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BURMA NACHRICHTEN 8/2006, 2. Juni |
Meldungen:
Hausarrest von Aung San Suu Kyi um ein Jahr verlängert
Militäroffensive löst Flüchtlingsstrom aus
UN-Sicherheitsrat soll handeln
Deutsche Unterstützung für HIV/Aids-Prävention
DHL zieht sich aus Burma zurück
China stoppt Holzimporte aus Burma
Neue Dokumentationen
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Hausarrest von Aung San Suu Kyi verlängert |
Der State Peace and Development Council (SPDC) hat den Hausarrest von
Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi um ein weiteres Jahr verlängert. Die Hoffnungen auf
ihre Entlassung waren groß, nachdem dem Stellvertreter von UNO-Generalsekretärs Annan,
Ibrahim Gambari, bei dessen Besuch in Burma am 20. Mai überraschend ein Treffen mit der
Friedensnobelpreisträgerin gestattet worden war. Darüber hinaus hatten sich nach den
Äußerungen des Polizeichefs Hoffnungen genährt, Suu Kyi stelle keine Gefährdung für
die nationale Sicherheit dar vorher ein offizieller Grund für ihre anhaltende
Inhaftierung.
Am 27. Mai dem Tag der Verlängerung des Hausarrests jährte sich der
Wahlsieg der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) von 1990 zum 16. Mal.
Von den vergangenen siebzehn Jahren verbrachte Aung San Suu Kyi mehr als 10 in Arrest.
Zuletzt war sie 2003 in Schutzhaft genommen worden, nachdem am 30. Mai 2003
ihr Autokonvoi angegriffen worden war und dabei mindestens 70 ihrer Anhänger getötet und
viele weitere verletzt wurden.
Weltweit hat die Verlängerung des Hausarrests von Suu Kyi Empörung hervorgerufen,
zahlreiche Regierungen verurteilten die Entscheidung.
AFP 29.05.06, Junge Welt 30.05.06,
Associated Press 23.05.06
Militäroffensive löst Flüchtlingsstrom aus |
Tausende Flüchtlinge, vornehmlich Angehörige der Karen sind seit
Wochen auf der Flucht vor Angriffen durch das burmesische Militär im Osten des Landes.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) berichtete, dass 2000 Menschen
die Grenze zu Thailand passiert haben. Weitere Flüchtlingsankünfte werden in den
kommenden Wochen erwartet. Insgesamt wird von bis zu 11.000 Zivilisten auf der Flucht
berichtet.
Die Flüchtlinge berichten, dass ihre Häuser und Dörfer niedergebrannt und Zivilisten
getötet worden seien. Laut einer Sprecherin des UNHCR seien viele der Flüchtlinge durch
die lange und gefährliche Flucht durch stark verminte Gebiete stark geschwächt und
litten unter Krankheiten wie Malaria.
Laut Karen Women Organisation (KWO) sind bis zu 70 Prozent der vor den Angriffen des
burmesischen Militärs Fliehenden Frauen und Kinder. Die Organisation berichtet ebenso von
Schwierigkeiten mit den thailändischen Behörden, die Menschen in Flüchtlingslagern
aufzunehmen, die bereits überlastet sind. Auch wurden die Grenzkontrollen erhöht, was
das Passieren der Grenze erschwere. So bleiben viele Menschen in schlecht versorgten
Flüchtlingslagern auf der burmesischen Seite.
Die erhöhten militärischen Aktivitäten gegen die Zivilbevölkerung werden mit dem
Regierungsumzug nach Pyinmana und den Bestrebungen, das Gebiet nahe dem Karen-Staat zu
säubern, in Verbindung gebracht. Dort unterhält die rebellische Karen
National Union (KNU), die seit Jahrzehnten das Militärregime in Rangun bekämpft, ihre
Stützpunkte.
Die burmesische Militärregierung hat
Berichte über eine Offensive im Gebiet der Karen dementiert. Es gebe lediglich "Sicherheitsmaßnahmen
und Säuberungen" gegen Kämpfer der Karen National Union (KNU), sagte
Informationsminister Kyaw Hsan Anfang des Monats in Rangun.
Das UNHCR arbeitet nun mit der thailändischen Regierung und nichtstaatlichen
Organisation zusammen, um sicherzustellen, dass die Neuankömmlinge in Flüchtlingslagern
aufgenommen werden und sie Unterkünfte erhalten und Schutz genießen. Derzeit leben 140.000 Flüchtlinge aus Burma
in neun Grenzlagern in Thailand, viele von ihnen bereits seit zwanzig Jahren.
Die Organisation Witness verfügt über Video-Dokumentationen www.witness.org
UNHCR 25.05.06, Irrawaddy 23.05.06, Karen Women
Organisation 05.06, Agence France Presse 28.04.06
UN-Sicherheitsrat soll handeln |
Die Verlängerung des Hausarrests von Aung San Suu Kyi und die
Angriffe gegen die Zivilbevölkerung durch das Militär und die daraus resultierende
Fluchtbewegung haben die Rufe nach einer Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten
Nationen verstärkt.
Nach dem informellen Bericht des Stellvertreters von UNO-Generalsekretär Kofi Annan,
Ibrahim Gambari, über seine Gespräche in Burma im Sicherheitsrat erklärten die USA, sie
würden eine Resolution des UN-Sicherheitsrates anstreben. Doch Russland, China und Japan
haben den Versuch, Burma auf die offizielle Agenda des Sicherheitsrates zu setzen, bereits
blockiert. Andere Mitglieder wie Frankreich, Großbritannien oder die Slowakei
unterstützen den Schritt der USA. Gefordert ist eine Resolution, die das Militärregime
auffordert, zusammen mit dem UNO-Generalsekretär einen Plan zur Umsetzung von nationaler
Aussöhnung und Herstellung einer demokratischen Regierung zu erarbeiten. Weitere
Forderungen sind die Freilassung Aung San Suu Kyis und aller politischen Gefangenen sowie
der sofortige und ungehinderte Zugang für die Vereinten Nationen und internationale
Hilfsorganisationen zur Bereitstellung von humanitärer Hilfe für besonders gefährdete
Bevölkerungsgruppen.
Associated Press 01.06.06
Deutsche Unterstützung für HIV/Aids-Prävention |
Deutschland gibt weitere 80.000 US-Dollar an Hilfe für ein
Bildungsprogramm gegen HIV/Aids. Das Programm wird vom Kinderhilfswerk der Vereinten
Nationen (UNICEF) in Kooperation mit lokalen Organisationen ausgeführt. Mit dem Programm
sollen Kinder und Jugendliche in 20 Gemeinden über Präventionsmaßnahmen aufgeklärt
werden.
Xinhua
18.05.06
DHL zieht sich aus Burma zurück |
Laut der Burma Campaign UK hat die Deutsche Post angekündigt, dass
ihre Tochter DHL den Vertrag mit der staatlichen Myanma Post and Telecommunications (MPT)
nicht verlängern wird. Der Vertrag läuft Ende des Jahres 2006 aus. Das Joint Vernture
mit MPT begann 1997, andere Lieferdienste wie FedEx, UPS, TNT wurden 1998 ausgewiesen,
möglicherweise weil diese keine Joint Ventures hatten. Die DHL wird nun von der Dirty
List der Unternehmen, die direkt oder indirekt mit dem Regime kooperieren,
gestrichen.
The
Burma Campaign UK 09.05.06, http://www.burmacampaign.org.uk/dirty_list/dirty_list.html.
China stoppt Holzimporte aus Burma |
China hat die Maßnahmen gegen illegalen Holzeinschlag in Burma
verschärft, indem es die Grenze für Holzhandel geschlossen hat und die chinesischen
Arbeiter aufgefordert hat, das Land zu verlassen. Das berichtet die britische
Umweltorganisation Global Witness.
2005 hat China mehr als 1,5 Millionen Kubikmeter burmesischen Nutzholzes im Wert von etwa
350 Millionen US-Dollar importiert. Fast alle dieser Importe waren illegal. Unklar ist
laut Gloabl Witness, ob dies einen permanenten Wandel einleitet oder nur eine kurzzeitige
Unterbrechung ist. Global Witness fordert eine öffentliche Verpflichtung seitens der
chinesischen und burmesischen Regierung, die
Grenze für den Holzhandel zu schließen, bis Burmas Wälder nachhaltig und legal
bewirtschaftet werden. Global Witness
forderte auch die Internationale Gemeinschaft auf, Umweltgruppen auf Graswurzelebene zu
unterstützen, die für den Erhalt der Wälder in Burma kämpfen.
Global Witness 30.05.06
Neue Dokumentationen |
Die Assistance Association for Political Prisoners (AAPP), eine
Organisation, die politische Gefangene und ihre Familien in Burma unterstützt,
dokumentiert in ihrem Bericht Eight Seconds of Silence den Tod
von 127 politischen Gefangenen in der Haft. http://www.aappb.org/8%20seconds.pdf
White Shirts: How the USDA Will Become the New Face of Burma's
Dictatorship vom Netzwerk für Demokratie und Entwicklung (NDD) ist ein Bericht
über die staatliche Wohlfahrtsorganisation Union Solidarity and Development Association
(USDA). Die USDA wird als politischer Arm des regierenden SPDC betrachtet, es gibt
Bestrebungen sie zur politischen Partei zu erheben. Download unter http://www.ibiblio.org/obl/docs3/USDA_Final_Report.pdf
.
Die Menschenrechtsorganisation amnesty international hat ihren Jahresbericht 2006
veröffentlicht. Burma wird nach wie vor als eines der Länder mit den schlimmsten
Menschenrechtsverletzungen einschließlich Gewalt gegen ethnische Minderheiten und
politische Gefangene verurteilt. Amnesty kritisiert weiterhin, dass das Militärregime den
Zugang zur Hilfe für vertriebene Bevölkerungsgruppen durch internationale Organisationen
blockiere. Der Bericht zu Burma/Myanmar findet sich unter http://web.amnesty.org/report2006/mmr-summary-eng
.
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und Bildung in Burma" jetzt bestellen: vertrieb@asienhaus.de
, Download http://www.asienhaus.de/public/archiv/focus26.pdf
Bereits erschienene Burma-Nachrichten sind auf der Asienhaus-Homepage und in der Online Burma Library nachzulesen.
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