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Palmöl-Workshop der AG Ressourcen bei der jungenNGG NRW

Die AG Ressourcen nahm bei einem Aktiventreffen der jungenNGG NRW teil und gab drei Inputs zu Palmöl.

Was bedeutet die Ölpalmenexpanison in Indonesien für die lokale Bevölkerung? Wie sind die Arbeitsbedingungen in den Plantagen? Welche Anliegen verbinden Arbeiter*innen entlang der Produktionsketten vom Anbau der Ölpalmen in Südostasien bis hin zur Verarbeitung des Palmöls in der europäischen oder deutschen Lebensmittelindustrie? Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen eines Workshops der AG Ressourcen der Stiftung Asienhaus erörtert.

Der Workshop fand am 30. März 2019 in Hattingen, Nordrhein-Westfalen, auf einem Aktiventreffen der Jugendorganisation der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) statt. Michaela Haug, Kartika Manurung und Oliver Pye nahmen für die AG teil und gaben unterschiedliche Inputs.

Auswirkungen des Palmölbooms

Im ersten von drei Themenblöcken berichtete Michaela Haug über das Ausmaß der Ölpalmenexpansion in Indonesien und deren Auswirkungen auf indigene Bevölkerungsgruppen. Während die wachsende Palmölindustrie auf nationaler Ebene meist als wirtschaftlicher Erfolg gesehen wird, bedeutet sie für die lokale Bevölkerung meist den Verlust ihres Landes und damit oftmals den ersten Schritt in die Armut.

Ein Großteil der lokalen Bevölkerung lehnt jedoch nicht den Anbau von Ölpalmen per se ab. Viele möchten an der Ölpalmexpansion teilhaben, aber nicht als abhängige Tagelöhner, sondern als selbständige Kleinbauern.

Hohe Arbeitsbelastung, geringer Lohn für Arbeiter*innen

Im zweiten Themenblock erörterte Kartika Manurung die Situation der Plantagenarbeiter*innen: Wenn der Palmölsektor so lukrativ ist, warum leben dann die Arbeiter*innen überwiegend in Armut? Die große Mehrheit der Plantagenarbeiter*innen arbeitet als Tagelöhner ohne festen Vertrag und damit ohne jegliche sozialen Absicherungen. Die Arbeitsbelastung ist hoch, Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen minimal und der Lohn gering.

Viele Plantagen liegen zudem in entlegenen Regionen. Dies erschwert die Organisation und Vernetzung der Arbeiter*innen. Gleichzeitig bietet sie ihnen die Chance großen Druck auf die Unternehmen auszuüben, da z.B. im Falle eines Streiks nicht so schnell neue Arbeitskräfte rekrutiert werden können.

Wie kann Solidarität entlang der Produktionskette entstehen?

Der dritte von Oliver Pye gestaltete Themenblock stand ganz im Zeichen der Diskussion und Vernetzung. Für welche Belange setzten sich Arbeiter*innen in Indonesien ein? Welche Themen sind jungen Gewerkschaftler*innen in Deutschland wichtig? Wie kann Solidarität entlang von Produktionsketten entstehen? Welche gemeinsame Vorstellung von einer nachhaltigeren und sozial gerechteren Palmölindustrie können wir entwickeln?

Aus diesen Fragen entstand ein lebhafter Austausch und der Wunsch der jungenNGG NRW in Zukunft mit der AG Ressourcen weiter zusammenzuarbeiten.

Text von Michaela Haug (AG Ressourcen der Stiftung Asienhaus).

Die AG Ressourcen der Stiftung Asienhaus führt das Projekt Stärkung von Arbeiter*innen in der Produktionskette der Palmöl-Industrie durch.

 

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