Von merklichen Protesten und Demonstrationen gegen die Junta war so gut wie nichts zu sehen an diesem 22. Mai. Dafür sorgte ein anderer Vorfall am dritten Jahrestag des Putsches für Schlagzeilen: In einem vom Militär betriebenen Krankenhaus in Bangkok detonierte eine Bombe, durch die mehr als 20 Menschen verletzt wurden. Über die Hintergründe des Anschlags und die mutmaßlichen Täter gab es zunächst keine Details. Allerdings meldete sich Armeechef Chalermchai Sittisart zu Wort und sagte, die Explosion habe darauf abgezielt, Unruhe zu stiften. Für Juntachef und Premierminister Prayuth Chan-ocha war dies laut der Tageszeitung »Bangkok Post« vom 24. Mai eine für die Machthaber willkommene Gelegenheit zu erklären, dass die Wahlen erneut hinaus gezögert würden, wenn es weiterhin Unruhe im Land gebe. Dabei war der von den Militärs versprochene Urnengang bereits mehrfach verschoben worden; zuletzt hatte es noch geheißen, dieser sollte anstatt Ende 2017 im kommenden Jahr stattfinden.