Chinesische Handelsbanken sollten Systeme zur Umwelt-Berichterstattung und -kontrolle, zum Umweltmanagement und zur Risikoabschätzung in diesem Bereich einführen, um eine nachhaltige Entwicklung in China voranzutreiben. Das ergab heute ein neuer Bericht des WWF und der People’s Bank of China (PBoC), der Finanz-Aufsichtsbehörde des Landes.
„Hin zu nachhaltiger Entwicklung: Reformen und (die) Zukunft des chinesischen Bankgewerbes“ vom WWF und dem Finanz-Forschungs-Institut der Zentralbank ist die erste hochrangige Untersuchung zur nachhaltigen Entwicklung in Chinas Bankensystem.
Der Bericht betont die wachsende Rolle der Handelsbanken bei Chinas Bemühungen, eine nationale nachhaltige Entwicklungsstrategie zu verwirklichen, und enthält konkrete Empfehlungen zur Änderung der Umweltpolitik der Banken.
Er zieht Lehren aus internationalen Standards der Finanzindustrie, z.B. den Equator Principles (EPs), sowie aus den Erfahrungen von internationalen Banken, wie der Citibank, der Deutschen Bank und HSBC. Obwohl es bereits einige Pioniere in China gibt und viele Banken auch eigene umweltpolitische Richtlinien entwickelt haben, zeigt der Bericht, dass es die meisten nicht geschafft haben, konkrete Maßnahmen zu ergreifen.
Da die Bankindustrie langsam beginnt, dem Thema nachhaltige Entwicklung Aufmerksamkeit zu schenken, fordert der Bericht die Regierungen, die NRO und den Finanzsektor dazu auf, die Handelsbanken dazu zu bringen, ihre Bekenntnisse in die Tat umzusetzen.
In den vergangenen Jahren hat die PBoC das nachhaltige Bankgeschäft über ihre Geld-, Zins- und Kreditpolitik vorangetrieben.
2007 richtete die Zentralbank eine umweltpolitische Datenbank von chinesischen Firmen ein, die von Banken fordert, die umweltpolitischen Vergangenheit eines jeden Antragsstellers zu bewerten, bevor sie ihm einen Kredit gewähren.
Im selben Jahr führte die PBoC gemeinsam mit dem Ministerium für Umweltschutz und der China Banking and Regulatory Commission (CBRC) ein Green-Card-System ein. Es soll Firmen, die Umweltrichtlinien nicht einhalten, den Zugang zu Krediten unmöglich machen.
„Die People’s Bank of China geht den Weg, den die internationale Erfahrung vorgibt, berücksichtigt dabei aber Chinas eigene Entwicklungsstrategien,“ sagte Dermot O’Gorman, der China-Vertreter des WWF.
„Der WWF wird damit fortfahren, von der chinesischen Zentralbank zu lernen und ihr unsere Erfahrung anzubieten, um die nachhaltige Entwicklung und grüne Finanzpolitik in China voranzutreiben.“
Übersetzung: Oda Riehmer, Asienhaus
Quelle: WWF China
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