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Corona in Asien: Zivilgesellschaftliche Länderperspektiven

Philippinen: Omikron-Variante und Impfnationalismus

Schon lange kritisieren einige Wissenschaftler:innen und andere Expert:innen vor allem aus dem Globalen Süden den „Impfnationalismus“, also das Horten von Impfdosen der reichen Länder für ihre Bevölkerungen. Warnungen, dass sehr geringe Impfraten in vielen ärmeren Ländern Mutationen des Corona-Virus begünstigen, haben sich nun mit der zuerst in Südafrika entdeckten Omikron-Variante bestätigt. Für die Philippinen bedeutet dies nicht nur die Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems, sondern auch schwere wirtschaftliche Folgen. Die Regierung hat bereits den Flugverkehr aus sieben europäischen Ländern stillgelegt, was Hoffnungen der Tourismusbranche auf eine gute Weihnachtssaison zunichtemacht. Viele haben auch Angst vor einer Rückkehr in den Lockdown, vor allem im ärmeren Süden, wo die Impfraten besonders niedrig sind. Solche Maßnahmen führen langfristig zu steigender Ungleichheit und Armut. Mit verstärkten Impfkampagnenversucht die Regierung entgegenzusteuern.

An den Frontlinien der Pandemie, Krankenpfleger*innen aus den Philippinen im weltweiten Einsatz

Arbeitsmigration ist ein zentraler Bestandteil der philippinischen Wirtschaft und tief mit gesellschaftlichen Strukturen verwoben. 10 Prozent der Bevölkerung arbeiten in Übersee, viele davon im Gesundheitssektor. Westliche Staaten sind seit Jahrzehnten auf Krankenpflegepersonal aus dem Globalen Süden angewiesen. Insgesamt fehlen der Welt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sechs Millionen Krankenpfleger*innen. Aurora Almendral richtet ihren Blick auf philippinische Krankenpfleger*innen, die in den USA, Großbritannien und Spanien COVID-19 Patient*innen behandeln und selbst der Infektionsgefahr ausgesetzt sind. Im April hat die philippinische Regierung Krankenpflegekräfte an der Ausreise gehindert. Laut der Regierung fehlen den Philippinen 300.000 Krankenpflegkräfte.