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BURMA NACHRICHTEN 11/2009, 24. September |
Meldungen:
Kurswechsel
der US Burma Politik
Bei Amnestie einige politische Gefangene frei gelassen
Chancen auf Aufhebung des Hausarrestes
Wieviel
Einfluss hat China tatsächlich?
Bewaffneter Konflikt an der Grenze zu China
Veranstaltungshinweis:
Asien-Pazifik-Wochen, Burma Projekt Berlin
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Kurswechsel der US Burma Politik |
Mit dem Besuch
Senator Webbs in Burma begann die USA einen neuen Kurs in ihrer Burma-Politik zu
diskutieren. Hillary Clinton nahm am Mittwoch, dem 23. September am Treffen der
„Group of Friends“ von Burma teil, was das vermehrte Interesse der Obama
Administration an Burma signalisiert. Während des Treffens gab sie bekannt,
dass die USA an Sanktionen festhalte, jedoch zusätzlich auf verstärkten Dialog
setze. Die Erfahrung der letzten Jahre habe gezeigt, dass Sanktionen allein
nicht zum erhofften Ergebnis führen. Clinton äußerte weiterhin die
Bereitschaft der USA, auf ernsthafte Bemühungen Burmas hinsichtlich einer verbesserten
Menschenrechtssituation und Schritte hin zur Demokratisierung mit einer
Lockerung der Sanktionen zu reagieren. Gespräche auf diplomatischer Ebene
laufen schon seit Monaten, so ein Mitarbeiter des US Außenministeriums.
Webbs Besuch Anfang August diente der Freilassung des zu sieben Jahren Haft und
Zwangsarbeit verurteilten Amerikaners John Yettaw. Darüber hinaus bekam er die
seltene Gelegenheit zu einem Treffen mit Burmas obersten General Than Shwe.
Nachdem er Gespräche mit sowohl Mitgliedern der Oppositionspartei als auch
anderen politischen Parteien führen durfte, wurde ihm gestattet, die unter
Hausarrest gestellte Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi 45 Minuten lang zu
treffen. Dies war dem UN General Sekretär Ban Ki-moon während seines Besuches
nicht gestattet.
Irrawaddy
22, 24.9.09, BBC News 24.9.09, Reuters 24.9.09, Associated
Press 17.8.09
Bei Amnestie nur wenige politische Gefangene frei |
Bei einer Amnestie Mitte September wurden insgesamt 7.114
Gefangene aus der Haft entlassen. Darunter waren 127 politische Gefangene.
Experten gehen davon aus, dass dies ein Schachzug der Regierung sei, um das
internationale Vertrauen bezüglich der Wahlen 2010 im Rahmen des sieben
Stufenplans zur Demokratisierung zu gewinnen.
Irrawaddy 21.9.09, AAPP 22.9.09
Chancen auf Aufhebung des Hausarrestes? |
Aung San Suu Kyi hat über ihren Anwalt ihre Verurteilung
zu 18 Monaten Hausarrest angefochten. Die Anfechtung wurde vom Gericht
akzeptiert, die Anhörung hierzu fand am 18. September statt. Ein endgültiges
Urteil soll am 2. Oktober fallen. Aung San Suu Kyi wurde auf Grund des
unerlaubten Besuchs des Amerikaners John Yettaw zu 18 Monaten Hausarrest
verurteilt. Die Verurteilung wird als Vorwand gesehen, sie aus der Politik und
den anstehenden Wahlen 2010 herauszuhalten
Reuters 16.9.09, Al Jazeera 4 .9.09, Guardian (UK) 18.9.09
Wieviel Einfluss hat China tatsächlich? |
Die International Crisis Group hat ein neues Papier zu den
Beziehungen Chinas zu Burma herausgegeben, in dem die Frage aufgeworfen wird, in
wie weit China die Regierung Burmas wirklich beeinflussen kann. Bislang galt
China als der engste Verbündete Burmas, und wurde als das Land mit dem größten
Einfluss auf Burma eingeschätzt. Der Artikel hebt hervor, dass die Militärregierung
sich jedoch weder vom Westen noch von China etwas sagen lasse. Unter
Einbeziehung des tatsächlichen Einflusses Chinas auf Burma als auch unter
Betrachtung der gemeinsamen Interessen, müsse die internationale Strategie als
auch die Strategie Chinas überdacht werden und der Druck auf China auf
internationalen Bühnen erhöht werden. Aber auch andere von Eigeninteressen
gelenkte Nationen der Region sollten dabei nicht außer Acht gelassen werden. http://www.crisisgroup.org/home/index.cfm?id=6308&l=1
Bewaffneter Konflikt an der Grenze zu China |
Im August kam es im Shan Staat im Grenzgebiet zu China zu
Auseinandersetzungen zwischen dem burmesischen Militär und Armeen ethnischer
Minderheiten. Auslöser war eine Auseinandersetzung mit den Kokang, einer
Minderheit chinesischer Abstammung. Ca. 37.000 Burmesen flüchteten über
die Grenze in die chinesische Provinz Yunnan, wo sie von chinesischer Seite in
Flüchtlingscamps aufgenommen und medizinisch versorgt wurden. Nach einer Reihe
von diplomatischen Kontakten, sowohl in China als auch in Burma, entschuldigte
sich Burma bei seinem Nachbarland für die Instabilität an der Grenze. Die
Auseinandersetzungen an der Grenze waren die schwerwiegendsten seit 20
Jahren.
Spannungen in den Grenzgebieten hatten in den letzten Monaten zugenommen, da die
Militärregierung die Waffenstillstandsgruppen im Zuge der Wahlen zur Aufgabe
ihrer Waffen vor den Wahlen von 2010 bewegen will. Das burmesische Militär
hatte verstärkt Truppen in die Grenzregion entsandt. Die burmesische Regierung
will die Waffenstillstandsgruppen in Grenzpolizeieinheiten integrieren, doch die
Gruppen haben sich bisher gegen diese Integration Widerstand geleistet. Nun gibt
es Bedenken, dass die Auseinandersetzungen im Grenzgebiet weiter zunehmen.
Asia Times 1.9.09, New
York Times 28.8.09, Associated Press 30 .8.09, UN News Centre 28 .8.09,
BBC News 30.8.09, Mizzima, 17.9.09
Veranstaltungshinweis: Asien-Pazifik-Wochen, Burma Projekt Berlin |
Im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen 2009 stellen
Vertreter des Burma Projekt Berlin die derzeitige Mobilität und
Energiesituation des Landes anhand von Bildern und Texten vor.
Der Veranstaltungsort ist das Berliner Rathaus, Raum 219, Rathausstraße 15,
10178 Berlin. Es wird zwei Vorträge geben: „Langer Weg zur Schule für die
Kinder Myanmars“, am Freitag, den 16.10.09, von 16.00 bis 18.00 Uhr, von Nanja
Maung Yin und „Erdgas und Erdöl –Einnahmequelle Myanmars-“ am Samstag,
den 17.10.09, von 18.00 bis 20.00Uhr von Thomas Kienberg und Khin Maung Yin. Der
Eintritt ist frei.
Bereits erschienene
Burma-Nachrichten sind auf der Asienhaus-Homepage
und in der Online
Burma Library nachzulesen.
Burma.Initiative Asienhaus
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