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“Die Köpfe der Menschen befreien”

Mate ka moris – ukun rasik aan” (Tot oder lebendig – Unabhängigkeit war die Maxime des clandestinen Widerstands der jungen Generation gegen die indonesische Besatzung. Ausschnitt einer Ausstellung in Arte Moris. © Laura Faludi

Timor Leste: Das Kunstkollektiv “Arte Moris” kämpft für eine ‘andere timoresische Identität’. Bislang wurde diese von den Veteran*innen des Kampfes gegen die 24-jährige indonesische Besatzungszeit dominiert.

Im Dezember 2021 ließ die Regierung das Kunstkollektiv Arte Moris (Lebendige Kunst) zwangsräumen. Auf dem Gelände des ehemaligen Provinzmuseums unter indonesischer Besatzung war mit Arte Moris ein pulsierender Ort des künstlerischen Schaffens entstanden. Nun soll der National Council of Combatants of National Liberation, eine Vereinigung für die alternden Veteran*innen von Timor-Leste, einziehen. 

Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft

Es wäre verlockend, die Geschichte der Vertreibung von Arte Moris in die große Sammlung von Beispielen für Verfolgung und Unterdrückung durch autoritäre Regierungen einzuordnen. Es scheint jedoch in diesem Fall so zu sein, dass hier eine Gruppe darauf vertraut, auf legitime Weise ein Monopol auf die Belohnungen des Staates zu beanspruchen. So sehr die Veteran*innen eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Nationalstaates spielten, haben jetzt die Künstler*innen eine entscheidende Bedeutung für die Stärkung und Neudefinition des sich ständig weiterentwickelnden Verständnisses der nationalen Identität. Indem die Regierung den Ansprüchen der Veteran*innen Vorrang einräumt, sendet sie die klare Botschaft, dass die alternden Größen weiterhin die Politik der Nation dominieren.

Hier geht es zum Artikel von James Herrera in unserem Online-Magazin südostasien 1/2022: “Die Köpfe der Menschen befreien”

 

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