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BURMA NACHRICHTEN 13/2008, 24. Oktober |
Meldungen:
Ban Ki-moon fordert
Freilassung der politischen Gefangenen
Kernelemente
für Menschenrechte
Aung San Suu Kyi legt Einspruch gegen
Haftverlängerung ein
Rücktritt von NLD-Jugendmitgliedern
Erstmals
Frau Generalsekretärin der KNU
Zwei Berichte zu Post-Nargis
Straffreiheit
für Menschenrechtsverletzungen in Ostburma infrage gestellt
CEDAW
Schattenbericht der Women's League of Burma
Chinesische
Investitionen in Burma
Biodiversität
am Salween bedroht: Studie
Veranstaltungshinweis Bremen: 4. November TOTAL
Denial
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Ban Ki-moon fordert Freilassung der politischen Gefangenen |
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon hat
die Freilassung aller politischen Gefangenen gefordert. Ebenso forderte er
politische Freiheiten für die Menschen Burmas als Voraussetzung für einen
Prozess der nationalen Aussöhnung und des Dialogs. Darüber hinaus erklärte
er, dass er seinen für Ende des Jahres geplanten Besuch absagen werde, wenn die
Militärregierung nicht zuvor messbare Ergebnisse in einem
Demokratisierungsprozess erbringe.
Ein Bericht der Assistance Association for Political Prisoners and US Campaign
for Burma hatte Anfang Oktober die massive Zunahme der Anzahl der politischen
Gefangenen beklagt. Derzeit sollen noch mindestens 2.23 Personen aus politischen
Gründen inhaftiert sein, eine Zunahme um 78 Prozent seit Juni 2007.
Reuters 07.10.08, Asia Pacific News 24.09.08, Assistance
Association for Political prisoners, US Campaign for Burma 06.10.08: "The
Future in the Dark: the Massive Increase in Burma's Political Prisoners" http://www.aappb.org/the_future_in_the_dark_AAPP_USCB.pdf
Quintana: Kernelemente für Menschenrechte |
Tomás Ojea Quintana, der VN-Berichterstatter für
Menschenrechte in Burma hat Kernelemente für Menschenrechte benannt, die vor
den Wahlen im Jahr 2010 umgesetzt werden sollten. Hierzu zählen die Abschaffung
von Gesetzen, die Meinungs-, und Versammlungsfreiheit beschränken, die
Freilassung der politischen Gefangenen, die Aufhebung diskriminierender Gesetze,
das Ende der Rekrutierung von Kindersoldaten. Laut Quintana sei die Achtung
internationaler Menschenrechtsstandards unabdingbar für den "Fahrplan zu
einer Demokratsierung" des Regimes.
UN News Centre - 8 October 2008, Irrawaddy 09.10.08
Aung San Suu Kyi legt Einspruch gegen Haftverlängerung ein |
Die Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hat ihre Haftverlängerung
bei der burmesischen Regierung angefochten. Der Einspruch sei dem Kabinett in
Naypyidaw durch einen ihrer Rechtsanwälte vorgelegt worden. Er sei akzeptiert
und bestätigt worden, so ein Sprecher der NLD. Jedoch könne noch keine Aussage
zum Termin einer Anhörung gemacht werden. Aung San Suu Kyis Hausarrest war im
Mai 2008 unrechtmäßig um ein weiteres Jahr verlängert worden. Sie hat in den
letzten 19 Jahren 13 Jahre unter Hausarrest verbracht.
Irrawaddy 9.10.2008, AFP 11.10. 2008
Rücktritt von NLD-Jugendmitgliedern |
Mehr als 100 Jugendmitglieder der oppositionellen
Nationalen Liga für Demokratie (NLD) haben aufgrund mangelnder Partizipation in
der Entscheidungsfindung ihren Parteiaustritt erklärt. Der Rücktritt folgte
auf eine Erklärung durch NLD-Vorsitzenden Aung Shwe über die Ernennung von
sechs neuen Jugendberatern und zehn weiteren als Beauftragte für Jugendaktivitäten,
ohne Nominierungen oder Vorschläge anderer Jugendmitglieder zu berücksichtigen.
Einige der Zurückgetretenen seien jedoch bereit, weiterhin mit der NLD zu
kooperieren, sofern ihre Ansichten gehört würden. Der frühere Jugendberater
Khin Htun hat die Partei aufgefordert, sich auf die Wahlen von 2010
vorzubereiten.
Irrawaddy 16.,17.10.08
Erstmals Frau Generalsekretärin der KNU |
Als Nachfolgerin des im Februar ermordeten Generalsekretärs
der Karen National Union (KNU), Mahn Sha, wurde Zipporah Sein gewählt. Sie ist
die erste Frau, die diesen Posten erhält. Zipporah Sein ist auch die
Generalsekretärin der Karen Women's Organization (KWO). Im Juni 2007 erhielt
sie den Perdita Huston Human Rights Award für ihre Arbeit. Im Jahr 2006 war sie
unter den 1000 für den Friedensnobelpreis nominierten Frauen.
Währenddessen wird von verstärkten Angriffen der burmesischen Armee und der
Democratic Karen Buddhist Army (DKBA) auf Karen-Dörfer berichtet. Die Angriffe
reichten bis ins thai-burmesische Grenzgebiet und beträfen auch Schulen und
Krankenhäuser, die von Hilfsorganisationen betrieben werden.
Irrawaddy 20.10.08, Helfen ohne Grenzen www.helfenohnegrenzen.de , 10.08
Zwei Berichte zu Post-Nargis |
Ein Zusammenschluss von 19 zivilgesellschaftlichen
Organisationen hat unter dem Titel „Post-Nargis Analysis: The Other Side of
the Story“ einen zusätzlichen Bericht über die Antwort auf den Zyklon Nargis
veröffentlicht. Der Bericht will die Lücken füllen, die im Post-Nargis Joint
Assessment Bericht (PONJA) - erstellt von Mitgliedern der Regierung Burmas,
ASEAN und der Vereinten Nationen - bei der Darstellung von
Menschenrechtsverletzungen, Einschüchterung sowie Korruption durch die
burmesische Regierung in der betroffenen Delta-Region fehlen. Als Empfehlung
sprechen sich die Autoren unter anderem für ein unabhängiges Kontrollsystem
aus, um durch Evaluation der Nothilfe die Effektivität der Unterstützung
innerhalb Burmas gewährleisten zu können. Zudem wird die internationale
Gemeinschaft angehalten, zusätzlich unabhängige zivilgesellschaftliche
Organisationen als Gegenstimmen in die Post-Nargis-Auswertung sowie in den
Umsetzungsprozess von Wiederaufbaumaßnahmen einzubeziehen. Der Bericht kann
heruntergeladen werden unter http://appartnership.googlepages.com/Post-NargisAnalysis.pdf
Die International Crisis Group (ICG) betont in ihrem Bericht „Burma/Myanmar
after Nargis: Time to Normalise Aid Relations“, dass die Kooperation mit der
burmesischen Militärregierung im Zusammenhang mit humanitären Angelegenheiten
und der Bereitstellung von Unterstützung auf eine verantwortungsvolle sowie
effektive Art und Weise möglich gewesen sei. Die internationale Gemeinschaft
solle auf diese bisher noch nicht da gewesene Kooperation nach Zyklon Nargis
weiter aufbauen, um eine Basis für eine langfristig effektivere Hilfe schaffen
zu können. Zudem solle diese Kooperation auch als Basis für eine intensivere
Auseinandersetzung mit der Entwicklungskrise, dem Ausbau menschlicher Ressourcen
und Förderung von Demokratie in Burma gesehen werden. Download des Berichts: http://www.crisisgroup.org/home/index.cfm?id=5734&l=1
Straffreiheit für Menschenrechtsverletzungen in Ostburma infrage gestellt |
Bis zu 66.000 Menschen haben im vergangenen Jahr laut einem
Bericht des Thai Burma Border Consortiums (TBBC) aufgrund systematischen
Misshandlungen des burmesischen Militärs ihre Heimat verlassen müssen. Während
im Zyklongebiet Zugeständnisse für internationale Hilfsorganisationen gemacht
worden seien, werde die Arbeit von Hilfsorganisationen insbesondere in
Konfliktgebieten weiterhin behindert, so das TBBC, ein Bündnis aus elf
internationalen Hilfsorganisationen, das Flüchtlinge im thai-burmesischen
Grenzgebiet unterstützt. Die Fallbeispiele unterstützen die Ansicht eines
Berichts von Amnesty International vom Juni 2008, dass die Misshandlungen im
Osten Burmas an der Grenze zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit liegen. TBBC
schätzt die Zahl der intern Vertriebenen in Ost-Burma auf mehr als eine halbe
Million Menschen. Rund 120.000 Flüchtlinge leben in Flüchtlingslagern in
Thailand entlang der Grenze zu Burma. Der vollständige Bericht „Internal
Displacement and International Law in Eastern Burma“ kann unter: http://www.tbbc.org/announcements/2008-10-22-media-release.htm
angesehen werden.
TBBC Press Release,
22.10.2008, AFP 22.10.2008
CEDAW Schattenbericht der Women's League of Burma |
Gegenwärtig tagt das UN-Komitee zur Beseitigung jeder Form
der Diskriminierung der Frauen (CEDAW) in Genf. Bei diesen Treffen werden die
Fortschritte gemessen, die ein jedes Land, welches das Abkommen ratifiziert hat,
hinsichtlich der Abschaffung der Geschlechterdiskriminierung gemacht hat und
Empfehlungen ausgesprochen. Anlässlich der aktuellen Sitzung hat die Women's
League of Burma einen Schattenbericht zur Situation der Frauen in Burma
vorgelegt. Download unter http://www2.ohchr.org/english/bodies/cedaw/docs/ngos/Women_Burma42.pdf
Die burmesische Militärregierung hat bisher einen Bericht vorgelegt
(1999), weitere Berichte stehen noch aus. Download:
http://daccessdds.un.org/doc/UNDOC/GEN/N99/195/47/PDF/N9919547.pdf
Chinesische Investitionen in Burma |
Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation EarthRights
International (ERI) hat einen Bericht über chinesische Investitionen in Burma
veröffentlicht. „The Increasing Involvement of Chinese Multinational
Corporations in Burma's Hydropower, Oil and Natural Gas, and Mining Sectors“
ist die bisher umfangreichste Studie zu diesem Thema und dokumentiert eine
Vielzahl unterschiedlicher vergangener, aktueller und geplanter Projekte, von
Staudämmen, Minen bis hin zu Gas-Pipelines von fast 70 Unternehmen aus China.
Aufgrund vergangener Erfahrungen mit Infrastruktur-Entwicklungsprojekten in
Burma äußert sich ERI beunruhigt über den Anstieg chinesischer Investition
und befürchtet negative Auswirkungen geplanter Projekte auf die Umwelt und die
lokale Bevölkerung. Der vollständige Bericht kann unter: http://www.earthrights.org/files/Reports/China%20in%20Burma%20-%20BACKGROUNDER%20-%202008%20Update%20-%20FINAL.pdf
gelesen werden.
Auch die Arakan Oil Watch-Koalition dokumentiert in ihrem Bericht „Blocking
Freedom“ chinesische Investitionen im Arakan-Staat. Download:
http://arakanoilwatch.org/publications/Blocking%20Freedom.pdf
EarthRights International 29.09.08, Arakan Oil Watch 21.10.08
Biodiversität am Salween bedroht: Studie |
Das Karen Environmental und Social Action Network (KESAN)
hat die erste Bestandsaufnahme zur Biodiversität am Salween-Fluss fertig
gestellt, „Khoe Kay: Biodiversity in Peril“ (Wanida Press). Die Forscher
fanden 194 Pflanzenspezies und 200 Tiere, darunter 42 bedrohte Arten. Die
Biodiversität sei gefährdet, hauptsächlich durch Staudammbauten im
Salween-Tal. Der Ort Khoe Kay liegt in der Nähe des geplanten Weigyi-Staudammes.
Wie die Weltstaudammkommission sagt der Bericht die Auswirkungen auf die
Fischerei, Wälder, Treibhausgasemissionen voraus. Die weitere Erforschung des
Ökosystems am Salween ist erforderlich. Die Studie zum Download: http://www.salweenwatch.org/images/stories/downloads/brn/2008_009_24_khoekay.pdf
KESAN 26.09.08
Veranstaltungshinweis Bremen: 4. November 2008 TOTAL Denial |
Am 4. November 2008 um 19:00 Uhr zeigt das Bremer
Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz) den Film
"Total Denial" im Kino Atlantis (Böttcherstr 4). Der Dokumentarfilm
erzählt die Geschichte eines bisher einmaligen Gerichtsverfahrens gegen die Ölgiganten
Unocal und Total. Mit der Errichtung einer Ölpipeline von Burma/Myanmar nach
Thailand kam es zu Zwangsarbeit, Vertreibung und Mord an unzähligen
Dorfbewohnern. Die beteiligten Konzerne Total und Unocal wiesen jegliche
Verantwortung für die kriminelle Ausbeutung und Umweltzerstörung von sich. Über
einen Zeitraum von fünf Jahren dokumentiert die Filmemacherin Milena Kaneva das
Geschehen in Burma, Thailand, Europa und den USA. Der Film wurde mit dem
Vaclav-Havel-Menschenrechtspreis ausgezeichnet und war bereits auf zahlreichen
Menschenrechtsfilmfestivals zu sehen. Anschließend beantwortet Ulrike Bey von
der Burma-Initiative des Asienhauses Fragen. Zusätzlich bietet das biz
Schulvorstellungen an Terminabsprachen Tel.: 0421-17 19 10, E-Mail: info@bizme.de.
Veranstalter: biz, MATA-Asien im Blick, Asienhaus.
Bereits erschienene
Burma-Nachrichten sind auf der Asienhaus-Homepage
und in der Online
Burma Library nachzulesen.
Burma.Initiative Asienhaus
Bullmannaue 11
45327 Essen
Tel. +49 (0) 201 - 830 38 25
Fax +49 (0) 201 - 830 38 30
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