert die
Militärregierung zunächst von der NLD, ihre Boykottaufrufe einzustellen mit der
Begründung, der Demokratisierung habe wirtschaftliche Entwicklung und Stabilität
voranzugehen.
Irrawaddy
30.03.06, New Light of Myanmar 30.03.06
Russlandbesuch Maung Ayes angekündigt |
Wie
aus Diplomatenkreisen bekannt wurde, wird General Maung Aye Anfang April nach Moskau
reisen. Russland spielt seit der Machtübernahme der Junta 1988 eine Schlüsselrolle bei
Waffenlieferungen, militärischer Ausbildung und der Modernisierung der Armee in Burma.
Die engen Verbindungen Burmas zu seinen mächtigen Nachbarn Indien, China und Russland
dämpfen den wachsenden Druck seitens der internationalen Gemeinschaft.
Reuters
28.03.06
Restriktionen verstärken Verbreitung von Krankheiten |
Einem
kürzlich veröffentlichten Bericht von Experten der amerikanischen John Hopkins Bloomberg
School of Public Health zufolge haben sich HIV/AIDS, Tuberkulose, Malaria und die
Vogelgrippe in Burma stark ausgebreitet. Auf Grund der mangelhaften medizinischen
Versorgung können sich immer resistentere und diversifizierte Erregerstämme entwickeln
und somit schließlich zu einer humanitären Krise führen. Behinderungen von
Unterstützung aus dem In- und Ausland verstärkten diesen Trend. Laut Statistiken der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren im Jahr 2000 einer von 29 Erwachsenen mit dem
HI-Virus infiziert. Zwischen 40.000 und 80.000 Menschen starben in dem Jahr, während die
offiziellen Daten des SPDC Gesundheitsministeriums von nur 800 Toten sprechen. Burma
zählt außerdem zu den 22 Ländern mit den schlimmsten Tuberkulosefällen. Bis zu 40
Prozent der Bevölkerung könnten betroffen sein.
Democratic
Voice of Burma 28.03.06, Irrawaddy 28.03.06
Kyat auf absolutem Tiefstand |
Die
bereits hohe Inflation scheint durch die für Ende April geplante zehnfache Erhöhung der
Gehälter von Regierungsangestellten noch verschärft zu werden. Mit dem Kyat auf einem absoluten Tiefstand, kostet der Dollar
1.400 Kyat im Vergleich zu 1.250 in der Vorwoche. Auch die Transportkosten schnellen durch
den steigenden Dieselpreis in die Höhe. Seit Ankündigung der Gehaltserhöhung haben auch
die Preise für Reis, Speiseöl und andere Nahrungsmittel um 10 Prozent zugenommen. Um die
Inflation einzudämmen wird die Regierung Expertenmeinungen zufolge Preise und Verkauf
wichtiger Konsumgüter kontrollieren.
Irrawaddy
29.03.06, Xinhua General News Service 30.03.06
Angriffe auf Karen verursachen neue Flüchtlingsbewegungen nach Thailand |
Tausende
Karen sind derzeit auf der Flucht vor Angriffen des burmesischen Militärs, das bereits
seit Februar in den Distrikten Taunggoo und Nyaunglaybin südlich von Pyinmana ganze
Dörfer bombadiert, die Ernte verbrennt und Landminen legt. Die Vereinten Nationen
verzeichneten einen 15-fachen Anstieg von Flüchtlingen nach Thailand. Tausende sollen
sich noch im Dschungel aufhalten, da ihre Fluchtwege von Regierungstruppen blockiert
werden. Angeblich soll mit dem Einsatz der Luftwaffe die Umgebung um die neue Hauptstadt
vor den Rebellen gesichert werden. Laut Angaben der Karen National Union (KNU) sind die
Aufständischen jedoch physisch gar nicht in der Lage, eine ernsthafte militärische
Bedrohung für die Regierung darzustellen.
Agence
France Presse 25.03.06, SDA/ATS 26.03.06, The Times 28.03.06
Migranten verklagen Fabriken in Mae Sot |
Fast 300
burmesische Arbeiter dreier Bekleidungsfabriken in Mae Sot an der thai-burmesischen Grenze
haben wegen anhaltender Bezahlung weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn Klage gegen die Fabrikbesitzer
eingereicht. Die Migranten werden von einer burmesischen Rechtsorganisation vertreten, die
bereits 2004 burmesischen Arbeitern in einem ähnlichen Fall zu beträchtlichen
Entschädigungszahlungen verholfen hatte.
Irrawaddy
27.03.06
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und Bildung in Burma" jetzt bestellen: vertrieb@asienhaus.de
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Bereits erschienene Burma-Nachrichten sind auf der
Asienhaus-Homepage unter http://www.asienhaus.de/index.php?LINK=8&ULINK=5&UULINK=2
und in der Burmalibrary Online unter http://www.burmalibrary.org/show.php?cat=1587&lo=d&sl=0
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