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Corona in Asien: Zivilgesellschaftliche Länderperspektiven

Auswirkungen von COVID-19 auf die Demokratie in Timor-Leste

In Timor-Leste hat die Regierung durch ihr schnelles Handeln in der Pandemie ihre Souveränität unter Beweis gestellt. Doch die wirtschaftlichen Schäden, die dadurch entstanden sind, kann der Staat in naher Zukunft nicht auffangen. In den Bemühungen der Mittelschicht wie auch von NGOs sieht die Betroffenen zu unterstützen, sieht der Autor viel Aktivismus. Durch den Ausnahmezustand hat sich der Gegensatz zwischen machtloser Bevölkerung auf der einen und machtvoller Staat auf der anderen Seite, verstärkt.

Sozioökonomische Folgen der Corona-Maßnahmen in Timor-Leste

Die Langzeitfolgen der restriktiven Maßnahmen, die Timor-Leste zur Eindämmung des Virus ergriffen hat, stellen das Land vor neue Herausforderungen. Während dem Notstand wurden unter anderem die Schulen geschlossen, das wirtschaftliche Leben wurde zurückgefahren und es kam zur Einschränkung sozialer Kontakte. Dies führte zu einem Anstieg von häuslicher Gewalt, betroffen sind Frauen und Mädchen. Es hat auch Auswirkungen auf die mentale Gesundheit der Bevölkerung. Hierzu sind verschiedene Initiativen entstanden.

Der Coronavirus-Effekt und Chinas Maskendiplomatie

Die jüngste Unlock-Umfrage der ECFR zeigt, dass sich die Wahrnehmung Chinas in einigen Ländern infolge der globalen Pandemie verschlechtert hat. In Deutschland beispielsweise haben 48 Prozent der Befragten nun eine negativere Einstellung zu Peking. Selbst in Italien, das während der Krise breite Unterstützung aus Peking erhielt, sehen fast 80 Prozent der Menschen China nicht positiver.

Der European Solidarity Tracker des ECFR enthält zudem einen Datensatz über chinesische Spenden an EU-Mitgliedsstaaten, um die Transparenz über Chinas Interaktionen zu erhöhen. Das Ergebnis: eine mangelnde Transparenz bei der Bereitstellung von Hilfe deutet darauf hin, dass die chinesische Maskendiplomatie gescheitert ist. Es könnte zu einem Coronavirus-Effekt kommen, der sich auf die Zusammenarbeit zwischen China und Europa eher schlecht auswirkt.

Corona-Pandemie erhöht Arbeitslosigkeit und Kriminalität in Indien

Seit einem Monat gelten in Indien neue Corona-Maßnahmen. Durch die Lockerungen kommt es zu mehr Straßenkriminalität. Grund hierfür ist die aus der Coronakrise resultierende Arbeitslosigkeit, da besonders in den großen Städten Firmen ihr Personal entlassen mussten. Betroffen davon sind vor allem Wanderarbeiter*innen, inbesondere Frauen. Doch nicht nur die Straßenkriminalität steigt neben der Infektionsrate, sondern auch die Cyber-Kriminalität. Laut Polizeibeamt*innen und Cybersicherheitsexpert*innen tauchen verstärkt falsche Webseiten auf, die sich als Lieferdienste tarnen oder mit kostenlosen Corona-Tests werben.

Die Situation in Myanmars Gefängnissen während COVID-19

Gefangene in Myanmar sind durch Überbelegung der Gefängnisse und schlechte medizinische Versorgung einem besonderen Infektionsrisiko ausgesetzt. Zwar wurde ein Viertel der Gefangenen freigelassen, die Kriterien für diesen Prozess sind jedoch intransparent. Gleichzeitig kam es vermehrt zu überzogenen Verhaftungen von Personen, die sich nicht strikt an die vorgegebenen Hygiene- und Sicherheitsregeln hielten. In den Gefängnissen werden Sicherheitsmaßnahmen unter dem Vorwand von COVID-19 verstärkt und Freiheiten, wie das Empfangen von Besuch, eingeschränkt.

Kategorien Corona | Menschenrechte | Myanmar

COVID-19 und Waldbrände in Indonesien

Jedes Jahr fürchtet Indonesien Waldbrände, deren 'Haze' und Smog sich über ganz Südostasien ausbreiten können. Nun könnte sich die Lage wegen der Pandemie noch viel drastischer entwickeln. Auf Grund der angespannten wirtschaftlichen Lage fehlt es an finanziellen und personellen Ressourcen, die zur Bekämpfung möglicher Waldbrände benötigt würden. So wurden Teile des Budgets für Brandbekämpfung zu COVID-19-Maßnahmen umgeleitet. Ebenfalls könnte sich die Ansteckungsgefahr erhöhen; die schlechte Luftqualität führt bei vielen Menschen zu Atembeschwerden, welche sie anfälliger für das Virus machen.

Kategorien Umwelt | Corona | Indonesien

Hat Timor-Leste die Coronakrise überstanden?

Die frühe Intervention der Regierung in Timor-Leste hat einen Corona-Ausbruch weitestgehend verhindert. Nachdem Ende März die ersten Infektionen festgestellt wurden, ordnete die Regierung einen Lockdown an und überwachte vor allem Rückkehr*innen aus dem Ausland. Diese Maßnahmen waren notwendig, da das aktuelle Gesundheitssystem einen Gesundheitsnotstand nicht stemmen könnte. Auf der anderen Seite treffen die einschneidenen Maßnahmen die Wirtschaft des Landes hart. Viele Menschen haben ihre Lebensgrundlage verloren. Mit Geldhilfen möchte die Regierung  besonders bedürftige Familien unterstützen, die die Hilfe lässt auf sich warten. Die Aussichten bleiben ungewiss; es wird weiterhin befürchtet, dass eine zweite Welle des Virus das Land treffen könnte.

COVID-19: Pandemie verstärkt Benachteiligungen in Bildung

Eine Studie der UNESCO hat gezeigt, dass fast 260 Millionen Kinder 2018 keinen Zugang zu Schulbildung hatten. Die meisten von ihnen stammen aus Süd- und Zentralasien sowie Afrika. Gesundheitskrisen verschärfen die Situartion, besonders betroffen sind Mädchen. Deswegen ruft der Bericht dazu auf, in der Bildungspolitik verstärkt zusammenzuarbeiten.

Diesem Ziel widmet sich die NGO ‘Plan International’. Durch ihre verschiedenen Länderbüros in Asien versucht das internationale Kinderhilfswerk Bildungsmöglichkeiten aufrechtzuerhalten. So wurde zum Beispiel in ihrem Länderbüro in Laos ein Programm entwickelt, dass Mädchen bei ihrem Einstieg in den Schulunterricht unterstützt.