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BURMA NACHRICHTEN 2/2006, 30. Januar |
Meldungen:
Nationalversammlung soll wieder vertagt werden
Erdgasdeal mit Indien geplatzt, Besuch durch Marineadmiral
Burma fördert Bio-Diesel
Auslandsinvestitionen sinken, Exporte steigen leicht
Sinkender Holzeinschlag?
Pläne für Ausbruch der Vogelgrippe
Neue Menschenrechtsberichte
Nationalversammlung soll wieder vertagt werden |
Die verfassungsgebende
Nationalversammlung soll in dieser Woche wieder vertagt werden. Den Delegierten wurde kein
genaues Datum und kein Grund für die Unterbrechung mitgeteilt. Die Versammlung, die im
November vergangenen Jahres fortgesetzt wurde, soll wahrscheinlich im Mai weitergehen.
BBC 23.01.06, AFP 20.01.06
Erdgasdeal mit Indien geplatzt, Besuch durch Marineadmiral |
Indiens Pläne, eine Pipeline zwischen den burmesischen Erdgasfeldern
durch Bangladesh nach Indien zu bauen, haben einen Rückschlag erlitten, nachdem das
burmesische Energieministerium eine Vereinbarung mit der in Hongkong sitzenden PetroChina
über den Verkauf von 330 Milliarden Liter über die nächsten 30 Jahre unterschrieben
hat. Indien hatte bisher Erdgas aus dem Iran, Turkmenistan, und Burma bezogen, um seinen
steigenden Energiebedarf zu decken.
Ein Freundschaftsbesuch des Stabschefs der Indischen Marine, Admiral Arun Prakash, in
Burma wurde begleitet von Gerüchten, Indien wolle Waffen an Burma verkaufen.
Großbritannien hat unterdessen gegen den geplanten Weiterverkauf eines in Großbritannien
hergestellten BN-2-Islander-Flugzeuges an Burma protestiert. Laut Mizzima News droht
Großbritannien damit, Waffenverkäufe an Indien einzustellen, sollte der südasiatische
Staat den Verkauf durchziehen.
Asia
Pulse 11.01.06, Kyodo News 11.01.06, Xinhua General News Service 20.01.06, DVB 24.01.06,
Mizzima 27.01.06
Burma fördert Bio-Diesel |
Die burmesischen Industriebehörden haben sich für den Gebrauch von
Bioöl aus einer Nusssorte - der Jatropha - ausgesprochen,
um den teuren Ankauf von Rohöl zu verringern. Längerfristig sollen sich dadurch die
allgemeinen Lebensbedingungen verbessern und die Wirtschaftsleistungen erhöhen. Des
weiteren sei dann die ländliche Bevölkerung nicht mehr auf Feuerholz angewiesen mit
positiven Folgen für die Umwelt. Lokalen Behörden wurden Quoten für die
Nussölproduktion auferlegt, was Berichten zufolge teilweise durch Zwangsarbeit bewältigt
wird.
Die burmesische Militärregierung hatte im vergangenen Jahr die Spritpreise um das
Neunfache auf 1500 Kyat (1,22 US-Dollar) pro Gallone erhöht. Burma ist selbst
Ölproduzent mit einer Produktion von jährlich 6 Millionen Barrel, kann jedoch die
steigende Binnennachfrage nicht mehr befriedigen, so dass jährlich Öl im Wert von 200
Millionen US-Dollar importiert werden muss. Das Öl der Jatropha-Nuss kann direkt als
Brennstoff verwertet werden.
Xinhua
General News Service, 18.01.06, Mizzima News, 18.01.06, Associated Press 19.01.06
Auslandsinvestitionen sinken, Exporte steigen leicht |
Die Auslandsinvestitionen in Burma sind im Jahr 2005 um fast 12
Prozent gesunken. Wie die Zeitschrift "Weekly Eleven" berichtet, betrugen die
Auslandsinvestitionen nur noch 113 Millionen US-Dollar. Die Mehrheit der Gelder floss in
den Öl- und Gassektor und die verarbeitende Industrie. Seit der Öffnung für
ausländische Investitionen 1988 hat Burma 7,76 Milliarden US-Dollar angezogen, mehr als
die Hälfte davon aus den ASEAN-Nachbarstaaten.
Währenddessen sind die Exporte leicht von 2,9 auf circa 3 Milliarden US-Dollar gestiegen.
Burma exportiert überwiegend Erdgas, Marine- und Forsterzeugnisse sowie
Landwirtschaftsprodukte.
Associated Press 11.01.06, Xinhua General News Service 22.01.06
Sinkender Holzeinschlag? |
Wie die Myanmar Times berichtete, haben die burmesischen Behörden
ihre Maßnahmen gegen den Schmuggel und illegalen Handel von Nutzholz in den nördlichen
Grenzgebieten zu China verschärft, um negative Auswirkungen auf die Wirtschaft sowie auf
legale Nutzholzexporteure zu verringern. Das burmesische Forstwirtschaftsministerium
beklagte, dass der illegale Handel die internationalen Preise burmesischen Nutzholzes
verringert habe, was zu einem Fall der Produktionsmenge geführt hätte. Jährlich würden
140.000 m³ des Edelholzes Teak über die Grenze von dem nördlichen Kachin- und Shan-
Staat geschmuggelt, wovon lediglich 40.000 m³ jährlich sichergestellt werden könnten.
Nach Angaben von Global Witness, einer Nichtregierungsorganisation mit Sitz in London,
seien die illegalen Exporte in den letzten Monaten stark zurückgegangen. Besonders in
Gebieten, welche vom Militärregime kontrolliert würden, sei die Produktion von Nutzholz
nahezu ausgesetzt worden. Fraglich ist, ob dies einen nachhaltigen Ansatz in Richtung
einer verantwortlichen Verwaltung der Waldbestände darstelle, oder lediglich der Versuch
ist, die Kontrolle über die immensen Holzbestände des Kachin-Staat zu erlangen, um das
Einkommen der Waffenstillstandsgruppen zu verringern. Des weiteren seien die Bemühungen
der burmesischen Regierung nutzlos, sollten die chinesischen Behörden diese nicht
erwidern.
Unterschiedlichen Angaben zufolge wurden für das Finanzjahr 2004-05 etwa 1 Million m³
Nutzholz exportiert, was einem Einkommen von 400 Mio. US-Dollar entspricht. Nutzholz ist
damit die drittgrößte Einnahmequelle Burmas.
Xinhua
General News Service: 18.01.06, The Myanmar Times: 16.-22.02.06, Agence France Presse
24.01.06, Global Witness 24.01.06
Pläne für Voglegrippeausbruch |
Beamte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollen sich nach einer
12-tägigen Prüfung in Rangun sowie im Mon- und Karen-Staat über burmesische Pläne für
den Fall einer Vogelgrippeepidemie zufrieden gezeigt und das hohe Maß an
Einsatzbereitschaft der burmesischen Militärregierung gewürdigt haben. Das erklärte ein
führender Mitarbeiter des Ministeriums für Tierzucht gegenüber AP. Jedoch soll der
Ratschlag erteilt worden sein, in abgelegenen Gebieten mehr Labore für Diagnosen zu
errichten und systematischer die Regionen zu überwachen. Than Hla forderte mehr
finanzielle Mittel, um die ländliche Bevölkerung auf den Fall einer Epidemie
vorzubereiten.
In Burma sind offiziell bisher keine Fälle von Vogelgrippe bekannt geworden. Es herrscht
weiter einen Importstopp für Geflügel aus Ländern, in denen der Vogelgrippevirus
aufgetreten war. Trotz der generell restriktiven Informationspolitik der burmesischen
Militärregierung will die Junta das Problem nach eigenen Angaben offen angehen.
Auch in den Flüchtlingslagern entlang der thailändisch-burmesischen Grenze wird über
Maßnahmen gegen eine Vogelgrippeepidemie beraten. So wird dort beispielsweise ein
Workshop, organisiert von der örtlichen Gesundheitsbehörde sowie drei internationalen
Organisationen der Internationalen Organisation für Migration (IOM), UNICEF, und
WHO stattfinden, um Pläne zu erarbeiten, die Flüchtlinge und Migranten in den
überfüllten Lagern zu schützen.
AP 25.01.06, Xinhua General News
Service 25.01.06
Neue Menschenrechtsberichte |
Die New Yorker
Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch hat in ihrem Menschenrechtsbericht 2006
dem Militärregime vorgeworfen, die Versprechungen von demokratischen Reformen nicht
eingehalten zu haben. Trotz der Versprechungen betreibe der Staatsrat für Frieden und
Entwicklung (SPDC) einen strengen Polizeistaat und beschneidet grundlegende demokratische
Rechte und Freiheiten. 2005 habe es auch einen Anstieg der Militärpräsenz in bestimmten
Waffenstillstandsgebieten gegeben.
Auch die Asian Human Rights Commission mit Sitz in Hongkong hat in einem Bericht die sich
verschlechternde Menschenrechtssituation in Burma angeprangert. Zitiert wurde das u.a. das
Beispiel Su Su Nway, die im vergangenen Oktober verhaftet und verurteilt wurde, weil sie
erfolgreich die Behörden wegen Zwangsarbeit angezeigt hatte und des NLD-Mitgliedes Aung
Hlaing Win, der in der Haft gestorben war.
http://hrw.org/english/docs/2006/01/18/burma12268.htm
, http://www.ahrchk.net/
AFP 18.01.06,
Irrawaddy 17.01.06
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Focus Asien 26 "Armut im Land der Goldenen Pagoden: Soziale Sicherheit, Gesundheit
und Bildung in Burma" jetzt bestellen: vertrieb@asienhaus.de
, Download http://www.asienhaus.de/public/archiv/focus26.pdf
Bereits erschienene Burma-Nachrichten sind auf der Asienhaus-Homepage
unter http://www.asienhaus.de/index.php?LINK=8&ULINK=5&UULINK=2
und in der Burmalibrary Online unter http://www.burmalibrary.org/show.php?cat=1587&lo=d&sl=0
nachzulesen.
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