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Stiftung Asienhaus Asienhaus-Rundbrief
Asienhaus Rundbrief
Der Inhalt in Kürze Nr. 1/2016
  1. Neues zum politischen Übergang
  2. Alarmierende Situation: Vertriebene in Myanmar
  3. Protest gegen die Letpadaung-Kupfermine hält an
  4. Kämpfe im nördlichen Shan-Staat
  5. Initiative fordert Landminenräumung
  6. Revival für die Myanmar Parliament Union
  7. Union Day 2016
  8. Veröffentlichungen

1.) Neues zum zum politischen Übergang
Nachdem die frisch gewählten Abgeordneten am 1. Februar zum ersten Mal im Parlament zusammengekommen sind, folgte im gleichen Monat ein Treffen zwischen Aung San Suu Kyi und dem militärischen Oberbefehlshaber Min Aung Hlaing. Themen bei dem Treffen in Naypyidaw waren u.a. die laufenden Friedensverhandlungen mit den bewaffneten ethnischen Gruppen und die Rolle der Armee in der zukünftigen NLD-Regierung. Kontrovers wurde insbesondere die Frage der Präsidentschaftswahlbedingungen diskutiert. Die Position der Armee bezüglich Verfassungsartikel 59, der Aung San Suu Kyi an einer Kandidatur für das Präsidentenamt hindert, bleibt verhärtet. Anstatt die fragilen Beziehungen zum Militär auf die Probe zu stellen, setzt die NLD auf die Lösung des Problems durch eine/n stellvertretende/n PräsidentIn. Die zur Wahl stehenden KandidatInnen müssen bis zum 10. März bekannt gegeben werden.
 
The Myanmar Times 1.3.16; Mizzima 18.2.16; East Asia Forum 23.2.16
2.) Alarmierende Situation: Vertriebene in Myanmar
Die UN schlägt wiederholt Alarm aufgrund der katastrophalen Situation von Vertriebenen insbesondere Rohingya und anderen Minderheiten. Der Direktor der Abteilung für Koordination und Einsatz beim UN-Nothilfekoordinator hatte kurz zuvor öffentlich über die extrem prekäre Situation der Vertriebenen in den Camps in den Staaten Rakhine, Kachin und Shan berichtet. Die Vertriebenen würden vom wirtschaftlichen Wachstum und der Entwicklung im Zuge der Transition ausgeschlossen. Gerade Rohingya würde das Recht auf Arbeit und der Zugang zu Gesundheitsversorgung verweigert, der Zustand der sanitären Einrichtungen in den Camps sei ein Desaster. Aufgrund der Diskriminierungen in Myanmar versuchen weiterhin viele über die Landesgrenzen hinweg zu fliehen. Bisher hat sich die NLD zu diesem Thema in Schweigen gehüllt.

The Myanmar Times 3.3.16; Mizzima 3.3.16
3.) Protest gegen die Letpadaung-Kupfermine hält an
Seit rund vier Jahren protestieren die DorfbewohnerInnen rund um den Township Salingyi in der Region Sagaing gegen das dortige Kupferminenprojekt, ein Joint-Venture zwischen der militäreigenen Myanmar Economic Holdings und dem chinesischen Unternehmen Wanbao. Nachdem es 2012 zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und AnwohnerInnen kam, wurde eine Untersuchungskommission unter der Leitung von Aung San Suu Kyi eingerichtet. Unter der Bedingung, dass Wanbao eine Liste von Empfehlungen implementiert, gab die Kommission schließlich grünes Licht für die Fortsetzung des Projektes. Abgesehen von minimalen Kompensationszahlungen hat Wanbao die Empfehlungen allerdings unter den Tisch fallen lassen. Landnahme und Umweltzerstörung in Zusammenhang mit der Mine machen es den AnwohnerInnen unmöglich, Landwirtschaft zu betreiben und damit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Jetzt hoffen die EinwohnerInnen, dass die neue NLD-Regierung ihre Rechte anerkennt und ihr Anliegen gegenüber dem chinesischen Konzern unterstützt.

The Myanmar Times 3.3.16
4.) Kämpfe im nördlichen Shan-Staat
Während die Regierungsbildung gerade in vollem Gang ist und alle Augen auf die kommende Präsidentschaftswahl gerichtet sind, flammten Anfang Februar erneut Kämpfe im Norden des Shan-Staats zwischen den beiden bewaffneten ethnischen Gruppen Shan State Army-South (SSA) und Ta’ang National Liberation Army (TNLA) sowie der birmanischen Armee auf. Aufgrund anhaltender Auseinandersetzungen zwischen der SSA und der TNLA wurden in der Region zehn Truppen der birmanischen Armee stationiert. Es wird von mindestens 4.000 Vertriebenen in der Konfliktregion berichtet.

The Irrawaddy 7.3.16; The Myanmar Times 29.2.16
5.) Initiative fordert Landminenräumung 
Die lokale Initiative Kachin Ethnic Network of Shan State rief die Regierung in einer Pressekonferenz dazu auf, die Region rund um ihre Dörfer, Mittelpunkt anhaltender Konflikte, von Landminen zu befreien. In einer schriftlichen Anfrage weisen sie die Armee und die bewaffneten ethnischen Gruppen darauf hin, dass die AnwohnerInnen von den anhaltenden Kämpfen unmittelbar betroffen sind. In den Konfliktgebieten des Landes, wo ein schneller Zugang zu medizinischer Versorgung so gut wie ausgeschlossen ist, stellen Landminen eine wachsende Bedrohung dar. Obwohl Myanmar die dritthöchste Rate an Landminenopfern weltweit verzeichnet, verweigert sich das Land weiterhin der Unterzeichnung des internationalen Übereinkommens über das Verbot von Landminen.

The Myanmar Times 02.03.2016; Myanmar Times 24.11.15
6.) Revival für die Myanmar Parliament Union 
ParlamentarierInnen und stellvertretende SprecherInnen der nationalen und regionalen Parlamente haben sich darauf geeinigt, die Myanmar Parlament Union (MPU) wieder zu beleben und zu reformieren. Die MPU wurde 2011 ins Leben gerufen, war seitdem aber nur wenig aktiv. In der kommenden Legislaturperiode soll sie die Gesetzgebung dabei unterstützen, im Interesse der Bevölkerung zu handeln und die Koordination zwischen den verschiedenen Parlamenten verbessern. Damit soll die demokratische Entwicklung Myanmars garantiert werden.

The Myanmar Times 24.2.16; The Myanmar Times 22.2.16
7.) Union Day 2016
Am 12. Februar wurde in Myanmar der 69. Tag der Union gefeiert. Der Nationalfeiertag geht auf das Abkommen von Panglong zurück, das 1947 zwischen Aung San und Vertretern ethnischer Gruppen zur gemeinsamen Bildung der Union von Birma unterzeichnet wurde. So bunt die Feierlichkeiten auch waren, der Frieden im Land ist noch weit entfernt. Während in den letzten Monaten mehrere Konflikte wiederaufflammten, verhandeln bewaffnete ethnische Gruppen zusammen mit der Regierung weiterhin über eine Lösung zur Beendigung der Konflikte und nationalen Aussöhnung.

Mizzima 12.2.16; Mizzima 10.2.16
8.) Veröffentlichungen
The Need for Peace and Inclusion: A Commentary by Lahpai Seng Raw, TNI, 27.1.2016.

Myanmar: Die Folgen des Klimawandels, Asienhaus-Hochschulgruppe Bonn, 24.2.2016.

Chinas Investitionen in Myanmar: Protest und Patriotismus, Stimmen aus China, 22.2.16.

Minderheiten in Burma: Aufbruch in eine friedliche Zukunft? "bedrohte Völker-pogrom", Nr. 289, GfbV.

Mobile phones, internet and gender in Myanmar, GSMA Connected Women & LIRNEasia, 2015.

Unleashed: Unveiling Cyberwar in Myanmar, Unleash Research Labs.

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