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Impressionen von Philippinen-Veranstaltungen im Oktober 2018

Zahlreiche Philippineninteressierte nahmen an drei thematischen Veranstaltungen in Bonn, Köln und Bochum zur politischen Situation von Medien- und Kunstschaffenden in den Philippinen teil. Referent*innen berichteten von ihrer Arbeit und luden die Teilnehmenden zu Rückfragen, zum Nachdenken und zum Austausch ein.

Die Ökumenische Philippinenkonferenz (kurz ÖPK) tagte mit rund 70 Teilnehmer*innen vom 19.-21. Oktober 2018 im Haus Venusberg in Bonn. Thematisch befasste sich die ÖPK mit philippinischen Medien im Spannungsfeld zwischen Aufklärung, Entertainment und Desinformation. Referent*innen berichteten von ihrer persönlichen Arbeit und dem täglichen Umgang mit herkömmlichen und sozialen Medien. Johannes Icking, vom Aktionsbündnis Menschenrechte Philippinen, berichtete über die Menschenrechtssituation von Medienschaffenden. Über soziale Medien und ihr Wirkungsmacht in der philippinischen Gesellschaft informierte der Student Joshua Makalintal. Per Videointerview wurden die Perspektiven der philippinischen 

Journalistin Inday Espina-Varona (gewann kürzlich den diesjährigen Press Freedom Award, Reporter Ohne Grenzen) und Sr. Mary John Mananzan über die Wirkung kirchlicher Medien in den Philippinen wiedergegeben. Den thematischen Abschluss bildeten die Perspektiven von Kunstschaffenden in den Philippinen. Fotojournalist Raffy Lerma und die Anthropologin Rosa Castillo visualisierten den philippinischen Krieg gegen Drogen und diskutierten politische und ethische Aspekte des Betrachtens. Der Musikvideo-Workshop von Sängerin Janine “Ja“ Quintana behandelte den Ansatz politischer Bildung von LAPIS. Ja Quintana begeisterte die Teilnehmenden mit ihrem Live-Konzert am Samstagabend.

Die Konferenz bot einen Diskursrahmen mit viel Raum zum Austausch, den die Teilnehmer*innen rege nutzten. Viele ÖPK Teilnehmer*innen berichteten von einem Spannungsfeld zwischen medialer (Un-) Wirklichkeit, polarisierenden Gesellschaftsstrukturen und einem populistischen Präsidenten, indem sie sich täglich innerfamiliär und gesellschaftlich bewegen würden. Das philippinenbüro ist daran interessiert, weitere Netzwerke von Interessierten zu bilden, um einen regen Austausch, nicht nur alljährlich im Oktober, zu ermöglichen. Veranstaltet wurde die ÖPK vom Arbeitskreis der Ökumenischen Philippinenkonferenz, dem unter anderem auch das philippinenbüro e.V. angehört.

 

Am 26. & 27.10.2018 waren die Referent*innen Raffy Lerma und Ja Quintana im philippinenbüro e.V. zu Gast. Gemeinsam mit Misereor, Babaylan und der PCCC (Philippine Catholic Community of Cologne) hat das philippinenbüro am Freitag, den 26. Oktober die Veranstaltung „Bahaghari: Songs, Images and Stories from the Philippines” in der philippinischen Gemeinde durchgeführt. Rund 40 Gäste kamen, darunter viele Filipin@s, die im Kölner Raum leben. Ja Quintana begeisterte eindrucksvoll mit ihrem musikalischen Können und berichtete über ihre Arbeit mit LAPIS. LAPIS produziert und verbreitet populär politische Lieder zur sozialen Sensibilisierung, kulturellen Wertschätzung sowie zur politischen Bildung und anwaltschaftlichen Unterstützung für Menschenrechte und Menschenwürde in den Philippinen. LAPIS bietet Autor*innen, Künstler*innen und Fürsprecher*innen von Liedern öffentlichen Interesses eine Produktions-, Popularisierungs-, Schulungs- und Ausbildungsplattform (hier geht es zur TRAIN LAW Hörprobe). Raffy Lerma, der als freier Journalist mit einer Gruppe von Journalist*innen (den Nightcrawlers) den Drogenkrieg von Präsident Duterte nächtlich im Großraum Metro Manilas dokumentiert, berichtete über die Familien und persönlichen Schicksale der Opfer. Raffy´s Bericht bot viel Raum zur Nachfrage und angeregten Diskussion über die Wahrnehmung des Drogenkrieges, der viele Teilnehmenden in ihrem Umfeld bewegt. 

Am Samstag, den 27. Oktober, veranstaltete das philippinenbüro gemeinsam mit Amnesty International Bochum und Misereor den Themenabend „Recht auf Leben“ im Bahnhof Langendreer, Bochum. Journalistin Emmalyn Liwag Kotte und Hans Hudde berichteten über die philippinische Menschenrechtslage und den 2017 veröffentlichten Amnesty International Bericht “If you are poor, you are killed" - Extrajudicial executions in the Philippines' "War on Drugs". Fotograph Raffy Lerma berichtete von seiner Perspektive auf den Drogenkrieg vor dem rund 40 köpfigen Publikum. Begleitet wurde die Veranstaltung von Ja Quintanas Liedern. Anschließend wurde die Ausstellung von Raffy Lermas Fotographien eröffnet, die in Bochum noch bis Mitte November zu sehen sind. Beide Veranstaltungen wurden durch weiteren Raum für Gespräche, philippinische kulinarische Köstlichkeiten und gemeinsame Beisammensein abgerundet.

Vielen Dank bei allen Mitwirkenden für eure Unterstützung!!!

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