Sollte Ihr e-mail-Programm keine html-Mails bearbeiten können, gehen Sie bitte zu folgender Webseite: http://www.asienhaus.de/public/archiv/BN9-2006-06-16.htm

BURMA NACHRICHTEN 9/2006, 16. Juni

 

Meldungen:
Gesundheitszustand von Aung San Suu Kyi besser
Politische Aktivistin vorzeitig aus Haft entlassen, IAO
Gefängnisstrafe für Gedichtband
Kredit von China
Keine Kindersoldaten in ethnischen Armeen
"Vergiftete Blumen" - Bericht der Palaung Women Organisation
Friedenslauf von Köln nach Berlin  für Burma und die Welt

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Unterstützen Sie das regelmäßige Erscheinen der Burma-Nachrichten durch eine Spende!
Hier können Sie online über eine sichere Internetverbindung spenden
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Gesundheitszustand von Aung San Suu Kyi besser

nach oben

Aung San Suu Kyi, die Generalsekretärin der Nationalen Liga für Demokratie (NLD), befindet sich in guter Gesundheit, so ihr persönlicher Arzt. Ende vergangener Woche war berichtet worden, dass die Friedensnobelpreisträgerin in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Die US-Regierung äußerte Besorgnis und forderte umgehende medizinische Versorgung für Suu Kyi. Später waren diese Berichte jedoch dementiert worden, sie wurde in ihrem Haus von ihrem Hausarzt Tin Myo Win behandelt. Tin Myo Win darf Aung San Suu Kyi momentan etwa einmal im Monat besuchen. Am 19. Juni wird sie im Hausarrest 61 Jahre alt.
AFP 09.,11.,13.06.06

Politische Aktivistin vorzeitig aus Haft entlassen, IAO

nach oben

Die Aktivistin und Mitglied der oppositionellen NLD, Su Su Nway, ist vor Ablauf ihrer Gefängnisstrafe entlassen worden. Su Su Nway war im Oktober 2005 zu 18 Monaten Haft wegen angeblicher Bedrohung und Einschüchterung von lokalen Behörden verurteilt worden. Zuvor hatte sie erfolgreich gegen lokale Beamte und deren Praxis der Zwangsarbeit geklagt.
Die Entlassung erfolgte nach einer Sondersitzung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) zu Burma während ihrer Jahreskonferenz in Genf. Dabei war Burmas Militärregierung aufgefordert worden, diejenigen zu entlassen, die wegen ihrer Beschwerden gegen Zwangsarbeit inhaftiert worden waren. Die IAO forderte auch die Freilassung des Rechtsanwalts Aye Myint, der inhaftiert worden war, nachdem er Beschwerden über Zwangsarbeit eingereicht hatte. Er wurde zum Tode verurteilt, das Urteil aber in sieben Jahre Haft umgewandelt. 
Burma hatte bei der Internationalen Arbeitskonferenz in Genf als Kompromiss eine vorläufige Einstellung der Verfahren gegen die Personen angeboten, die gegen Zwangsarbeit geklagt hatten. Die IAO fordert nun die Einhaltung dieses Angebotes und droht dem Militärregime mit dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag, sollten nicht rapide Verbesserungen bei der Bekämpfung der Zwangsarbeit erfolgen.
Irrawaddy 06.06.06, 15.06.06

Gefängnisstrafen für Gedichtband

nach oben

Vier junge Männer, darunter ein NLD-Mitglied, sind zu Gefängnisstrafen wegen der unerlaubten Veröffentlichung eines Gedichtbandes verurteilt worden. NLD-Mitglied Aung Than sowie Zeya Aung, Aung Aung Oo und Sein Hlaing wurden von einem Gericht in Pegu wegen Hochverrats, illegaler Veröffentlichung und illegalen Grenzübertritts nach Thailand zu zwischen sieben und 19 Jahren Gefängnis verurteilt. Die NLD kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Die vier Männer waren verhaftet worden, nachdem sie ein Gedichtband mit dem Titel „Dawn Man“, was etwa „die Stärke des Kämpfenden Pfau“ bedeutet, veröffentlicht hatten. Der Pfau gilt in Burma als Symbol der Studentenbewegung.  
Irrawaddy13.06.06, Mizzima News 15.06.06

Kredit durch China

nach oben

China und Burma haben ein Abkommen unterzeichnet, das Burma einen zinsgünstigen Kredit in Höhe von 200 Millionen US-Dollar gewährt. Der Kredit soll für die Umsetzung von Projekten fünf verschiedener Ministerien verwendet werden. Bereits 2003 hatte China einen ähnlichen Kredit gewährt, der zum Kauf schwerer Maschinen für das 790-Megawatt Yeywa Wasserkraftprojekt verwendet wurde. Beide Seiten stimmten zu, dass der Kredit der Infrastruktur- und der sozio-ökonomischen Entwicklung dienen solle. 
Xinhua Economic News Service 08.06.06

Keine Kindersoldaten in ethnischen Armeen

nach oben

Führer der Karen National Union (KNU) und der Karenni National Progressive Party (KNPP) haben Vertretern der Vereinten Nationen versichert, keine Kindersoldaten mehr zu rekrutieren. KNU und KNPP baten darum, von einer Liste der Länder und Organisationen gestrichen zu werden, die Kindersoldaten einsetzen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF hat sich dazu nicht geäußert. Der Generalsekretär der KNU, Mahn Sha, sagte, dass obwohl die KNU seit 2000 keine Kindersoldaten mehr rekrutiert habe, könne es sein, dass sich einige Einheiten nicht an diese Anordnung hielten. Laut einem Bericht der Londoner Koalition zum Stopp von Kindersoldaten von 2004 sollen 6000 bis 7000 Kindersoldaten in den ethnischen Armeen Burmas dienen.
Irrawaddy 14.06.06

"Vergiftete Blumen" - Bericht der Palaung Women Organisation

nach oben

Ein Bericht der Frauenorganisation der Palaung „Poisoned Flowers: The Impacts of Spiraling Drug Addiction on Palaung Women in Burma“ beschreibt, wie die gesteigerte Opiumproduktion und –abhängigkeit die Palaung-Gemeinden im nördlichen Shan-Staat zerstören. Der Bericht zeigt die Auswirkungen steigender Opiumabhängigkeiten auf Frauen und ihre Familien wie Verarmung, Krankheiten, die höhere Gefahr Opfer von Menschenhandel zu werden. Der Bericht klagt auch das Militärregime der Komplizenschaft im Drogenhandel an, da es den Drogenbaronen den weiteren Anbau von Opium erlaube. Der ganze Bericht ist als pdf-Datei zum Download bereit unter www.womenofburma.org oder http://www.womenofburma.org/Report/PoisonedFlowers.pdf
Palaung Women’s Organisation Press Release. 9 June 2006, Mizzima News 09.06.06

Friedenslauf von Köln nach Berlin für Burma und die Welt

nach oben

Der burmesische Mönch Ashin Sopaka läuft zu Fuß von Köln nach Berlin, um ein Zeichen für den Frieden und gegen die Gewalt zu setzen. Insbesondere auf die Menschenrechtsverletzungen der Militärregierung in Burma sowie die zunehmende Gewalt unter den Menschen möchte der buddhistische Mönch Ashin Sopaka aufmerksam machen. Er tritt für die innere Gewaltlosigkeit ein.
Ashin Sopaka wurde 1977 in Burma geboren. Als er 12 Jahre alt war, wurden durch die Militärregierung alle Schulen geschlossen. Er wurde mit 13 Jahren Novize im buddhistischen Kloster Kabar Aye (Weltfrieden). Nach seiner Ausbildung begab er sich auf eine Wanderschaft durch Burma, Thailand, Singapur, Malaysia, Laos und Japan. Seit 2003 lebt Ashin Sopaka im Exil in Köln.
Der Zeitpunkt des Friedensmarsches wurde bewusst in den August gelegt, um auf die Gewaltakte der Vergangenheit hinzuweisen.
Der Friedenslauf startet am 03.08.2006 vor dem Kölner Buddhismus Center e.V. Santi Dhamma Vihara und endet am 02.09.2006 in Berlin, die Gesamtstrecke beträgt 857,2 km.
Informationen  über die Strecke und zum Mitmachen unter www.frieden-lauf.de

###
Focus Asien 26 "Armut im Land der Goldenen Pagoden: Soziale Sicherheit, Gesundheit und Bildung in Burma" jetzt bestellen: vertrieb@asienhaus.de , Download http://www.asienhaus.de/public/archiv/focus26.pdf

Bereits erschienene Burma-Nachrichten sind auf der Asienhaus-Homepage und in der Online Burma Library nachzulesen.

Burma.Initiative Asienhaus
Bullmannaue 11
45327 Essen
Tel. +49 (0) 201 - 830 38 25
Fax +49 (0) 201 - 830 38 30
www.asienhaus.de/burma