Die militärischen Operationen der Sicherheitskräfte Myanmars zielen laut eigenen Angaben auf die Bekämpfung der terroristischen Gruppierung Arakan Rohingya Salvation Army (ARSA). Doch inzwischen ist bestätigt, dass die Sicherheitskräfte etliche Siedlungen von Zivilist*innen angegriffen haben, von Tötungen, extremer Gewalt und Vergewaltigung ist die Rede. Seit dem 25. August 2017 sind etwa 412.000 Menschen nach Bangladesch geflüchtet, der Großteil Frauen und Kinder. Die Zahl der Flüchtenden steigt täglich weiter an. Internationale Menschenrechtsorganisationen sowie die UN sprechen von "ethnische Säuberungen".
Die kürzliche Rede von de facto Staatschefin Aung San Suu Kyi zur Krise in Rakhine wird an der Situation nichts ändern. Nach über einem Jahr verurteilte sie nun endlich die Menschenrechtsverletzungen gegen Rohingya und Muslim*innen. Allerdings verlor sie kein Wort zur Rolle der Sicherheitskräfte und agierte aus einer defensiven Haltung heraus. Die Forderung des Vorsitzenden der UN-Untersuchungskommission zur Aufklärung der Menschenrechtsverletzungen in Rakhine nach einer Verlängerung des Mandats bis zum September 2018 wird von Myanmar strikt abgelehnt. Bisher wird UN-Ermitler*innen die Einreise verweigert.