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Das 18. Gipfeltreffen der SCO – soll hier ein Gegengewicht zur G8 aufgebaut werden?

© by kremlin.ru; CC BY 4.0

Parallel zum G8-Gipfel wurde am vergangenen Wochenende das 18. Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) abgehalten. Zu dessen Vollmitgliedern zählen neben China, Russland und weiteren vier zentralasiatischen Staaten mittlerweile auch Pakistan und Indien. Neben Fragen der Sicherheit war auch die Förderung der BRI wichtiger Bestandteil des Gipfels.

Mathieu Duchatel, stellvertretender Direktor des Asien- und China-Programms des Think Tanks „European Council of Foreign Relations“ äußerte gegenüber der „Deutschen Welle“ die Ansicht, dass die Terminwahl des SCO-Gipfels einer bewusst gewählten Symbolik folge. Demnach solle der SCO als eine zu den G7 konkurrierende Organisation aufgebaut werden, welche explizit eine sich vom Westen unterscheidende internationale Weltordnung anstrebe.

Dafür spricht auch, dass die Teilnehmer des SCO ein betont harmonisches Bild zeichneten, wie unter anderem Felix Lee von der „Taz“ berichtete. Demnach überreichte Xi Jinping dem russischen Staatspräsidenten Putin am Freitag vorab eine goldene Medaille, bezeichnete ihn sogar als seinen besten Freund. Im Anbetracht der historisch angeschlagenen Beziehungen zwischen China und Russland erscheint dies ungewöhnlich. Die Annahme eines bewusst inszenierten Kontrastes gegenüber den kriselnden G7 liegt dementsprechend nahe.

Faktisch gibt es aber auch innerhalb der SCO-Staaten noch zahlreiche ungelöste Konflikte. Indien bestätigte seine Rolle als scharfer Kritiker des BRI-Projektes, indem es eine entsprechende gemeinsame Erklärung als einziger SCO-Staat nicht unterzeichnete. So sagte laut einem Artikel der indischen Zeitung „Firstpost“ der Premierminister Modi, dass jedes „Mega-Gemeinschaftsprojekt“ die Souveränität und Integrität der teilnehmenden Länder zu respektieren habe.

Ebenso gebe es Duchatel zufolge Hinweise darauf, dass China mit der Anti-Terror-Zusammenarbeit der SCO-Staaten unzufrieden sei und anstelle dessen eine davon unabhängige Grenzsicherung mit Xinjiang anstrebe.

Die chinesischen Staatsmedien betonten, dass eine Konfrontation mit dem Westen nicht in der Absicht der Teilnehmer läge. Putin bot gar dem US-Präsidenten ein persönliches Treffen an.

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