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BURMA NACHRICHTEN 3/2009, 13. März |
Meldungen:
Weltweite Kampagne für Burmas politische Gefangene
ASEAN-Gipfeltreffen
UN-Flüchtlingsbeauftragter in Burma
Chinesische Arbeiter für Staudammprojekt
Neue Pagode in Naypyidaw eingeweiht
Internationaler Aktionstag für die Flüsse: terre des hommes und
Burma-Initiative fordern Umwelt- und Menschenrechtsstandards
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5.000 Euro für die Burma-Initiative! Bis heute sind 1105 Euro an Spenden
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Weltweite Kampagne für Burmas politische Gefangene |
Am 13. März 2009 startet eine weltweite Kampagne zur
Freilassung der derzeit über 2100 politischen Gefangenen in Burma. Das Ziel der Aktion ist es bis zum 24. Mai 888.888 Unterschriften zu sammeln. An
diesem Tag läuft ein weiteres Jahr des Hausarrests von Oppositionsführerin Aung
San Suu Kyi aus. Die Anzahl der Unterschriften bezieht sich auf den 8.8.88, den
Tag, an dem die Militärjunta die Proteste in Burma niederschlug und über 3000
Zivilisten durch das Militär getötet wurden.
Die Unterzeichnenden fordern den Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon auf, der
Freilassung aller politischen Gefangenen in Burma höchste Priorität einzuräumen.
Dies wird als entscheidender erster Schritt für eine Demokratisierung in Burma
angesehen.
Ins Leben gerufen wurde die Kampagne von zwei burmesischen Exilorganisationen,
der
Assistance Association of Political Prisoners (Burma) (AAPP) und dem Forum
for Democracy in Burma (FDB). Die Seite der Kampagne findet sich unter
www.fbppn.net.
Auch die Burma-Initiative beteiligt sich an der Aktion, die Petition kann auf www.asienhaus.de/burma-aktivitaeten unterschrieben werden. Außerdem nehmen wir im Mai
2009 wieder mit einer Läufergruppe am Ruhr-Marathon teil, der Spendenlauf soll auf die politischen Gefangenen in Burma aufmerksam
machen. Mehr dazu: www.asienhaus.de/burma-marathon
ASEAN-Gipfeltreffen |
Vom 27. Februar bis zum 1. März 2009 trafen sich die
Staats- und Regierungschefs der zehn ASEAN-Mitgliedsstaaten in Thailand zu ihrem
14. Gipfeltreffen.
Besprochen wurden unter anderem die Planung eines gemeinsamen Binnenmarkts ab
2015, die weltweite Finanzkrise und deren Auswirkungen auf Südostasien, die
Ausweitung der humanitären Hilfe für die Opfer des Zyklons Nargis bis 2010 und
die geplante Einrichtung eines Menschenrechtsinstituts, welches Menschenrechte
und Freiheit fördern und schützen soll. Menschrechtsverletzungen dürften aber
aufgrund der allgemeinen Konsens- und Nichteinmischungspolitik der ASEAN nur mit
Einverständnis des betroffenen Landes überprüft werden.
Bei einem Dialog mit Mitglieder der Zivilgesellschaft am Rande des
Gipfeltreffens wurde Menschenrechtsaktivisten aus Burma und Kambodscha die
Teilnahme auf Intervention der jeweiligen Regierungschefs verwehrt.
Hinsichtlich der Situation in Burma ermutigte die ASEAN den burmesischen
Premierminister Thein Sein zu weiterer Kooperation mit den Vereinten Nationen
und betonte, dass die Freilassung der politischen Gefangenen bedeutend zum
nationalen Versöhnungsprozess beitragen würde. Die unter Hausarrest stehende
Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi wurde nicht erwähnt und das Problem der
Rohingya-Flüchtlinge nur am Rande besprochen. Premierminister Thein Sein teilte
ebenfalls mit, dass UN-Sonderbeauftragter Gambari und seine Mitarbeiter die
Wahlen 2010 in Burma beobachten dürften, außerdem möchte er Wahlbeobachter aus
Entwicklungsländern zulassen.
Der burmesische Außenminister Nyan Win lud seinen thailändischen Amtskollegen
zur Besprechung zwischenstaatlicher Probleme, wie Drogenhandel, Kriminalität,
Schwarzarbeit und Rohingya-Flüchtlige, ein.
NZZ 28.2.2009; Frankfurter Rundschau 1.3.2009; Bangkok Post 1.3.2009;
AsiaTimes Online 5.3.2009
UN-Flüchtlingsbeauftragter in Burma |
Der Flüchtlingsbeauftragte der Vereinten Nationen Antonio
Guterres besuchte Burma vom 7.-12. März 2009. Sein Ziel ist die Verbesserung
der Lebensbedingungen der Menschen, damit weniger Menschen zur Auswanderung gedrängt
werden. Insbesondere will er auch das Problem der Rohingya- Flüchtlinge
ansprechen. Die Rohingya sind in Burma lebende Muslime, denen von der
burmesischen Regierung die Staatsbürgerschaft verwehrt wird. Wegen schlechter
Lebensbedingungen, Unterdrückung und Verfolgung war in den letzten Monaten eine
große Zahl der Rohingya in das angrenzende Thailand und nach Indonesien
geflohen. Viele kamen bei der langen Fahrt auf See ums Leben, außerdem wird der
thailändischen Regierung vorgeworfen, die Flüchtlinge misshandelt zu haben.
Der UN-Beauftragte Guterres traf sich mit Burmas Einwanderungs- und Außenminister
in Naypyidaw, besuchte den Rakhine (Arakan) Staat an der Grenze zu Bangladesch,
wo die meisten Rohingya leben, um dort mit UN-Mitarbeitern die Situation der
Rohingya zu besprechen. Außerdem reiste er nach Rangun und ins Irrawaddy-Delta.
Vor seiner Reise nach Burma besuchte der UN-Flüchtlingsbeauftragte ebenfalls
den thailändischen Außenminister um mit ihm über illegale Einwanderung zu
sprechen. Dieser erklärte, dass man auf dem ASEAN-Ministertreffen im April eine
gemeinsame Vorgehensweise im Falle von illegaler Immigration beschließen werde.
Agence France Presse 10.3.2009; Straits Times 9.3.2009
Chinesische Arbeiter für Staudammprojekt |
Laut der Kachin News Group sollen die burmesische Firma
Asia World Co. Ltd. und die staatliche chinesische Firma China Power
Investment Corporation (CPI) im Kachin Staat in Nordburma Arbeitslager für
15 000 Chinesen bauen. Diese sollen für das kontrovers diskutierte
Wasserkraftprojekt etwa 40 km nördlich der Kachin-Hauptstadt Myitkyina arbeiten.
Insgesamt sind sieben Staudämme geplant, einer, der Myitsone-Damm, am
Zusammenfluss der Quellflüsse des Irrawaddy und sechs weitere Staudämme an den
Quellflüssen selbst.
Das Wasserkraftwerk wird von den beiden Firmen seit Anfang 2007 geplant und soll
2017 fertig gestellt werden, so lange sollen auch die chinesischen Arbeiter, die
im Oktober 2009 erwartet werden, in Burma bleiben. Es ist das größte Projekt
seiner Art im Kachin Staat, die Bewohner von mehr als 50 Dörfern in der Nähe von
Myitsone werden aus Angst vor zukünftigen Staudammkatastrophen von der Firma
Asia World Co. Ltd. zur Umsiedlung gedrängt. Das Wasserkraftwerk soll in Zukunft
Strom produzieren, der zum größten Teil in die chinesische Provinz Yunnan
verkauft werden soll.
Kachin News Group 4.3.200; www.burmariversnetwork.org
Neue Pagode in Naypyidaw eingeweiht |
Juntaführer Senior-General Than Shwe, seine Frau Kyaing
Kyaing und weitere Familienmitglieder ließen eine große Einweihungszeremonie für
eine neue Pagode in Naypyidaw ausrichten. Die neue Uppatasanti-Pagode ist ein
Nachbau der berühmten Shwedagon-Pagode in Rangun. Sie ist nur um knapp einen
Meter niedriger als das wichtigste buddhistische Heiligtum Burmas und ebenfalls mit Gold bedeckt. Tausende Edelsteine wurden
für den Bau der Pagode gespendet,
Than Shwe und seiner Familie spendeten eine Reliquie, einen Buddhazahn aus China, der als
im Innern der Pagode aufbewahrt werden soll. Viele Burmesen sehen den Bau der
Pagode als Fortführung der Tradition burmesischer Könige, Pagoden als Bußetat
für die von ihnen geführten Kriege zu bauen. Die Zeremonie wurde von tagelangen Feierlichkeiten mit Unterhaltungsprogramm für
die Bevölkerung begleitet.
Irrawaddy 11.3.2009; The New Light of Myanmar 9./10.3.2009
Internationaler Aktionstag für die Flüsse: terre des hommes und Burma-Initiative fordern Umwelt- und Menschenrechtsstandards |
Anlässlich des internationalen Aktionstages für die Flüsse
am 14. März 2009 fordern terre des hommes und die Burma-Initiative im Asienhaus
Umwelt- und Menschrechtsstandards beim Bau von Dämmen in Burma. Zurzeit sind an mehreren burmesischen Flüssen große Staudämme in Planung, einige
befinden sich auch schon im Bau. Für die Menschen, die im Gebiet dieser Flüsse
leben, bedeutet es den Verlust ihrer Lebensgrundlage. Fischreichtum und
fruchtbare Uferböden werden zerstört, die Dorfbewohner müssen umsiedeln. Die
durch Wasserkraft entstehende Energie soll an die Nachbarländer verkauft werden
und stellt so eine bedeutende Einnahmequelle für das burmesische Militärregime
da. Entgegen der Richtlinien der Weltstaudammkommission sind weder
Umweltverträglichkeitsstudien noch Mitsprache der betroffenen Bevölkerung und
Entschädigungen für die Opfer vorgesehen.
Die vollständige Pressemitteilung ist unter:
http://asienhaus.de/public/archiv/staudaemme-12-03-2009.pdf zu finden.
Burma.Initiative Asienhaus
Bullmannaue 11
45327 Essen
Tel. +49 (0) 201 - 830 38 25
Fax +49 (0) 201 - 830 38 30
www.asienhaus.de/burma