Burma-Nachrichten 13/09, 4.12.2009 |
Inhalt in Kürze1. Wahlen
in Burma: Farce oder Chance?
Mit den für 2010 angekündigten Wahlen wird ein weiterer Schritt des 2003 angekündigten so genannten „7-Punkte-Plan zur Demokratisierung“ des Militärregimes in Burma umgesetzt. Die Stimmen von Experten und Opposition im In- und Ausland sind sehr unterschiedlich.Teilweise werden die Wahlen gänzlich abgelehnt, einige sehen in den Wahlen jedoch zumindest eine Möglichkeit für Veränderung. Wir laden Sie zu einer kontroversen Diskussion ein, die ein differenziertes Bild zeichnen soll bei dem alle Facetten des aktuellen Diskurses Beachtung finden Am Samstag, den 12. Dezember, von 11:00 Uhr bis 17.30 Uhr, im Haus der evangelischen Kirche in Bonn
Bei Interesse kann die die Ausstellung "Alltag in Burma" kostenfrei entliehen werden. Die Ausstellung ist bis zum 22.12 in der Volkshoschschule in Essen zu besichtigen und die Fotos können käuflich erwoben werden. Fotos in der Größe von ca 60x80 kosten 150 Euro, kleine Fotos in der Größe von 13x18 kosten 30 Euro.
Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen bei Ute Köster, Burma-Initiative, burma@asienhaus.de, Tel. 0201-830 38 25. Die Fotos werden demnächst auf unserer Webseite präsentiert.
Im Rahmen seiner Asienreise hat US-Präsident Barack Obama sich für die sofortige Freilassung von Aung San Suu Kyi ausgesprochen. Er bekräftigte sein Anliegen vor den Staats- und Regierungschefs der ASEAN und im Beisein von dem burmesischen Ministerpräsident Thein Sein. Es war das erste Treffen eines US-Präsidenten mit einem burmesischen Regierungschef seit 43 Jahren. Die US-Regierung hatte nach einer Politik der Isolation unter der Bush-Administration einen Kurswechsel in der Burma-Politik eingeleitet. Die neue Politik sucht den Dialog mit der Militärregierung. Über die Sanktionen soll jedoch erst verhandelt werden, wenn konkrete Schritte hin zur Demokratisierung im Land absehbar sind, einschließlich der Freilassung der politischen Gefangenen. Der Hausarrest der Friedens-Nobelpreisträgerin war erst im August um weitere 18 Monate verlängert worden und hatte internationale Empörung ausgelöst. Die Forderung nach freien und fairen Wahlen im nächsten Jahr, wurden trotz des Prinzips der Nichteinmischung von den ASEAN-Mitgliedsstaaten unterstützt. Deutschland-Radio 15.11., SZ 15.11., Die Zeit 15.11. Irrawaddy 17.11.,Jakarta Post 09.11.
Nach offiziellen Aussagen der Militärregierung, wird die Freilassung der Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi erwogen. Einzelheiten zu ihrer Freilassung wurden aber bislang nicht bekannt gegeben. Kritiker und Beobachter zweifeln die Absicht der Regierung an. Lippenbekenntnisse wie diese, habe es in der Vergangenheit bereits gegeben und seien vor allem als Bemühung der Junta zu verstehen, die wirtschaftlichen Sanktionen seitens der internationalen Staatengemeinschaft zu lockern, so die Direktorin der Burma-Campaign UK, Anna Roberts. Eine aktive Rolle in den Wahlen 2010 zu spielen, wird der Oppositionsführerin ohnehin offiziell durch die Verfassung verboten. Sie besagt, dass eine Ehe mit einem Ausländer und eine frühere Inhaftierung, Gründe sind, Personen von einer aktiven Teilnahme an einer Wahl auszuschließen. Beides trifft auf Aung San Suu Kyi zu. DeutschlandRadio 15.11., SZ 15.11., Die Zeit 15.11. Irrawaddy 17.11., Jakarta Post 09.11.
Der
für die Region
Asien-Pazifik zuständige US-Staatssekretär Kurt
Campbell und
sein Stellvertreter Scott Marciel haben Anfang November auf ihrer
Burma-Reise Gespräche mit Premierminister Thein Sein, lokalen
Gruppen, Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi sowie rang-hohen
Vertretern der National League for Democracy (NLD) geführt.
Campbell bekräftigte in den Gesprächen den
Kurswechsel der
US-Regierung von einer Politik der Isolation hin zu einer neuen Politik
des Dialogs. In einem Abschluss-Statement seiner zwei-tägigen
Reise betonte Campbell nochmals die Ziele der neuen Politik:
Stärkung der Menschenrechte, Freilassung von Aung San Suu Kyi
und
allen anderen politischen Häftlingen sowie die Etablierung
demokratischer Reformen. Aljazeera.net 04.11., Inter Press News Service 30.11., Associated Press 04.11./17.11., Reuters 09.11./16.11., Guardian 09.11.
Nachdem
die
Unterstützung vom
„Globalen Fonds gegen AIDS, Tuberkulose und
Malaria“
2005 auf Druck der USA beendet wurde, soll dieser künftig
wieder
in Burma eingesetzt werden. Einer der Hauptgeber des Fonds sind die
USA. Der Globale Fonds wurde in den letzten Jahren zum Teil
vom
„Three Diseases Fund“ der Europäischen
Union ersetzt.
Ibrahim Gambari wird der neue UNO-Sonderbeauftragte für die sudanesische Krisenregion Darfur. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon beauftragte den bisherigen Sondergesandten für Burma mit dieser Aufgabe. Einen Sonderbeauftragten für Burma ernannte Ban Ki-moon bisher noch nicht. Gambaris
Rolle als Sonderbeauftragter in Burma wird sehr
kritisch gesehen. Einige hochrangige
Genräle, darunter auch
Staatschef Than Shwe, lehnten ein Treffen mit ihm in der Vergangenheit
ab. Auch die Oppositionsführerin Aung San Su Kyi verweigerte
ein
Treffen mit Gambari.
Die
thailändische Polizei hat zusammen mit
Menschenrechtsaktivisten 95
Burmesen aus der Gewalt von burmesischen Menschenhändlern
befreit:
51 Männer, die auf Fischerbooten zur Zwangsarbeit gezwungen
wurden, sowie 44 Frauen aus Bordellen im Süden Thailands. Die
verantwortlichen Menschenhändler konnten bisher nicht gefasst
werden.
Bei einem Fähr-Unglück auf einem Fluss im südlichen Irrawady-Delta sind vermutlich 50 Menschen ums Leben gekommen. Das Holzboot transportierte ca. 180 Passagiere als es mit einem Öl-Kahn kollidierte. Die Menschen in der Region sind stark von den dürftig gewarteten Fähren abhängig. Im Jahr 2008 sind bereits mindestens 48 Menschen durch Bootsunglücke in dieser Region ums Leben gekommen. Agence France Presse 17.11. |
Unterstützen Sie die Burma-ArbeitUm unser Ziel von 5.000 Euro für 2009 zu erreichen, benötigen wir noch Spenden in Höhe von 2.400 Euro. Machen Sie mit. Online-spenden können Sie hier!LeseempfehlungMichael von Hauff: Economic and social Development in Burma/Myanmar. The Relevance of Reforms. Buch bei Libri bestellen - 7 Prozent für die Burma-ArbeitTermine12.12.2009 (Bonn): "Wahlen in Burma: Farce oder Chance?"bis zum 22.12. Ausstellung "Alltag in Burma/Myanmar" in der VHS Essen. Die Ausstellung kann bei uns ausgeliehen werden. Weitere Projekte der AsienstiftungÜber die AsienstiftungChina-Projekt Anke-Reese-Stipendium Archiv/BestellenIm Archiv finden Sie die bisher erschienenen Ausgaben des China- Informationen und eine Bestellmöglichkeit. |