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Reviewing Santa`s Workshop

SwedWatch Report nr 31, 63 S., Dezember 2009

Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts mit dem Fair Trade Center und der Swedish Consumer Association betrachtet die schwedische Non-Profit-Organisation SwedWatch in einer aktuellen Studie sechs ausgewählte Spielzeugzulieferer aus der Provinz Guangdong in China. Alle Zulieferer sind im ICTI CARE-Prozess gelistet und zertifiziert und beliefern den schwedischen und dänischen Spielzeughandel.Es wurden Fabrikbesichtigungen durchgeführt, außerdem Interviews sowohl mit dem Management als auch mit FabrikarbeiterInnen. Unter die Lupe genommen wurden dabei die Arbeitszeiten, Überstunden und Bezahlung, Arbeitsverträge, Gesundheit und Sicherheit, Feuerschutz, Versicherungsleistungen und Transparenz.

In der Studie werden auch die großen schwedischen Markenhändler Brio, Top-Toy, Ica und Ahléns Group, ihre Umsatzzahlen, die Zahl der Zulieferer, und vor allem ihr Corporate Social Responsibility-Ansatz vorgestellt.

Swed Watch zeigt, dass sich im Vergleich zu einer im Jahr 2004 durchgeführten Vorläuferstudie, bei den Zulieferern viel getan hat. Verbesserungen konnten vor allem bei der Gewährung eines freien Tages pro Woche und schriftlicher Arbeitsverträge festgestellt werden. Die Mehrzahl der ArbeiterInnen sind mittlerweile verstärkt über ihre Rechte aufgeklärt, und in drei der sechs untersuchten Firmen wurden die im Jahr 2004 schlimmsten Probleme bei den Arbeitszeiten weitestgehend verbessert.

Jedoch bleibe noch viel zu tun. Vor allem bestehe noch Verbesserungspotential in Bezug auf die Versicherungsleistungen und Provisionen für die ArbeiterInnen, den Jahres- und Krankenurlaub sowie bei den Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen in den Fabriken. Zudem lenkt die Studie die Aufmerksamkeit auf die schwedischen Spielzeugimporteure: Diese werden aufgefordert, mehr Verantwortung für menschenwürdige Arbeitsbedingungen entlang ihrer Zulieferkette zu übernehmen.

Untersucht wird auch, ob und inwieweit die großen Markenfirmen ihre CSR-Standards im Vergleich zu 2004 ausgeweitet und verbessert haben. Und Swed Watch betont, dass auch eine faire Beschaffung in Bezug auf Preise und Lieferfristen unumgänglich sei für eine kontinuierliche Verbesserung in der Liefererkette. Nur durch faire Preise und realistische Lieferfristen lasse sich der Kosten- und Zeitdruck auf die Zulieferer vermeiden und nur so seien diese in der Lage, sich an ethische Richtlinien zu halten. In diesem Zusammenhang wird der ICTI CARE-Prozess bemängelt, in welchem die Verantwortung für die Einhaltung sozialer und umweltpolitischer Richtlinien noch allein bei den Zulieferern liege. In diesem Punkt unterstreicht SwedWatch die im Diskussionspapier der Aktion fair spielt vom November 2009 vertretene Position. Das gilt auch für die Forderung nach Umgestaltung des ICTI CARE-Prozesses in eine echte Multistakeholder-Initiative.

Zudem wird darauf hingewiesen, dass wirtschaftliche Anreizstrukturen und die schwache Durchsetzung des nationalen Arbeitsrechts Erfolge sowohl auf Seiten der Lieferanten als auch auf Seiten der Markenunternehmen erschwere. CSR-Maßnahmen hätten zwar Bedeutung, würden jedoch durch die chinesische Gesetzgebung behindert. Arbeiter hätten keine Mitbestimmungsrechte und es gebe keine Koalitionsfreiheit.

(Lisiane Harten, Werkstatt Ökonomie)
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Autor:inneninformation

Bjurling, Kristina

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