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Verschlossene Fluchtwege und enormes Gewaltpotential

Enttäuschte Fans stürmten auf das Fußballfeld, nachdem ihre Mannschaft das Spiel verlor. © Fikri RA
Enttäuschte Fans stürmten auf das Fußballfeld, nachdem ihre Mannschaft das Spiel verlor. © Fikri RA

Andrin Brändle, Kenner des indonesischen Fußballs, kommentiert die Stadionkatastrophe von Malang 2022.

In Indonesien kommt es bei Fußballspielen immer wieder zu Zwischenfällen, auch mit Todesopfern. Internationale Aufmerksamkeit erregte die Katastrophe bei der Begegnung zwischen Arema Malang und Persebaya Surabaya, bei der über 100 Menschen, darunter viele Jugendliche, ums Leben kamen.

Laut Brändle scheint der Wert eines Menschenlebens in Indonesien geringer zu sein, was dazu führe, dass der Tod im Stadion kein abstraktes, sondern ein reales Problem sei. Die indonesischen Behörden zeigen wenig Engagement bei der Aufklärung von Todesfällen und Gewalttaten zwischen rivalisierenden Fangruppen. Gleichzeitig werden mehr Tickets verkauft als erlaubt, was die Situation bei Massenpaniken in den infrastrukturell schlecht ausgestatteten und überfüllten Stadien verschärft. Hinzu kommt das hohe Gewaltpotenzial der Unruhestifter, die oft straflos bleiben, trotz einer bewaffneten, jedoch schlecht koordinierten Polizei.

Das Interview „Verschlossene Fluchtwege und Gewaltpotential“ in der Ausgabe 3/2023 „Sport, Spiel und Freizeit in Südostasien” unseres Online-Magazins südostasien, verdeutlicht, wie strukturelle Gewalt in überfüllten Stadien die Realität des Todes als akutes Problem hervorhebt.

Ursprünglich erschien das Interview am 10. Oktober 2022 in der tageszeitung und wurde für die südostasien redaktionell angepasst.

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