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Digitalisierung des Zentrums für Versöhnung und Frieden

Logo des CNC

Die Regierung von Timor-Leste und die Koreanische Agentur für Internationale Zusammenarbeit (KOICA) haben eine Vereinbarung über einen Zuschuss in Höhe von 5 Mio. USD zum Aufbau eines digitalen Archivierungssystems im Centro Nacional Chega! unterzeichnet. Das Zentrum dokumentiert alle Menschenrechtsverletzungen während des politischen Konfliktes und des Unabhängigkeitskampfes von 1974 bis 1999.

Mit der  Sanierung der Bibliothek des CNC im Rahmen dieses Projekts und der Digitalisierung soll ein robustes Informationsmanagement- und Archivsystem aufbaut werden, erläutert Finanzminister Rui Augusto Gomes  bei der Zeremonie zur Unterzeichnung der Vereinbarung am 22. November 2021. "Die E-Bibliothek des CNC soll das Tor sein, über das die Menschen im Land und im Ausland Zugang zu wichtigen Informationen über die Geschichte und das Erbe des Landes haben, die das Zentrum zu bieten hat."

Auch soll eine Geschichts- und Friedenserziehung entwickeln sowie die Kapazitäten für die Versöhnung und den Friedensaufbau gestärkt werden. Damit möchte die Regierung ein starkes Engagement für Frieden und Versöhnung, die Achtung der Menschenrechte und der Menschenwürde nicht nur im Land selbst, sondern auch regional und weltweit zu zeigen.

Das Centro Nacional Chega! (CNC) ist die Nachfolgeinstitution der nationalen Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungsskommission (CAVR) und der bilateralen Wahrheits- und Freundschaftskommission von Timor-Leste und Indonesien (CTF). Mehr als 200.000 Menschen starben in den mehr als zwei Jahrzehnten des Kampfes um die Unabhängigkeit.

Solidarität mit den Opfern von Menschenrechtsverletzungen

Die Einrichtung des CNC 2017 war ein wichtiger Schritt. Mit der jetzigen Vereinbarung wird das Zentrum weitere Stärkung erfahren. "Zuvor gab es in der Regierungspolitik keinerlei Erwähnung der Opfer von Menschenrechtsverletzungen. Solidarität mit den Opfern ist eine unserer Aufgaben beim CNC", erläutert der Direktor Hugo Fernandes, "und es liegt noch ein langer Weg vor uns."

Menschenrechtsorganisationen wie ACbit fordern konkrete Schritte bei der Implementierung der Empfehlungen der Wahrheitskommissionen und ein transformatives Reparationsprogramm. Besonders Frauen, die Opfer von Menschenrechtsverletzungen wurden, erfahren Stigmatisierung und Diskriminierung. 

Zum Weiterlesen:

Beatriz Miranda: "Lasst uns nicht zurück!", Frauen in Timor-Leste, von Monika Schlicher und Maria Tschanz, in: südostasien, 22.Oktober 2020

Bericht zur Veranstaltung "Timor-Leste's Journey of Truth, Justice and Reconciliation", Centro Nacional Chega!, ACbit,  Asia Justice and Rights (AJAR), 26. August 2019

Blickwechsel:  Das historische Narrativ ausgleichen - Die Gründung des Institut Centro Nacional Chega!, Laura Faludi,  Köln 2018

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