Klicken Sie hier, wenn Sie diese Mail nicht oder nicht richtig lesen können

Stiftung Asienhaus Asienhaus-Rundbrief
Asienhaus Rundbrief
Der Inhalt in Kürze Nr. 1/2014 - 24. März
  1. Neue Publikation zur Rolle deutscher / europäischer Wirtschaftspolitik in Myanmar
  2. Konfliktverschärfung durch Zensus?
  3. Gesetzesentwurf zum Schutz von Nationalität und Religion 
  4. Erstes Gesetz zum Verbraucherschutz
  5. Die Rolle des Parlaments in Myanmar 
  6. Joachim Gauck in Myanmar 

1.) Neue Publikation zur Rolle deutscher / europäischer Wirtschaftspolitik in Myanmar    
Myanmar ist nach Aussetzung der Sanktionen für Unternehmen aus Europa und den USA sehr attraktiv geworden. Das rohstoffreiche Land lockt die Investoren mit äußerst günstigen Investitionsbedingungen. Myanmar bietet investorenfreundliche Gesetze, niedrige Löhne, einen großen Binnenmarkt und eine geografisch günstige Lage in der dynamischen Wachstumsregion zwischen Indien, China und Südostasien. Das Land erhofft sich von den Investitionen Wachstum, eine nachhaltige und inklusive Entwicklung sowie Unterstützung beim politischen Transformationsprozess. Das erste Arbeitsergebnis der im Mai 2013 unter dem Dach der Burma-Initiative der Stiftung Asienhaus gebildeten Arbeitsgruppe Burma setzt sich mit der Frage auseinander, ob europäische Investitionen eine Entwicklung unterstützen können, die an den Interessen der Bevölkerung orientiert ist.

Mehr Informationen zur Broschüre, Bestell- und Downloadmöglichkeit finden Sie hier.
2.) Konfliktverschärfung durch Zensus? 
Myanmars Regierung plant für Ende März bis Mitte April 2014 die erste Volkszählung nach über 30 Jahren. Diese wird sowohl von lokalen zivilgesellschaftlichen Akteuren als auch von transnationalen Organisationen kritisch beurteilt. In der Volksbefragung sollen nicht nur Kernfragen nach Alter, Geschlecht und Familienstand abgefragt, sondern auch eine Vielzahl weiterer sensibler Fragen nach Ethnie und Identität gestellt werden. Dafür greift die Regierung auf eine Klassifizierung von 135 aufgelisteten Ethnien zurück, die von mehreren ethnischen Gruppen aber abgelehnt wird. So verweigert beispielsweise die Kachin Independence Organisation (KIO) den Zensus in dem von ihnen kontrollierten Gebiet durchzuführen. Die Erhebung von Daten ist zwar für die weitere Planung und Entwicklung des Landes wichtig. Verschiedene lokale und internationale Organisation befürchten jedoch, dass in dieser kritischen Phase der Transformation eine Volkszählung ohne vorherige Konsultation der ethnischen Gruppen und innergesellschaftlichen Dialog zu (gewaltsamen) Konflikten führen könnte.

Mehr Informationen dazu: TNI/BCN, Burma Policy Briefing Nr 13, Februar 2014

International Crisis Group 12.2.14The Irrawaddy 6.3.14The Irrawaddy 26.2.2014
3.) Gesetzesentwurf zum Schutz von Nationalität und Religion  
Eine von Präsident Thein Sein einberufene Kommission und das höchste Gericht sollen einen Entwurf für ein so genanntes „protecion of race and religion“ – Gesetz erarbeiten. Falls ein solches Gesetz in Kraft treten würde, wäre für eine interkonfessionelle Ehe eine Erlaubnis der Eltern und lokaler Regierungsbeamter notwendig. Auch Einschränkungen für Konfessionswechsel, Maßnahmen zur Eindämmung von Polygamie als auch ein Limit der Geburtenrate pro Frau sind im Gespräch.

The Irrawaddy 7.3.14; Eleven Media 9.3.14; Mizzima 3.3.14
4.) Erstes Gesetz zum Verbraucherschutz
In Myanmar wurde das erste Gesetz zum Verbraucherschutz erlassen. Das Gesetz soll weitverbreiteten Bedenken bezüglich Lebensmittelstandards begegnen. Darin werden in zwölf Kapiteln sowohl Rechte als auch Pflichten von Konsument_innen und Hersteller_innen festgehalten. Verstöße gegen das Gesetz können bis zu drei Jahre Haft und Geldstrafen in Höhe von 5 Millionen Kyat nach sich ziehen. Zu beobachten bleibt, wie effektiv die Überprüfung der Ein- beziehungsweise Nichteinhaltung des Gesetzes sowie die Strafverfolgung umgesetzt wird.

Irrawaddy 17.3.14
5.) Die Rolle des Parlaments in Myanmar 
In einer im Dezember 2013 veröffentlichten Analyse der International Crisis Group wird die Rolle des birmanischen Parlaments im Transformationsprozess des Landes thematisiert. Darin wird dem Parlament eine wichtige Rolle im Demokratisierungsprozess des Landes zugesprochen. Laut Analyse sind allerdings weitere Investitionen in den institutionellen Ausbau des Parlaments notwendig.

Die Analyse ist in englischer, birmanischer und chinesischer Sprache unter folgendem Link verfügbar.
6.) Joachim Gauck in Myanmar 
Der Bundespräsident hat bei seinem Besuch in Myanmar sowohl mit Präsident Thein Sein als auch mit der Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi gesprochen. Gauck lobte gegenüber Präsident Thein Sein den Reformprozess, forderte aber zugleich weitere Anstrengungen zur Beilegung ethnischer Konflikte. Vor allem die anhaltenden Konflikte zwischen buddhistischen und muslimischen Bevölkerungsteilen verurteilte der Bundespräsident. Nicht auf die Vergangenheit der deutsch-birmanischen Beziehungen, sondern auf die zukünftige Zusammenarbeit war der Blick gerichtet. Im Zuge dessen unterzeichneten Thein Sein und Joachim Gauck ein Abkommen, das einen Schuldenerlass von 500 Millionen Euro für Myanmar vorsieht.

taz 10.2.14; Deutsche Welle 10.2.14; Myanmar Times 17.2.14

    Burma-Initiative

    Spendenbutton

    Neu
    Südostasien 4/2013 -
    Südostasien auf der Leinwand

    Titelseite SOA 4/2013


    Termine

    10.05.2014 / Köln
    Save the Date: 
    2. Asientag 2014

    Link zur Veranstaltung

    Folge uns auf:

    Facebook   Twitter


    Tel. 0221-716121-25
    www.asienhaus.de/burma

    Hier können Sie den Rundbrief abbestellen! - Und hier können Sie ihn bestellen!
    Dieser Rundbrief wurde an folgende e-mail-Adresse geschickt:
    Presserechtlich verantwortlich: Klaus Fritsche, Stiftung Asienhaus, Hohenzollernring 52, 50672 Köln