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Asienhaus-Rundbrief 8/2006, 21.4.2006

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In Kürze:
1) südostasien 1/2006 erschienen: Energie und Rohstoffe in Südostasien  
2) Neu: Buchbesprechungen auf der Asienhaus-Homepage

3) Berlin, 3.-5.9.: Konferenz der ASEM-Arbeitsminister

4) Erklärung: Kein Biodiesel durch Umweltzerstörung?l
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ad 1) Energie und Rohstoffe in Südostasien
Bestellung: vertrieb@asienhaus.de, siehe asienhaus.de/suedostasien-neu

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Die Ausgabe 1/2006 der Zeitschrift "südostasien" mit dem Titel "Der Letzte macht das Licht aus", widmet sich dem Schwerpunkt "Energie und Rohstoffe" in Südostasien. 

Südostasien ist reich an natürlichen Ressourcen und Rohstoffen. Doch ihre Ausbeutung kommt nicht nur dem allgemeinem Wohlstand zu Gute. Denn Fragen des Zugangs zu Rohstoffen und ihrer Kontrolle sind nicht selten Ursachen und Auslöser für Konflikte innerhalb und zwischen den Ländern der Region. Das Konfliktpotential, dass die Nutzung der Ressource Wasser birgt, ist dabei nur ein Beispiel, dass in der vorliegenden Ausgabe der südostasien aufgegriffen wird.

Mit der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region und dem rapiden Wachstum in der VR China ist es in den letzten Jahren darüber hinaus zu einem enormen Anstieg des Energiebedarfs gekommen. Auch hier zeichnen sich eine Reihe von innerstaatlichen und internationalen Konflikten ab, denen die aktuelle Ausgabe der südostasien aus unterschiedlichen Blickwinkeln nachspürt. Dabei analysieren einige der Beiträge zugleich auch die aktuellen Entwicklungstendenzen innerhalb der Energiewirtschaft in der Region und zeigen die Vorteile alternativer Energien ebenso auf, wie die Tücken fossiler Energieträger.

Das Heft ist zum Einzelpreis von 5 Euro (plus Versandkosten) beim Vertrieb des Asienhauses (vertrieb@asienhaus.de) zu bestellen. Das Inhaltsverzeichnis und ausgewählte Artikel zum Download finden Sie unter www.asienhaus.de/suedostasien-neu

ad 2) Neu: Buchbesprechungen auf der Asienhaus-Homepage
Kontakt: klaus.fritsche@asienhaus.de, siehe asienhaus.de/rezensionen  

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Auf der Asienhaus-Homepage ist die neue Rubrik "Service" eingerichtet worden. Neben einem Hinweisen aus über das Asienhaus beziehbare Fremdpublikationen, finden Sie dort auch eine neue Seite mit Buchbesprechungen mit der Angabe von Bestellmöglichkeiten. Bisher finden sich dort im Wesentlichen Besprechungen, die in Publikationen des Asienhauses erschienen sind. 

 

Wir bieten Ihnen aber auch die Möglichkeit, Besprechungen von interessanten Neuerscheinungen zu veröffentlichen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an klaus.fritsche@asienhaus.de

 

ad 3) Berlin, 3.-5.9.: Konferenz der ASEM-Arbeitsminister
zum Hintergrundpapier des Arbeits- und Sozialministeriums

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In Vorbereitung des 6. ASEM-Gipfels (10.-11. September in Helsinki), findet vm 3.-5. September die erste Konferenz der ASEM-Arbeitsminister in Berlin statt. Das Ministertreffen steht unter dem Titel "More and Better Jobs - Working Jointly to Strengthen the Social Dimension of Globalisation". 

Die Durchführung dieses Ministertreffens geht auf eine Forderung der Internationalen Gewerkschaften und des Asia-Europe-Peoples Forum (AEPF) zurück, die seit Gründung der ASEM 1996 die Entwicklung einer sozialen Dimension im ASEM-Prozess einfordern. 

ad 4) Erklärung: Kein Biodiesel durch Umweltzerstörung
Hier geht es zur Erklärung als pdf-Datei

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Die Benzinpreise steigen, die Energiewirtschaft ist auf der Suche nach Alternativen. Aus Palmöl gewonnener Biodiesel soll die Energieknappheit beseitigen helfen und wird gleichzeitig als besonders ökologisch verträglich verkauft, da er aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird. Was so verheißungsvoll klingt, hat aber seine Schattenseiten durch die ökologischen Zerstörungen in den das Palmöl lieferenden Ländern. Darauf haben jetzt deutsche und internationale Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen, darunter das Asienhaus, in einer gemeinsamen Erklärung hingewiesen, die im folgenden dokumentiert wird. 
Auch Friends of the Earth Netherlands, Sawit Watch,  Friends of the Earth Indonesia (WALHI), Friends of the Earth England, Wales and Northern Ireland haben am 12. April erklärt, dass der europäische Hunger nach Palmöl und Holz den Anbau zerstörerischer Palmöl-Plantagen fördert (zur Erklärung). Im Detail beschreibt die kürzlich erschienene Studie "The Kalimantan Border Oil Palm Project". In Emden ist nun mit Hilfe von niedersächsischen Steuermitteln der Bau einer Raffinerie geplant, die Palmöl aus Indonesien verwenden soll. Mehr hierzu - und auch, was dagegen getan werden kann, auf der Webseite http://www.regenwald.org/aktion.php?id=65.  

Erklärung: Kein Kahlschlag-Diesel in den Tank

Ein breites Bündnis von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen lehnt den Einsatz von Treibstoff aus Palmöl auf Kosten von Waldökosystemen ab

Der weltweite Palmölboom ist einer der größten Flüche für die Regenwälder und ihre Bewohner. Waldzerstörung, Vergiftung von Böden, Wasser und Luft durch Agrargifte sowie Landkonflikte und Verarmung der betroffenen Menschen sind die Folgen. Auch die Habitate von Ausrottung bedrohter Arten wie Orang Utans, Waldelefanten und Tiger auf Sumatra und Borneo fallen in atemberaubender Geschwindigkeit dem Kahlschlag für Palmöl-Plantagen zum Opfer.

Gerade die vergangenen etwa 15 Jahre haben bewiesen, dass praktisch für jede neue Anlage von Palmöl-Plantagen Wald zerstört wird und die Palmöl-Branche dabei häufig gezielt Regenwald per Brandrodung zerstört, um neue Flächen zu gewinnen. Die teilweise von westlichen Banken finanzierte Palmölindustrie gehört damit zu den größten Regenwaldvernichtern in Indonesien. Laut Sawit Watch ist eine ökologisch und sozial nachhaltige Produktion auf Palmöl-Plantagen grundsätzlich nicht möglich.

Als Folge der bisherigen Entwicklung gibt es heute auf Sumatra und Borneo kaum noch Tieflandregenwald. Deswegen hat jetzt der Run auf die verbliebenen Bergwälder und Nationalparks begonnen. Indonesien ist schon heute der zweitgrößte Produzent von Palmöl. Akut droht nun die enorme Ausweitung der Plantagenflächen nur für die Produktion von Palmöl-Diesel. Deswegen lehnen wir die Herstellung von Treibstoff aus Palmöl auf Kosten von Primärwäldern und standortgerechter naturnaher Waldökosysteme grundsätzlich ab.

Das Beispiel der indonesischen Zellstoffproduktion zeigt, wohin ein Boom führt. Unter anderem mit deutschen Staatsbürgschaften und Krediten deutscher Banken gepusht, hat die indonesische Zellstoffindustrie seit den 90er Jahren ihre Kapazitäten um das Achtfache gesteigert. Allein auf der Insel Sumatra wurden dafür über 830.000 Hektar Regenwälder - vielfach illegal - vernichtet.

Dass Banken, Industrie und Politiker bei uns jetzt auf Treibstoffe auch aus Palmöl setzen, zeigt lediglich, dass sie aus dem Desaster mit der indonesischen Papierindustrie nichts dazu gelernt haben oder bewusst davor die Augen schließen. Im Zuge der explosionsartigen Expansion der indonesischen Papierindustrie wurde Regenwald großflächig vernichtet, und die Anlage von Holzplantagen war mangelhaft. Finanziell endete für viele westlichen Banken das Engagement in der indonesischen Papierindustrie ebenfalls in einem Desaster.

Trotz solcher Erfahrungen forcieren EU und Bundesregierung derzeit die großindustrielle Produktion biogener Kraftstoffe, darunter auch aus tropischen Waldregionen. Der Anbau von tropischen Ölsaaten für biogene Treibstoffe wird erhebliche Flächen wertvollen Regenwaldes vernichten. Schon der illegale Holzeinschlag in den indonesischen Wäldern ist nur schwer kontrollierbar. Für neue Plantagen werden unter anderem neue Straßen angelegt. Diese ziehen noch mehr illegale Holzfäller an.

Mit ihrer Politik ist die EU mitverantwortlich, dass für angeblich "erneuerbaren" Treibstoff die letzten Regenwälder zerstört werden. Damit wälzen wir durch unseren Konsum verursachte Umweltprobleme auf Regenwaldländer ab. Die vermeintlich neutrale Klimabilanz der Energiegewinnung aus Palmöl ist eine Milchmädchenrechnung, die nicht berücksichtigt, wo die nachwachsenden Rohstoffe angebaut werden. So sind die Sumpf- und Torfwälder auf Sumatra und Borneo bedeutende CO2-Senken. Genau diese Wälder werden per Brandrodung vernichtet und die Flächen für Palmöl-Plantagen genutzt. Damit verschwinden nicht nur wichtige Ökosysteme, auch der Vorteil durch die Nutzung biogener Treibstoffe relativiert sich mit der Vernichtung der CO2-Senken.

Vor diesem Hintergrund müssen für den Einsatz von Kraftstoffen aus Pflanzen strenge Kriterien gelten. Biogene Treibstoffe aus "Abfällen" europäischer Landwirtschaft oder aus biologischem Anbau auf Brachflächen von zum Beispiel Raps sind akzeptabel. Statt lediglich Erdöl teilweise durch Biokraftstoffe zu ersetzen, brauchen wir eine grundlegende Änderung unserer Energie- und Verkehrspolitik Dazu gehören vor allem:

Gemeinsam mit Umwelt- und Menschenrechtsorganisation in Indonesien wie Sawit Watch oder Walhi fordern wir, dass beim Einsatz tropischer Produkte für unseren Energiehunger strenge Kriterien eingehalten werden müssen.

Dazu gehören vor allem: 

April 2006

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Tel.: +49-201-8303838, Fax: +49-201-8303830
weitere Kontakte unter www.asienhaus.de/ansprechpartner 
verantwortlich: Klaus Fritsche
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