Klicken Sie hier, wenn Sie diese Mail nicht oder nicht richtig lesen können

Stiftung Asienhaus Asienhaus-Rundbrief
Asienhaus Rundbrief
Der Inhalt in Kürze Nr. 6/2016
  1. Panglong-Konferenz: Meilenstein mit Hindernissen
  2. Beratungskommission für Rakhine
  3. US heben weitere Sanktionen auf
  4. Kindersklaverei in Yangon sorgt für Aufruhr
  5. Ade, Myitsone-Staudamm?
  6. Militärgericht verurteilt Soldaten
  7. Veröffentlichungen

1.) Panglong-Konferenz: Meilenstein mit Hindernissen
Vom 31. August bis zum 3. September fand in Naypyidaw die "Panglong-Konferenz des 21. Jahrhunderts" statt. Auf Einladung von Staatsberaterin Suu Kyi kamen wichtige Konfliktakteure zusammen, um den Friedensprozess in Myanmar voran zu bringen. Obwohl ein wichtiger Schritt in Richtung Frieden, schien die viertägige Konferenz ein wenig übereilt. So wurde etwa das Versprechen, dass auf der Konferenz alle beteiligten Akteure einbezogen würden, nicht eingelöst. Drei bewaffnete ethnische Gruppen blieben dem Verhandlungstisch fern, da das Militär ein temporäres Niederlegen ihrer Waffen als Eintrittkarte für die Konferenz gefordert hatte. Größeres Aufsehen erregte die United Wa  State Army, deren Vertreter die Konferenz bereits am 2. Tag verließen, da sie angeblich nur als Beobachter eingestuft wurden.

junge Welt 8.9.16; Frontier Myanmar 25.9.16
2.) Beratungskommission für Rakhine  
Auf Initiative von Aung San Suu Kyi wurde eine internationale Kommission eingerichtet, die der Regierung Myanmars bezüglich der Situation im Rakhine State und der Rohingya beratend zur Seite stehen soll. Die neunköpfige Kommission, angeführt vom ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan, soll für die Bereiche Konfliktprävention, humanitäre Unterstützung und langfristige Entwicklung Empfehlungen formulieren und innerhalb eines Jahres einen Bericht veröffentlichen. Es gibt allerdings Widerstand im Land gegen die Kommission. Zivilgesellschaftliche Organisationen kritisierten, dass kein einziges Mitglied der Kommission der Gruppe der Rohingya angehört.

The Irrawaddy 25.8.16; Frontier Myanmar 15.9.16
3.) US heben weitere Sanktionen auf
Beim Besuch von Außenministerin Aung San Suu Kyi am 14. September in Washington verkündete Präsident Obama die Aufhebung weiterer wirtschaftlicher Sanktionen gegen Myanmar. Dies wird auch den National Emergencies Act umfassen, der die Grundlage fast aller noch bestehender Sanktionen bildet. Damit wird auch das Handelsverbot mit über 100 myanmarischen Firmen und Privatpersonen, die wegen ihrer Nähe zum ehemaligen Militärregime und ihrer Verwicklung in Menschenrechtsverletzungen auf der schwarzen Liste stehen, beseitigt. Die Aufhebung der Liste ist umstritten. Denn gerade die wohlbetuchten Cronies und Unternehmen wie die berüchtigte Union of Myanmar Economic Holdings werden von der Aufhebung der Sanktionen profitieren.

Mehr: Interview zu den Sanktionen auf Irrawaddy Dateline


New Mandala 27.9.16; BBC News 16.9.16
4.) Kindersklaverei in Yangon sorgt für Aufruhr
Zwei minderjährige Mädchen wurden angeblich fünf Jahre lang als Hausangestellte von einer bekannten Schneiderfamilie in Yangon gefangen gehalten und misshandelt. Anfang September konnten sie mit Hilfe eines Journalisten fliehen. Fünf Angehörige der Schneiderfamilie sind gegenwärtig in Haft. Laut Berichten hatte die Myanmar National Human Rights Commission die Familie der betroffenen Mädchen unter Druck gesetzt, eine finanzielle Abfindung von 4.000 USD einer Klage vorzuziehen. Die drei verantwortlichen Mitglieder der Kommission sollen nun von ihrem Posten zurücktreten.

The Irrawaddy 26.9.16; BBC News 23.9.16
5.) Ade, Myitsone-Staudamm?
Es gab klare Antworten für die Kommission, die im Auftrag des Präsidenten die Wasserkraft-Projekte an der Ayeyarwady Einmündung im Kachin-Staat, allen voran der Myitsone, untersuchen. Die ansässige Bevölkerung und NGOs sind für die Einstellung der Projekte, berichtet die Kommission, die Mitte September Befragungen vor Ort durchgeführt hatte. Die Kachin Baptist Convention, wichtiger religiöser und sozialer Akteur in Kachin, hat sich von Anfang an gegen jegliche Wasserkraftprojekte entlang des Ayeyarwady ausgesprochen. Sie mahnte die Kommission, auf die Stimmen der Bevölkerung zu hören: "Wir werden die Aktivitäten der Kommission genau beobachten und berichten!"

Mehr zum Myitsone und zur Rolle Chinas

The Myanmar Times 20.9.16

6.) Militärgericht verurteilt Soldaten
Seit Jahrzehnten sind die Streitkräfte Myanmars, auch Tatmadaw genannt, berüchtigt für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen, insbesondere gegenüber ethnischen Minderheiten im Land. Die Täter kamen in der Regel problemlos und unversehrt davon. Anfang September wurden nun - zur Überraschung vieler - sieben Soldaten von einem Militärgericht zu fünf Jahren Haft verurteilt. Sie sind der Ermordung von fünf Menschen im Rahmen einer Befragung im Dorf Mong Yaw im Shan State für schuldig erklärt worden. 

Frontier Myanmar 16.9.16
7.) Veröffentlichungen
Prison Conditions in Burma and the Potential for Prison Reform; Assistance Association for Political Prisoners, Sept. 2016

Beneficial Ownership: Tackling Hidden Company Ownership Through Myanmar's EITI Process; Global Witness und Natural Resource Governance Institute, Sept. 2016

LOCAL DEMOCRACY IN MYANMAR: Reflections on ward and village tract elections in 2016, Danish Institute for International Studies

Burma-Initiative

Spendenbutton

südostasien 2/2016:
Flucht - Zuflucht?

SOA 1/2016


Termine

29.10.2016, Bonn
"Rebellen" - ein Buch-cum- Koordinationsprojekt zu Akteuren in Myanmar/Birma

31.10.-2.12.2016, Düsseldorf
Female Colors: Mädchen- und Frauenbilder Asiens


Folge uns auf:

Facebook   Twitter


Tel. 0221-716121-25
www.asienhaus.de/burma

Hier können Sie den Rundbrief abbestellen! - Und hier können Sie ihn bestellen!
Dieser Rundbrief wurde an folgende e-mail-Adresse geschickt:
Kontakt: Christina Grein, Burma-Initiative/Stiftung Asienhaus, Hohenzollernring 52, 50672 Köln, burma@asienhaus.de